RatStyle hat geschrieben: 16. Mär 2021
Da kann ich dir nur Recht geben. Allerdings bin ich mit meiner Methode von 3g Differenz auf 1g gekommen.
Na, wenn die 1g stimmen, dann ist das doch spitzenmäßig!
Mehr Genauigkeit bringt dir auch nicht mehr Laufruhe, dazu
ist der Motor (Gegenläufer ohne Ausgleichswelle) prinzipbedingt
zu schlecht ausgeglichen. Mal ein paar grobe Zahlen dazu:
selbst mit ideal (auf's Atom) gleich schweren Pleueln und ent-
sprechend präziser Auswuchtung der Kurbelwelle hätte der XS400
Motor bei 10.000/min mit angenommen 400g oszillierender Masse
pro Zylinder noch knapp 600kp freie Kräfte (2. Ordnung), die den
Motor in Zylinderrichtung rauf und runter reißen und gut 1100Nm freie
Momente, die ihm eine Paddelbewegung aufzwingen wollen.
Macht man jetzt ein Pleuelauge um 1g schwerer ohne das am Gegen-
gewicht der Kurbelwelle entsprechend (=50%) zu kompensieren, erzeugt
das eine zusätzliche Kraft in Zylinderrichtung von ca. 3,6kp. Das ist zwar nicht
nichts, aber gemessen an den oben erwähnten fast 600kp macht es den
Kohl nicht fett (ca. 0,6%).
Bei 0,1g wäre die zusätzliche Kraft natürlich nur ein Zehntel so groß, aber
es ergibt sich dann ein anderes Problem: sinnvoll sind derartig genau aus-
gewogene Pleuel natürlich nur dann, wenn auch die Wuchtung der Kurbel-
welle mit vergleichbarer Genauigkeit ausgeführt wird. Mal angenommen,
die Welle ist 8kg schwer, und die auf den Kurbelradius bezogene Unwucht
soll maximal 0,1g betragen. Das entspricht einer Schwerpunktsexzentrizität
(und damit einer nötigen Rundlaufgenauigkeit auf der Wuchtmaschine) von
ca.
0,3µ.
Was dich aber auf jeden Fall weiterbringt, ist die oszillierenden Massen leichter
zu machen. Ganz unabhängig von der Übereinstimung verringert das auf jeden
Fall die freien Kräfte und Momente, selbst wenn du die Wuchtung der Kurbel-
welle nicht anpasst! Sprich die 12% Einsparung bringen was, die 1g Abweichung
ist zweitrangig.
Viele Grüße und viel Erfolg!
Sven