Seite 2 von 3

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 16. Nov 2016
von grumbern
Lass es, das wird nicht wirklich funktionieren. Bei Stahl brauchst du schließlich Drehmoment und langsame Schnittgeschwindigkeit und ersteres geht dir beim herunterdrosseln des Motors flöten. Der beschreibung würde ich da nicht trauen. Das Ding ist ein simpler Dimmer mit Phasenanschnittsteuerung, das bedeutet, dass sich nicht die Drehfeldfrequenz verändert, sondern einfach nur die Effektivspannung. Da die Säge aber wohl einen Kondensatormotor hat und auf eine Konstantdrehzahl ausgelegt ist, pfeift die dir was, bei dieser Betriebsart. Das ist höchstens an Geräten mit Reihenschlussuniversalmotor praktikabel, wie sie in Bohrmaschinen, Winkelschleifern etc. Anwendung finden.

Für deine Säge müsstest du entweder einen Drehstrommotor mit hoher Polzahl, oder noch besser einen Getriebemotor verweden. Unterhalb seiner Nenndrehzahl sollte man einen motor generell, selbst mit einem guten Umrichter nicht betreiben, da er da schnell überhitzt, wegen fehlender Kühlung durch das Schaufelblatt (es sei denn, er ist fremdgekühlt).

Also, ohne dich entmutigen zu wollen, aber das,w as du vor hast, wird so nicht funktionieren!
Gruß,
Andreas

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 16. Nov 2016
von brummbaehr
grumbern hat geschrieben:..Da die Säge aber wohl einen Kondensatormotor hat und auf eine Konstantdrehzahl ausgelegt ist, pfeift die dir was, bei dieser Betriebsart. Das ist höchstens an Geräten mit Reihenschlussuniversalmotor praktikabel, wie sie in Bohrmaschinen, Winkelschleifern etc. Anwendung finden.
Da muss ich wiedersprechen.

Die Säge wird niemals nich ein Kondensatormotor haben.

Einfach mal schauen ob die Säge bzw. deren Motor Kohlebürsten/Schleifkohlen hat. Zu 99,9% JA.
Zu 99% ist das ein Reihenschlussuniversalmotor.

just my 2cent

Edit:
Hier ein Bild wo man eindeutig erkennen kann, das man die Schleifkohlen sogar von Aussen wechseln kann.
https://werksverkauf.einhell.com/media/ ... 10-e16.jpg

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 16. Nov 2016
von grumbern
Ok, dann ist das wohl wirklich ein Sparmodell. Alles, was ich bisher an Kappsägen gesehen habe, hatte Kondensatormotoren. Ob man die dann aber ordentlich geregelt bekommt, ist die nächste Frage, thermische Probleme die übernächste. Ich befürchte ja, dass sie dann vielleicht langsam läuft, aber bei Last einfach stehen bleibt. Genau genommen leben solche Sägen doch von der Drehzahl und dem damit gewonnen Trägheitsmoment des Blattes. Wenn die einmal hakt und hängen bleibt, läuft die nicht so schnell wieder an.

Versuch macht klug. Zur Not würde ich, bevor ich großartig investieren, einfach mal einen Schalter von ner alten Bohrmaschine, Staubsauger oder so was ausbauen und testen. Das sind auch einfache Dimmer, die Effektivspannung am Motor regeln und definitiv für solche Lasten ausgelegt.
Gruß,
Andreas

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 17. Nov 2016
von Ratz
Och menno EnJay und grumbern jetzt habt ihr was angerichtet!

Meine "Dreckwerkstatt" braucht schon länger ein Update. Spätestens seit ich vom kleinen 230V auf nen großen 400V Kompressor aufgerüstet habe ist die Elektrik nicht mehr auf dem besten Stand und ein vernünftiger Stromverteiler fehlt. Ich habe das immer wegen akutem Zeitmangel auf die lange Bank geschoben.

Jedoch könnte ich ja den 7€ Chinaregler in den neuen Stromverteiler einbauen und dort eine Steckdose regelbar machen.
http://www.ebay.de/itm/Stromverteiler-G ... SwRgJXieTB
Ob es dann funktioniert wird sich rausstellen und wenn nicht jucken die 7€ auch nicht.

Allerdings muß ich mir erst Gedanken machen wo ich den Verteiler hin baue damit er strategisch richtig platziert ist. Er soll nämlich auch das WIG neben dem Schweißtisch versorgen. Ach ja, den Schweißtisch muß ich erst noch bauen und die Bude entrümpeln damit ich Platz dafür bekomme. Also erst mal alles raus aus der Werkstatt.......und viel Putz ist da auch nicht mehr an der Wand. Rundumschlag???

Alles wegen nem 7€ Dings aus China. :cry:

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 17. Nov 2016
von brummbaehr
Laut der Beschreibung von Conrad ist das nicht nur ein einfacher "Dimmer"
Zitat:
Nach dem Prinzip der Leistungsnachregelung erreichen Sie damit ein optimales und konstantes Drehmoment für Ihre Werkzeuge auch bei unterschiedlichen Lasten.

Die Angabe "optimal und konstant" ist sicherlich übertrieben, aber ich würde es mal ausprobieren.

Die Bewertungen bei Amazon gehen von Perfekt bis Unbrauchbar.
https://www.amazon.de/product-reviews/B ... tBy=recent

Versuch macht kluch.
Wenn's nicht funktioniert zurücksenden und gut

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 17. Nov 2016
von Ratz
Ich denke auch das nur ein Versuch Klarheit schaffen wird. Es ist auch nicht verwunderlich daß der Regler bei unterschiedlichen Motoren unterschiedlich gut abschneidet.

Nichts desto trotz werde ich aber zu erst einen Chinaregler probieren, evtl. beide. Wenn das bei EnJay funktioniert kann das auch bei mir gehen. Da ist mir aber noch nicht klar warum beim 4000W Regler N+L durch den Regler geführt werden und beim 5000W Regler nur L ?

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 19. Nov 2016
von Rafflix
Hi Ratz,

habs erst jetzt gelesen.

Dein Vorhaben ist an sich schon verständlich, ist aber so m. E. nicht ausführbar. Wie du schreibst, die Bavaria ist für Holz gebaut. Und da solltest du sie lassen.
Ich hab ne Kappsäge und eine Kreissäge von Einhell (auch gut 5000 U/min), in die Kreissäge ein sehr hochwertiges Blatt eingebaut (98Z); Plexiglas und Alu hat das ne Freigabe. Aber beim Alu schneiden 2/3 mm, brauchste schon eine gute Schutzausrüstung so spreißelt das und fliegen die Späne. In die Kappsäge würde ich mir im Leben nie so ein Sägeblatt einbauen. Einfach zuviel Umdrehungen! Und wenn Metall nur dünne Blechle, die du festspannen kannst.
So deine Überlegung richtig, Umdrehungen weg.
Nur, die einfachen Motoren von Einhell vertragen eine Spannungswegnahme nicht wirklich. Sie bringen keine Leistung mehr oder laufen , weil keinerlei Kühlung (Gebläserad) vorhanden einfach heiß. Eine Kappsäge ist eh nur auf kurzfristigen Lauf ausgelegt.
Zudem beachte die unterschiedliche Bedienung.
Bei der Kreissäge führst du das Werkstück, bei der Kappsäge das Blatt. Das Werkstück führen geht gefühlvoller (blockieren / Rückschlag).
Mein Tipp, Kappsäge eventuell, aber mach dich doch mal zu einem ansässigen Schlosser auf und frag den, welche Kappsäge (Marke und Drehzahl) und für was er die überhaupt benutzt. Meiner z. B. hat eine alte Elu. Im originalen Drehzahlbereich, und wir haben darauf nur Alu mit 2mm geschnitten. Hat gepreißelt wie auf meiner Kreissäge.
Dickere bzw. festeres Material schneidet der auf einer klassischen Eisensäge oder mit der Flex.
Und ne Flex kannst auch in einen Ständer einspannen und stationär betreiben. Für dickeres Material empfehlenswert.

Und wegen Verteiler, du bist wohl ein Fan des Kabelchaoses?
Bei 9 Steckdosen auf einem Punkt bleibt das nicht aus. Den integrierten Hauptschalter kannst auch in die Zuleitung von einem normalen Sicherungskasten legen. Den brauchst du nur mit entsprechenden Sicherungen bestücken, von denen aus dann über einen ringförmigen Kabelkanal passende Leitungen zu den Steckdosen führen.

Vorteile dabei sind:
- nochmalige, direkte Absicherung über Personenschutzschalter
- Verwendung von Sicherungscharakterist "B" für 220V Steckdosen
- Verwendung von Sicherungen der Charakteristik die der Maschine entsprechen, für die Steckdose bei der Maschine
- problemlose Erweiterbarkeit der Anschlussmöglichkeiten, durch Kabelkanal, nur begrenzt durch Anschlusswert und
vorhandene Sicherungsplätze, wobei man ja eigentlich dort nur allein arbeitet.
- keine /weniger Stolperfallen durch herumliegende Kabel, stationäre Kabel werden kurz gehalten
- effektive Installation, leichte Änderung derselben im Bedarfsfalles
- leichtere Fehlersuche im Falle eines technischen Defektes eines Gerätes, das restliche Haus hat Strom, und in der Werkstatt wäre die Fehlersuche bezogen auf den Stromkreis auch problemlos.
- der zielgerichtete Einbau einer schaltbaren, gedimmten, bzw. zeitgesteuerten Steckdose ist auch möglich

Also, klotzen nicht kleckern, preislich gesehen laufen beide so wie ich das von den Bauelemten her gesehen fast gleich.
Dass natürlich wegenn des 7€ chinesischen Artikels noch Verputzarbeiten fällig sind, ist eine andere Geschichte.
Für meine vorgeschlagene Lösung aber auch Voraussetzung, dass man dauerhaft, also nur einmal das Ganze machen muss.

Viele Grüße

Gerd

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 19. Nov 2016
von Ratz
Rafflix hat geschrieben:Und wegen Verteiler, du bist wohl ein Fan des Kabelchaoses?
Ja, mein ganzes Leben ist ein Chaos und das Chaos ist mein Leben. Aber ich versuche immer noch dagegen anzukämpfen.

An sich hast du sicherlich Recht mit der E-Installation, allerdings sind ja schon ein paar Steckdosen verbaut nur die 400V fehlen. Die 230V Dosen an der Verteilung würden den Mehrfachstecker auf der Werkbank ersetzen. Ob man dort wirklich fünf Stück davon braucht sei mal dahin gestellt.


Für Metall ist eine stationäre Bandsäge sicherlich die beste Lösung, jedoch lege ich dafür sicherlich 1000€ hin. Dazu brauchste noch ein Faulenzer und Platz. Da ich bisher alles mit der Handbügelsäge bzw. Flex (Dreck ohne Ende) zerstückelt habe steht die Bandsäge schon lange auf meiner Wunschliste. Ich bin aber auch nur ein Hobbyschrauber der dazu kaum Zeit zum Schrauben hat.

Man kann sich sicherlich seine Werkstatt vergolden und das ist bei mir schon fast der Fall. Irgendwann habe aber auch ich kurzzeitig mal einen hellen Moment in dem ich mich dann frage ob das alles sein muß. Ich will mich ja nicht mit einem Metallbaubetrieb selbstständig machen.

Die Kappsäge ist halt schon da und nach dem Hausumbau ist sie überflüssig. Deshalb wird das probiert und wenn es nicht geht habe ich immer noch meine Handbügelsäge - oder gerade keinen hellen Moment mehr und gehe zum Werkzeughändler.

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 19. Nov 2016
von grumbern
Mir würden da ganz spontan noch zwei Ansätze einfallen:

-Trennscheibe in entsprechender Größe in die Kappsäge einspannen und die Drehzahl hoch lassen -> Kein Umbau nötig, keine Drosselung, oder Gefahr den Motor zu schrotten, relativ günstig (maximal eine Adapterscheibe für die Trennscheibe nötig).

-Mechanische Bügelsäge zulegen -> Die sägt auch von selbst und ist verglichen mit einer Bandsäge doch recht preiswert.

Ich würde einfach mal die erste Variante versuchen, teuerer, als ein ordentliches HSS-Blatt für Stahl dürfte die Trennscheibe auch nicht sein. Bei uns in der Firma nutzen wir unter anderem Kreissägen von Kaltenbach und Trennjäger. Die haben Blätter um die 300-400mm und laufen mit Umdrehungszahlen, da kannst du mitzählen. Ich schätze mal ca. 30 U/min. und sind mit Wasser gekühlt. Auf solche Werte wirst du mit dem besten DImmer nicht kommen, weil einfach die Übersetzung des Motors zum Blatt nicht passt. Angenommen, du hast ein Sägeblatt von nur 250mm Durchmesser, müsstest du, um eine realistische Schnittgeschwindigkeit für HSS in Stahl von 30 m/min zu bekommen, auf knapp 40 U/min drosseln. Das wird deine Säge nicht mitmachen.
Gruß,
Andreas

Re: Kappsäge dreht zu schnell

Verfasst: 19. Nov 2016
von EnJay
http://www.saegeblatt-shop.de/produkte_ ... -1225.html

Das Blatt hatte ich mir damals meine ich gekauft. Die von mir verwendete Kapp/Gehrungs Tischkreissäge (son umklappbares Kombiding) dreht laut Plakette nicht so sehr viel schneller als die auf der Seite angegebenen Drehzahlen für den benutzten Durchmesser. Man müsste also nicht so sehr viel runter regeln.

Dass die Kombination nicht unbedingt geeignet ist 150er I-Träger zu zersägen sollte klar sein. Mir ging es dabei aber eher da drum Hohlprofile wie Vierkantrohr und Rohre mit Gehrung und in einem durch sägen zu können, da das mit der Flex nicht möglich ist. Günstige Flexständer sollen ziemlich klapperig sein, gute sind teuer und ich komm mit der Flex immer noch nicht in einem durch, die Trennscheiben Kappsägen sollen auch nicht das Gelbe vom Ei sein und machen verdammt viel Dreck.