Seite 2 von 3

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 9. Jul 2025
von Bambi
:lachen1:

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 10. Jul 2025
von borsti
Eigentlich stehe ich zu dem Riemenantrieb bei Buell und Harley.
Der aktuelle Riemensatz (Riemen und Riemenräder) der Buell hat mittlerweile absolut wartungsfreie 70.000km geknackt.
Manchmal macht dann aber doch ein Wechsel zur Kette Sinn.
Für meine Harley Ketten umbauten bin ich irgendwann bei den 530er O-Ring Ketten von "RevTech" gelandet.
Dort bevorzuge ich die Ausführung "vernickelt" mit Vollnietschloss.
Die Ketten sind vorgelängt und haben eine 20.000mls Garantie.
Im Betrieb längen sich die Ketten nur minimal. Nachteil ist, dass die Ketten sehr breit sind und man für das Vollnietschloß ein gutes Nietwerkzeug haben sollte. Ein weiterer Nachteil ist der recht hohe Preis. Von den etwas günstigeren Tsubaki Ketten bin ich abgekommen.
Für nicht amerikanische Mopeten und andere Kettengrößen bevorzuge ich dann D.I.D X-Ring Ketten.
Von Alu Kettenrädern halte ich nicht sehr viel. Die sind zwar leicht verschleißen aber deutlich schneller als Stahl Kettenräder.
Von günstigen Sekundärketten bin ich nach gerissener Kette und einem schönen Abflug ins Gemüse abgekommen.

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 10. Jul 2025
von mrairbrush
Benutze nur Kettensägenöl. Was für eine extrem hochdrehende Kettensäge gut ist kann am Motorrad nur besser sein. Funktioniert seit Jahren besser als das überteuerte Spraydosengelump. Aufbocken, zweite Gang rein und mit Pinsel oder Ölkännchen auftragen, fertig.
Hier hat es doch sicher ein paar Maschinenbauer? Mich wundert das noch keiner auf die Idee kam das es diese Ketten als Meterware in der Industrie gibt mit teilweise höheren Festigkeiten und erheblich günstiger. Gleiches Produkt, anderer Bereich, anderer Preis.

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 10. Jul 2025
von borsti
mrairbrush hat geschrieben: 10. Jul 2025 Hier hat es doch sicher ein paar Maschinenbauer? Mich wundert das noch keiner auf die Idee kam das es diese Ketten als Meterware in der Industrie gibt mit teilweise höheren Festigkeiten und erheblich günstiger. Gleiches Produkt, anderer Bereich, anderer Preis.
Diese Industrieketten habe ich ehemals an meiner GS750 genutzt und oft gewechselt, da sie sich sehr dehnen.
Nachteil der Induitrieketten ist, dass sie nicht für die dynamischen Belastungen an einem Motorrad ausgelegt sind. ( Beschleunigen, Abbremsen etc.)
Industrieketten können hohe Zugkräfte aufnehmen, werden aber konstant mit einer Last beaufschlagt.
Der andere Nachteil der Industrieketten ist die fehlende Abdichtung der Rollen durch O-, X- oder andere Ringe.
Das Schmiermittel wird schnell ausgewaschen. Heute werden Ketten auch nicht mehr im Fetttopf gekocht um die Schmierung sicherzustellen.
Ich hatte damals extra eine Beistellherdplatte zum Auskochen der Ketten.
Das gibt es übrigens noch von "Putoline". Ist aber eben für Ketten ohne Abdichtung und nicht günstig.
Teures Kettenfett benutze ich nicht.
Ich bevorzuge die Kettenpaste Motul C5.
https://www.louis.de/artikel/motul-hoch ... r=10037940
Es wird nur dünn aufgetragen, schleudert nicht ab und ist beständig gegen Salze.
Man hat kaum Schmodder auf der Felge.

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 10. Jul 2025
von sven
mrairbrush hat geschrieben: 10. Jul 2025 Benutze nur Kettensägenöl. Was für eine extrem hochdrehende Kettensäge gut ist kann am Motorrad nur besser sein. Funktioniert seit Jahren besser als das überteuerte Spraydosengelump. Aufbocken, zweite Gang rein und mit Pinsel oder Ölkännchen auftragen, fertig.
Kenn mich mit Kettensägenöl nicht aus. Wie ist das denn von der Viskosität her?
Viele Kettensprays sind beim Versprühen sehr dünnflüssig und dringen deshalb
gut in den Spalt zwischen Bolzen und Hülse (natürlich nur bei Ketten ohne Dicht-
ringe). Dann verdunstet scheint's sehr schnell das enthaltene Lösemittel, und es
hat die gewünschte klebrig zähe Konsistenz, sprich gute Anhaftung. Von der Ketten-
geschwindigkeit her liegen Kettensägen und Sportmotorräder her in einem ähnlichen
Bereich (25m/s), allerdings ist das Ritzel bei der Kettensäge sehr viel kleiner und die
Fliehkraft dort entsprechend höher ...
Mich wundert das noch keiner auf die Idee kam das es diese Ketten als Meterware in der Industrie gibt mit teilweise höheren Festigkeiten und erheblich günstiger. Gleiches Produkt, anderer Bereich, anderer Preis.
Die Idee hatten schon viele! Erfahrung dabei: die Industrieketten sind verglichen
mit vernünftigen Motorradketten qualitativ derart schlecht, dass sich das nicht
lohnt.

Gruß
Sven

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 10. Jul 2025
von Raureif
Ich habe noch keine „Industriekette“ mit O-Ringen gesehen. Mag sein, dass es sowas heute gibt. Was anderes macht jedenfalls an einem Motorrad, das mit locker 200kmh bei allen möglichen Umgebungsbedingungen durch die Gegend geprügelt wird, keinen Sinn. Zumal normalerweise in der industriellen Anwendung kein Kunde einen Kettenantrieb mit solchen Laufgeschwindigkeiten akzeptiert. Ergo sind lndustrieketten dafür auch nicht gebaut.
Bei den Mengen, die unsereiner abnimmt, kommt auch noch ein fetter Mindermengenzuschlag hinzu. Ob sich sowas dann noch lohnt kann man getrost in frage stellen. :dontknow:


Gruß

Rr

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 11. Jul 2025
von RauSepp
Meine Did zvm an der bandit 1200 geht auf die 70tkm zu

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 11. Jul 2025
von mrairbrush
Gute Argumente. Motorradketten sind allerdings auch Massenware und sicher gibt es nicht so viele Hersteller.

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 11. Jul 2025
von TortugaINC
sven hat geschrieben: 10. Jul 2025 Kenn mich mit Kettensägenöl nicht aus. Wie ist das denn von der Viskosität her?
Viele Kettensprays sind beim Versprühen sehr dünnflüssig und dringen deshalb
gut in den Spalt zwischen Bolzen und Hülse (natürlich nur bei Ketten ohne Dicht-
ringe). Dann verdunstet scheint's sehr schnell das enthaltene Lösemittel, und es
hat die gewünschte klebrig zähe Konsistenz, sprich gute Anhaftung. Von der Ketten-
geschwindigkeit her liegen Kettensägen und Sportmotorräder her in einem ähnlichen
Bereich (25m/s), allerdings ist das Ritzel bei der Kettensäge sehr viel kleiner und die
Fliehkraft dort entsprechend höher ...
Ketten von Sägen werden permanent geschmiert, sprich das Öl hat nicht die Aufgabe die Kette längerfristig zu schmieren. Das wäre ja auch völlig sinnlos, weil beim Eintauchen in den nächsten Stamm sowieso das Öl nicht mehr dort wäre, wo es sein soll. Was auch der Grund ist, warum da mehr Wert auf biologische Abbaubarkeit gelegt wird.
Das ist eher mit einem Scottoiler zu vergleichen als mit klassischen Kattenspray. Würde ich eher von abraten das einmal alle 1000 zu nutzen.

Gruß

Re: Qualität von Kettensätzen

Verfasst: 11. Jul 2025
von Soulie
RauSepp hat geschrieben: 11. Jul 2025 Meine Did zvm an der bandit 1200 geht auf die 70tkm zu
Ui! Da bin ich also nicht allein mit > 75.000 auf der Uhr meiner XBR
mit der originalen Kedde. Löppt nach wie vor einwandfrei.
Trotzdem denke ich zumindest über einen neuen Kettensatz nach.
Erstausrüsterqualität soll hochwertiger sein als Ersatzteile / Ketten.
Hab ich zumindest gehört.
Bei meiner Lütten (Estrella) musste ich die Kette nach 24.000 km
wechseln, weil ein Glied festgebackt war. Äschälisch! :hammer: