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Anlaufstrombegrenzer

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BonsaiDriver
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von BonsaiDriver »

Moin Andreas,

ich will hier natürlich keinen Glaubenskrieg herauf beschwören...

Für die eigentliche Problematik des Themas habe ich ja auch schon eine sinnvolle Lösung gepostet!

Einschaltstrombegrenzer: https://www.conrad.de/de/as-schwabe-605 ... 12975.html

Als Dipl.Ing der Elektrotechnik ist mir die Funktionsweise der Leitungsschutzschalter sehr wohl bekannt. Ja ich kann dir auch Recht geben, dass die Kurven sich angleichen.
Die Norm sagt aus das der Auslösestrom sich auf 1 Stunde kontinuierlichen Stromfluß bezieht.
Die Charakteristik bezieht sich je nach Streuung und Fertigungstoleranz auf die ersten ca. 1-10 Sekunden, da sind wir uns einig! :prost:

Bis auf die Absicherung eines Elektro-Herdes sind für die Hausinstallation Leitungsschutz-Automaten der Charakteristik B vorzusehen.
Das hat den Grund das im Hausbereich meistens der Strom über mehrere Klemmstellen geführt wird.
Aber genau diese Klemmstellen sind der Schwachpunkt.
Hier entstehen im Laufe der Jahre Übergangswiderstände.
Kupfer ist ein sehr weiches Material, welches unter dem Druck einer Verschraubung nachgibt.
Besonders starkes anziehen der Schrauben verstärkt diesen Effekt übrigens noch!
Ein 1,5mm² Draht der mit 16A belastet wird wärmt sich nach einer gewissen Zeit um ca. 30° C. gegenüber seiner Umgebung auf,
und damit wird auch eine Ausdehnung hervorgerufen!
Das ist Tatsache und so steht es auch in den einschlägigen Tabellenbüchern.
Diese Ausdehnung belastet die Verschraubung, bzw. läßt das Kupfer unter dem Druck weg fließen, wodurch besagte Übergangswiderstände entstehen die dann durch Wärmeentwicklung das Ganze noch verstärken...

Grundsätzlich kann man aber natürlich, wie ich ja auch geschrieben haben, einen C-Automaten einsetzen, man sollte eben nur wissen was man tut!
Ich habe da im Laufe meiner beruflichen Schaffensphase schon so einige gesehen die offensichtlich nicht gewust haben was sie da getan haben...
Ich habe über 5 Jahre im Prüffeld gearbeitet, wo wir unter anderem genau soche Fälle nachgestellt haben und die entsprechenden Fehlerquellen analysiert haben...

Im Industriebereich wo im Normalfall die C-Automaten eingesetzt werden wird dann für jeden Automat ein einzelnes Kabel zu je einem einzelnen Verbraucher gelegt - kostet ja nichts... bzw. ist günstiger als ein Anlagenstillstand!

Ach ja in den aller meisten Fällen löst ein Leitungsschutzschalter nicht wegen einer Überbelastung aus, sondern weil er sehr kurzzeitig mit einem deutlich zu hohen (Kurzschluß)Strom belastet wird.
Ganz sicher kann man natürlich gehen wenn man mehrere Verlängerungskabel zusammen schließt. Der dadurch entstehende Schleifenwiderstand ist dann so hoch das die entsprechende Sicherung gar nicht erst auslösen kann... :versteck:
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grumbern
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von grumbern »

Ok, Bonsai?! (ich kann Deinen Namen nirgends lesen),
unter diesem Hintergrund will ich Dir dann mal nichts von LSS-Charakteristika erzählen :lachen1:

Dass Du da sicher auch etwas empfindlicher bist, ist ebenfalls verständlich, weil "man" ja weiß, was so gebastelt wird.
Dein Statement las sich jedoch etwas zweideutig und ich konnte nicht einschätzen, wie genau Du deine Aussage meintest.
Im Hinblick auf ältliche Verbindungelemente und Mehrfachverzweigungen hat das dann sicher Berehtigung.

Ich bin eben davon ausgegangen, dass "man" seine Garge/Werkstatt nicht unbedingt an die Küche mit dran hängt, sondern diese und die darin befindlichen Stromkreise einzeln absichert (so habe ich das). Im Nachhinein aber zugegebener Maßen eine etwas naive Vermutung :grinsen1:
:prost:
Gruß,
Andreas

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Gemamo
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von Gemamo »

Mal ein völlig anderer Ansatz: ich muß in regelmäßigen Abständen mein MAG-Gerät öffnen und den Flexstaub aus dem Gerät blasen, weil bei mir sonst auch ständig die Automaten auslösen. Wäre ein Versuch wert...
Ich kann nur XS400 :dontknow:

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grumbern
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von grumbern »

Da gebe ich Dir den Tip, mal etwas Filtermatte vor die Lüftungen zu kleben. Das mag zwar nicht so toll sein, falls doch mal ein Schweißspritzer sich dort hin verirrt, schont aber ansonsten das Gerät ungemein. Ich konnte schon mal ein Gerät verschrotten, weil es bei einem Kurzschluss die Elektronik zerschossen hat - auch durch zu viel angesaugten Schleifstaub.

Aber der Gedanke an sich ist nicht verkehrt!
Gruß,
Andreas

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Bambi
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von Bambi »

Hallo Andreas,
ich tippe beim BonsaiDriver auf Ronni - schau mal ganz unten in die kleine Signatur ...
Schöne Grüße in die Nacht, Bambi
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oldstyle
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von oldstyle »

Servus

Für Instalationsarbeiten muß man nicht unbedingt gelernter Elektriker sein.Aber Respekt und Sorgfalt in der Ausführung sollten schon vorhanden sein.Das ich für den C16 Automat eine eigene Leitung mit nur einer Steckdose gezogen habe, an die nur das Schweißgerät angeschlossen wurde,dürfte selbstverständlich sein.... :wink:



Das Wichtigste habe ich aber vergessen - das Typenschild

Bild



Eine Grundreinigung des Gerätes hatte ich eh vor - ist ja wie beim Rechner - Staub verschlechtert die Kühlung.
Mittlerweile packe ich auch immer mein Handy in einen Clickbeutel,da sich der Flexstaub im Laufe der Zeit durch den Magnete auf den Lautsprecher absetzt und das Telefon immer leiser wird....

Supi,jetzt bin ich doch schon einen großen Schritt weiter - ich brauch also keinen Anlaufstrombegrenzer,sondern einen Einschaltstrombegrenzer.

Was sollte denn dagegensprechen,wenn ich an die Seitenwand im Gehäuse ein 100mm langes Stück Hutprofil verschraube und da einen Einschaltstrombegrenzer draufsetze?

Wäre dieser hier einen Versuch wert?

http://www.ebay.de/itm/Einschaltstrombe ... SwnDxUpnkc

oder dieser..

http://www.ebay.de/itm/SCHALK-EINSCHALT ... Sw5cNYSBVJ


Gruß Dani
geht nich - gibts nich

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grumbern
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von grumbern »

Eine Grundreinigung des Gerätes hatte ich eh vor - ist ja wie beim Rechner - Staub verschlechtert die Kühlung.
Zum einen das, zum anderen ist Schleifstaub leitend und daher noch weitaus schlecht für die Elektronik. Filtermatte ist da wirklich kein Fehler.

Für die Einschaltstrombegrenzung würde ich das EBN2 nehmen, da beim ersten nicht ersichtlich ist, ob es rein über Widerstand, oder ein Relais arbeitet (auf den ersten Blick). Beim zweiten ist ja schon auf dem Schaltbild ein anzugsverzögertes Relais zu sehen, was in etwa dem entspricht, was ich weiter oben geschrieben hatte.

Was mich daran etwas "stören" würde ist die Tatsache, dass man nicht weiß, wie es auf einen Tausch von L und N reagiert, was bei einer Schuko-Dose nahezu unvermeidbar ist.
Gruß,
Andreas

@Bambi: Jetzt, wo Du's sagst... Danke! ;)

MLVIAMGAU
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von MLVIAMGAU »

Ronni war dann wohl doch zuviel geraten :wink:

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MichaelZ750Twin
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von MichaelZ750Twin »

Ich schon wieder ;)

Klugscheißmodus an:
Auf dem Typenschild steht 4 kVA und das ist definitiv mehr als 16A bei 230V (3.680W bei cos phi 1).
Wenn dieses Gerät einen Schukostecker hat (mit viel Augen zudrücken bis max. 16A geeignet), ist es aus dem Verkehr zu ziehen, da nicht zulässig.
Klugscheißmodus aus.

Das Ding scheint ja an einer Schukodose zu funktionieren und hat auch wohl noch keine Hütte abgebrannt, also ok.

Die Welt lacht über Deutschland, weil wir (fast) das einzige Land weltweit sind, in dem die (völlig veralteten Schuko-)Netzstecker um 180° gedreht ebenfalls in die Steckdose eingesteckt werden können und somit L und N getauscht werden.

Um eine Verpolung von L (Phase, braun, evtl. schwarz) und N (Neutral, blau) ausschließen zu können, gibt es die IEC 60309-Stecker.
Ja, hört sich geschwollen an, das sind bei einphasigem Anschluß schlicht diese blauen, runden "Campingstecker".
https://de.wikipedia.org/wiki/IEC_60309

Mit so einem Stecker und korrekt angeschlossener Buchse ist ein Vertauschen von L und N unmöglich und entspricht auch wieder internationalen Standards und Gepflogenheiten.

PS: Ein Adapterkabel, um von vorhandener, in Deutschland üblicher Schukosteckdose (CEE7/4) auf IEC60309-Stecker umzurüsten, ist nicht zulässig, da der Schukostecker ja nach wie vor beliebig eingesteckt werden kann.
LG, Michael
"Es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen – es gibt nur die in der jeweiligen Situation bestmögliche Entscheidung" (Mae Leyrer)

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didi69
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von didi69 »

Moin,
mal ne ganz dumme Frage um das Niveau wieder ein wenig runter zu holen... :wink:

ich hab mir ne Kappsäge für Metall gekauft vor ner Weile, da habe ich ab und zu (nicht immer) auch das es die Sicherung rausdängelt beim anwerfen der oben genannten Säge.
Durch diesen Fred bin ich jetzt darauf aufmerksam geworden das es "Anlaufstrombegrenzer" gibt.

Habe ich das richtig verstanden, wenn ich so en Anlaufstrombegrenzer kaufe und dazwischen stecke habe ich große Chancen das es die Sicherung nicht mehr rausdengelt?

Gruß Didi
...die perfekte Formel zum Motorradbesitz ist X+1. Wobei X für die Anzahl vorhandener Motorräder steht.

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