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Anlaufstrombegrenzer

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oldstyle
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Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von oldstyle »

Servus

Ich hab beim lesen diverser Threats gesehen,das hier einige über fundiertes Elektrofachwissen verfügen und würde mich freuen,wenn ihr mir vielleichgt weiterhelfen könnt.

Ich hab ein 220V -hust,hust - Schweißgerät (140A) von Bekum.In 90% der Startversuche fliegt die Sicherung raus.Mit 2 Kabeltrommeln gehts zwar,aber dann steht nicht mehr der volle Schweißstrom zur Verfügung.
Lange habe ich die Ursache beim Trafo für den Schweißstrom gesehen,wenn sich das Feld aufbaut.Jetzt hab ich nochmal genauer drauf geachtet - die Ursache ist definitiv der hohe Anlaufstrom des Drahtvorschubmotor.
Jetzt bin ich letztens durch Zufall über einen Anlaufstrombegrenzer gestolpert.Das müßte doch die Lösung sein,oder?
Allerdings finde ich die Externen zu teuer & zu unpraktisch und würde mir den lieber direkt ins Gerät einbauen.Die Instalation wäre kein Thema,bin mir aber nicht wirklich sicher,welchen ich nehmen könnte.Müßte ja für 220V und 16A Sicherung sein,aber spielt die Art des Verbrauchers auch eine Rolle - bei manchen lese ich was von Neonröhren??

Würde mich freuen,wenn jemand ne Idee oder ein Plan B für mich hätte...

Gruß Dani
geht nich - gibts nich

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Dacapo
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Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von Dacapo »

Hallo Dani,
Es gibt auch 16A Sicherung die Träger (c oder D) sind, vielleicht funktioniert das dann schon bei dir.


Gruß
Jens
Beste Grüße
Dacapo

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MichaelZ750Twin
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von MichaelZ750Twin »

Hi Dani,
Jens hat schon den richtigen Input geliefert !
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter

Anlaufstrombegrenzer sind wenig brauchbar, wenn es um Trafos geht.
Damit kann man Motoren oder Frequenzumrichter "bändigen".

Schweißtransformatoren haben einen hohen Einschaltstrom, den sie für ihre Magnetisierung brauchen, der aber binnen kurzer Zeit wieder abklingt und dann innerhalb der genannten Leistungsdaten liegt. In Haushaltsinstallationen sind Automaten mit B-Charakteristik üblich, aber die können nicht gut mit hohen Einschaltströmen umgehen und lösen aus.
Deine zwei zwischengesteckten Kabeltrommel wirken wie eine "Drossel" mit den von dir genannten Eigenschaften:
Dämpfung des Anlaufstroms, Reduzierung der Leistung, dazu mit dem Risiko der Überhitzung im Dauerbetrieb (Brandgefahr).

Den Automaten für den Anschluß des Schweißgeräts auf C- oder die noch extremere D-Charakteristik umzurüsten, ist möglich, aber definitiv eine Aufgabe für den Elektriker, mit kurzzeitiger Abschaltung der gesamten Einspeisung (Automatenwechsel erforderlich).
Als Kabelquerschnitt für die Zuleitung solltest du unbedingt 2,5mm² verwenden, wobei die Zuleitung nicht länger als ca. 30m sein sollte.
1,5mm² ist zwar zulässig für 230V, 16A, aber kontraproduktiv bei großen Lasten, wie z.B. einem Schweißgerät oder auch großen Motoren.
LG, Michael
"Es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen – es gibt nur die in der jeweiligen Situation bestmögliche Entscheidung" (Mae Leyrer)

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recycler
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von recycler »

Ich sammel Flipperautomaten und hier gibt es eine ähnliche Problematik (auch wenn die Kisten viel weniger Strom ziehen) beim Einschalten.

Habe dort seit Jahren 16A C-Automaten verbauen lassen (anstelle der Standard-B-Ware) und seitdem keine Probleme mehr.

Viel Erfolg.

reeycler
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grumbern
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von grumbern »

Blöde Idee, aber bei den meisten neueren Geräten sind Varistoren eingebaut um den Einschaltstrom zu begrenzen. Da könnte man doch einfach einen nachrüsten?!

Ansonsten kostet so ein C16-Automat irgendwas um die 2,50€ und bei neueren Installationen ist da eigentlich ein RCD vorgeschaltet, mit dem man das auch Spannungslos bekommt. Eine Fachkraft sollte dennoch ausführend sein ;)
Wegen den 1,5mm² würde ich mir da weniger Gedanken machen, denn selbst bei hohem Magnetisierungstrom beim Einschalten, wird er wohl kaum beim Schweißen die 16A ausreizen. Das Problem kennt man ja auch von großen Winkelschleifern, oder Staubsaugern, dass die gerne mal einen etwas flinkeren Automaten schmeißen und die haben dann im Betrieb selten mehr als 2kW unter Volllast. Da ist man noch weit von 16A entfernt.
Gruß,
Andreas

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oldstyle
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von oldstyle »

Servus
Einen C-Automaten zu verbauen wäre sicher das Naheliegende,funktioniert auch,hilft mir aber leider nicht wirklich.
In den letzten 4 Jahren liefs nicht wirklich Optimal - dreimal hab ich eine Räumlichkeit gemietet,eingerichtet und mußte nach kurzer Zeit wieder unverschuldet meine Koffer packen.Aktuell bin ich also mal wieder auf der Suche.Damit überhaubt was an meinen Krädern passiert,bin ich ein "Schraubnormade" und muß gut Planen.Im Febuar könnte ich für drei Tage in die Garage meiner Schwester und vier in die von Bekannten.Wäre Klasse,wenn ich in der Zeit meinen Krümmer bauen & heften könnte um den dann zum WIG schweißen wegzugeben.Daher wäre das schon richtig gut,wenn ich das Gerät flexibel einsetzen könnte.
In zwei Garagen konnte ich mir je eine Einzelleitung mit eigenem C16 C Automaten ziehen.Klappte wunderbar.Finde aber 1,5er vom Querschnitt auch völlig ausreichend.
Ich hab gestern nochmal nachgeschaut - der Drahtvorschubmotor schaut aus wie ein Scheibenwischermotor vom PKW.Kein Witz.Ich muß da mal die anliegende Spannung messen.
Gibt es denn eine Möglichkeit,die Spannungsspitze des Trafos beim Einschalten zu begrenzen?Vielleicht reicht ja auch nur a bissal wenn ich den Drahtvorschubmotor gleichzeitig mit einem "Sanftanlaufmodul" ausstatte....

Gruß Dani
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grumbern
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von grumbern »

Gibt es denn eine Möglichkeit,die Spannungsspitze des Trafos beim Einschalten zu begrenzen?
Wie schon geschrieben: Varistoren in der Zuleitung. Diese "Heißleiter" haben einen relativ hohen Widerstand, so lange sie kalt sind und begrenzen den Strom. Bedingt durch diesen werden sie aber warm und der Widerstand sinkt, es kann wieder der volle Strom fließen.

Am Drahtvorschub darf es eigenltich nicht liegen, dass die Sicherung fällt. Der dürfte irgendwo zwischen 24V und 42V liegen. Bei älteren Geräten geht das aber auch oft über Stelltrafos.
Gruß,
Andreas

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BonsaiDriver
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von BonsaiDriver »

Moin

bevor hier noch mehr durcheinander kommt...
Ein Varistor ist ein spannungsabhängiger Widerstand, der für die angedeutete Funktion vollkommen ungeeignet ist!!!

Sowas wird verwendet um Spannungsspitzen abzuleiten.

Grundsätzlich wäre ein "Kaltleiter-Widerstand" für die Funktion benutzbar,
aber...
Wenn ein B16A Automat beim Einschalten des Schweißgerätes raus fliegt, dann fließen da ca. 5x16A also ca. 80A - das sollte man bei der Auswahl des "passenden" Widerstandes beachten!!!
Mir ist da keine einfache Lösung bekannt!!!
Es gibt in der Tat elektronische Laststrombegrenzer - aber auch die sollten richtig dimensioniert werden!
... und jegliche Veränderung an elektrischen Versorgungsanlagen sollten und dürfen nur von Fachkräften ausgeführt werden!!!
Und das hat auch einen guten Grund!!!
Wer einfach seinen B16A-Automaten gegen einen C16A-Automat austauscht ohne darüber nachzudenken, dass da dann mal eben ca. 160A fließen bevor der raus fliegt, braucht sich nicht darüber zu wundern wenn dann z.B. in irgendwelchen Abzweigdosen Qualmwolken aufsteigen...

Da würde ich eher soetwas empfehlen:
https://www.conrad.de/de/as-schwabe-605 ... 12975.html

Ach ja wenn wirklich der Vorschubmotor für die Auslösung der Sicherung verantwortlich ist - sollte tunlichst das Schweißgerät von einem Fachmann überprüft werden!!!
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recycler
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von recycler »

Also am Gerät selber würde ich nicht basteln. Da Du leider öfters umziehst, wäre die Kabeltrommellösung eine Notlösung.

Wenn wirklich der Fördermotor und nicht der damit einsetzende Schweißstrom die Sicherung flitzen läßt, würde ich das Gerät nicht mehr benutzen, bzw. Richten lassen.

Zum Thema C-Automaten geht es meist um den Einschaltstrom (der je nachdem wie die Phase liegt die Sicherung flitzen läßt), nicht um die Dauerbelastung (ein Flipper zieht nur ca. ca. 300 Watt, hat aber trotzdem die Problematik).

Viel Glück bei der Werkstattsuche.

recycler
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grumbern
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von grumbern »

... und jegliche Veränderung an elektrischen Versorgungsanlagen sollten und dürfen nur von Fachkräften ausgeführt werden!!!
Und das hat auch einen guten Grund!!!
Wer einfach seinen B16A-Automaten gegen einen C16A-Automat austauscht ohne darüber nachzudenken, dass da dann mal eben ca. 160A fließen bevor der raus fliegt, braucht sich nicht darüber zu wundern wenn dann z.B. in irgendwelchen Abzweigdosen Qualmwolken aufsteigen...
Richtig, deswegen schau mal auf den Unterschied zwischen B16- und C16-Automat :wink:
Die unterscheiden sich nur in ihrer Schnellauslösecharakteristik und ab wenigen Sekunden gibt es überhaupt keinen Unterschied mehr. Das bedeutet, dass bei längerer, zu hoher Belastung beide gleich schnell auslösen. Der C-Automat ist einfach nur träger und kann kurzzeitig einen höheren Strom vertragen. Von dem Tausch von B nach C wird wohl kaum eine Verteilerdose von der Wand tropfen.

Mit dem Varistor hast Du natürlich Recht, mein Fehler! Die Geschichte mit dem Heißleiter funktioniert trotzdem, idealerweise überbrückt man ihn nach dem Einschalten mit einem Relais.

Das Problem ist ja nicht die Stromaufnahme des Gerätes an sich, sondern kurzzeitige Stromspitzen zum Zeitpunkt des Einschaltens, weil dort der Eisenkern erst magnetisiert werden und eventuelle Kondensatorbänke geladen werden wollen. Danach beträgt der Strom nur noch einen Bruchteil. Dem relativ flinken B16 (da gibt es übrigens auch eine gewisse Streuung) reicht das schon. Wenn man den Storm aber für ein paar 1/10sek. drosselt, genügt das.
Gruß,
Andreas

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