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Caferacer

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f104wart
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Re: Caferacer

Beitrag von f104wart »

Winnecaferacer hat geschrieben:Wodurch wird ein Motorrad eigentlich zum cafe Racer ? Das was der Besitzer daraus macht! Ist ein cafe racer
Das ist definiv falsch !!

Dann wäre ja auch ein aus einer Serienmaschine gebauter Chopper, Scrambler,
Bobber oder ne Enduro ein "Caferacer" . :?
Und sogar sowas würde in diese Kategorie passen. :banghead:


...Nee, Winne, so einfach isses auch nicht. :neener:

.

Winnecaferacer
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Re: Caferacer

Beitrag von Winnecaferacer »

:o (Nee, Winne) :o .Okay ich halte meinen Rand .Es ist ja auch sehr schwer gegen eine Herde Büffel anzukämpfen .Ps .Aber wer sagt mir " , dass das alles richtig ist,was ich hier zu lesen bekomme? Ich habe auch schon mal gelesen ,das jemand übers Wasser gehen konnte.ob das stimmt ? Das weiß ich aber auch nicht. :wink: :wink: :wink: .ja ich Denkemal ihr habt recht. .daumen-h1: .LG der Winne .

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f104wart
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Re: Caferacer

Beitrag von f104wart »

Wir sind doch keine Büffel, lieber Winne,

...wir sind nur nicht so poetisch veranlagt wie Du. :wink:

Und nicht jeder, der auf Wasser gehen kann, ist damit wirklich glücklich. :mrgreen:

.

caffbeemer
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Re: Caferacer

Beitrag von caffbeemer »

Tach Winne,

F104 liegt mit seinem Statement zu Deinem Link schon richtig, fragt sich nur, ob das relevant ist. Und wenn, für wen.

Faktisch sind Cafe Racer abgespeckte Serienkräder mit Stummeln und Megaphonen, erstmals am und um das Ace Cafe in London Mitte der 50er aufgetaucht. Damals waren Rennmaschinen der Hersteller deutlich näher am Serienmaterial (lassen wir mal die V8 Guzzi, Gilera Fours und BMW KöWes außen vor). Manxes, BSAs, Nortons, Rudges, Vincents, Triumphs und auch MV Agusta boten ihre Werksrenner oftmals Privatfahrern an. Immer noch viel zu teuer für den Normalfahrer, der mal schnell vom Ace nach Blackpool, Brighton oder Edinburgh sprinten wollte. Dazu noch Jugend, Rebellion und Rock 'n Roll, fertig war die Kiste.

Ein Cafe Racer war kein Rennmotorrad, die wenigsten hatten das Know How und / oder die Kohle für aufwändige Motorrevisionen oder ein taugliches Fahrwerk-Setup. So waren z.B. 350cc Triumphs und 250cc Zweitakt Bantams (Norton) ziemlich populär für Cafe Racer Umbauten - da bezahlbar.

Ab den Sechzigern wurde von den Fahrern schon mehr verlangt. Fahrwerk, Leistung und Bremsen sollten dem EInsatzzweck gerecht werden - Dave Degans mit seinen Dresdas, Dunstall und andere mit Ihren TriBsas, Tritons, Norvins oder Norton selbst mit der JPS oder auch Metisse machten entsprechende und gern genommene Angebote. Solche Maschinen sind bis heute zum Sinnbild eines Cafe Racers geworden.

Mit der seit Beginn der 2000er losgerollten Welle wurden Cafe Racer zunehmend populärer und bilden heute mehr schon einen Sammelbegriff, worunter auch Scrambler, Bratstyles oder auch Bobber fallen. Dies ist zwar "nach Definition nicht regelkonform", aber den meisten Leuten schlicht egal.

Bestes Beispiel ist das Cafe Racer Forum selbst - ginge es nach der Definiton, dürften hier wahrscheinlich weniger als die Hälfte der Angemeldeten eine Cafe Racer ihr eigen nennen.

Da mittlerweile aus der Welle schon eher ein Tsunami geworden ist, mit so ziemlich allen Herstellern den selben Songtext singend, dazu noch mit Zubehör- und Kleidungsanbietern auf dem Trittbrett, driftet der Cafe Racer in einen marketing-overhypten Mischmasch, der kaum noch klare Abgrenzungen zulässt. Das mag man beklagen oder nicht, aber die Kundschaft mag es so. Ob RnineT oder Scrambler, die bald kommenden, neuen Triumphs als Nachfolger der Bonneville / Thruxton Baureihen oder die wie Pilze aus dem Boden schießenden Schrauberbuden, das alles bedient eine wachsende Nachfrage auf dem Markt.

Hierbei werden typische Elemente teils beliebig sortiert und dem geneigten Kunden über alle Kanäle von vorne bis hinten durch jede nicht verstopfte Pore gedrückt. Hat man sich vor 5 Jahren noch über ein Cafe Racer Video gefreut, würde es mich heute nicht mehr wundern, wenn bei Edeka Cafe-gestylte Einkaufswagen mit "handgemachter Mucke" und "Rebel-Painting" zum Einsatz kämen. Als Beispiel hierfür sei z.B. der nicht völlig geglückte Louis-Clip "Bikers Riding Out" genannt.

Parallel zur Cafe / Retro Welle haben seít ca. 10 Jahren urbane Mitdreißiger das (umgebaute) Motorrad als Inspirationsquelle entdeckt. Oftmals unbeleckt von technischen oder fahrerischen Aspekten liegt der Focus klar auf Style. Manchmal sogar auf "Kunst", wie kürzlich in der Arte-Reportage über die Blitz Jungs aus Paris zu sehen. Letztere haben mittleweile ihren eigenen Film gelauncht, der zwar von Filmkritikern ziemlich verissen wird, aber auch sicher seine Zielgruppe finden wird. Jeder muss halt selbst wissen, ob er für 15 -20 K Euro eine in "100 bis 200 Arbeitsstunden" stylisch veränderte /6 oder R100R erwerben möchte. Oder vielleicht doch besser eine Seien /5 zu einem Drittel des Preises. Dafür aber wahrscheinlich nicht mit dem Vorschlaghammer "eingepasstem" Lenkkopflager.

Die Flut von "bike-Infomercials", die unzähligen Meinungen in Foren, erwschweren hierbei den Überblick - der gestresste Mensch will einfache Lösungen, wenig ausgeben und sich nicht mit komplizierten Dingen beschäftigen. Hierfür steht ihm eine Armee von Anbietern hilfreich bei Seite, die alles ohne Aufwand zum sofortigen Verzehr inkl. Emotionen, Echtheit, Wahrheit und trotzdem maximaler Individualität beidhändig zur Verfügung stellt.

Ich denke, da geht´s nicht nur dem Winne so, dass er sich fragt - "was ist denn jetzt wirklich Sache"?

Für mich ist ein Kratt erst mal ein Kratt. Kann man zum Caffer umbauen. Oder Brat oder Scrambler, oder, oder... Wenn beliebt auch Kunst oder Religion daraus machen. Ich persönlich steige da aus, wo mir Kunst als alleinstehender Wert Fahrwerksschwächen und stümperhafte Basteleien schmackhaft machen soll. Und das noch zum "Sonderpreis".

Illustrierend für das Aufsaugen von tatsächlich authentischen Inhalten durch den Mainstream und das damit einhergehende Verrücken von Perspektiven und der Beeinflussung der Wahrnehmung der Zielgruppe noch zwei links-

Der erste zu einem Musikclip - The Fade Out Lines, in 014 einer der meistgespielten clips. Von Le Avener. Sollte man meinen. Tatsächlich ist der Titel von diesen Herrschaften - und inho um Längen besser als der "Hit-Remix" - weiß nur kaum jemand: https://www.youtube.com/watch?v=5KG6sh0NB-U

Der zweite zur Cafe-Studie Husqvarna 401, bei dem Imho einer der besten Off Texte gesprochen wird "I don´t want what they had, I want what they wanted": https://www.youtube.com/watch?v=7SZRrmJDKsA

Die Welt ist halt wie sie ist. Dazu gehören "die hard caff aficionados", die Ihre exklusiven Status durch den Mainstream bedroht sehen. Und urbane Hipster, die Exklusivität mit Flanell und Bärten auf Kunstwerken zur Schau stellen.

Was ist also ein Cafe Racer? It´s nimble, lightweight, and fast. Schon vor Youtube und viralem Marketing. Und auch in Zukunft.

Manchmal braucht es eben den zweiten Blick für die wahre Liebe. Und auch immer wieder den in´s Cafe Racer Forum.

Rev it up!

MfG
caffbeemer

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f104wart
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Re: Caferacer

Beitrag von f104wart »

caffbeemer hat geschrieben:
F104wart
Soviel Zeit muss sein. :wink:

.

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f104wart
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Re: Caferacer

Beitrag von f104wart »

caffbeemer hat geschrieben: Für mich ist ein Kratt erst mal ein Kratt.
Für mich ist es ein Krad, aber Du hast schon Recht mit dem, was Du schreibst. Tolle Zusammenfassung!! :clap:
caffbeemer hat geschrieben:Was ist also ein Cafe Racer? It´s nimble, lightweight, and fast. Schon vor Youtube und viralem Marketing. Und auch in Zukunft.

Manchmal braucht es eben den zweiten Blick für die wahre Liebe. Und auch immer wieder den in´s Cafe Racer Forum.

Rev it up!

MfG
caffbeemer
.daumen-h1:

...Für die älteren unter uns ist es auch die Erinnerung an die "wilden Jahre", das erste Moped, die erste Freundin und was weiß ich, was alles.

Für einige von uns, besonders die, die schon immer Motorrad fahren, ist es eine Lebenseinstellung und hat gar nichts mit Mode zu tun.

Und die jüngeren werden dadurch beflügelt, dass man an den noch zahlreich und oft billig angebotenen Youngtimern noch selbst schrauben und seine Ideen verwirklichen kann. Es ist fast wie damals: Alles, was man nicht braucht und inzwischen verrostet ist, wird weg gelassen. Verrostetes, was man braucht, wird mattschwarz "lackiert" und die rostigen Krümmer mit Hitzeschutzband umwickelt.

Das Motorrad, von dem man träumt, kann man sich noch nicht leisten. Brot und Butter ist zu langweilig.

Leistung interessiert keinen. Fahren kann man mit den eckigen, aber coolen, Reifen (die mit nem Caferacer eigentlich nichts zu tun haben) oder mangels Fahrpraxis eh nicht. Der Höcker ist unförmig und zu klobig oder das Surfbrett als Sitzbank einfach nur unbequem.

Aber man ist anders als die anderen und man lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. ...und man hat´s selbst gemacht!

...Also eigentlich alles genau wie früher. :wink:


Mir haben Caferacer schon immer gefallen. Ich kann mit dem modernen Schnickschnack einfach nichts anfangen. Ich will kein Motorrad mit ABS, ASR und nem Fahrwerk, dass mir jeden Fehler verzeiht. Ich will fahren und die Technik beherrschen und nicht von der Technik beherrscht werden.

Ein Fahrwerk muss gut sein, aber man darf es auch mal spüren dürfen. Bremsen müssen ziehen, aber man darf auch etwas hinlangen müssen. Leistung und Drehmoment müssen sein, aber nicht im Überfluss und auch nicht so, dass einem bei jedem unbedachten Zug am Seil der Arsch weg geht. Breitreifen brauche ich nicht. Hanging Off hat auf der Strasse nichts zu suchen.

Und daraus ergibt sich bei mir, wie ein Caferacer auszusehen hat:
...Es ist ein Motorrad aus den späten 1960er, den 1970er oder maximal den frühen 80er Jahren, vorzugsweise ein 2zylinder 4takter, etwa 50-70 PS stark, abgespeckt, mit Höckersitzbank, kein Plastik oder GFK, Speichenräder mit Alu-Hochschulterfelgen, 18 oder 19" vorne, 18" hinten. 4.00 oder 120er Hinterrad. Viel poliertes oder naturbelassenes Alu...

...und weil´s das mit dem Motor, den ich habe, so nicht zu kaufen gibt, bau ich mir´s einfach. Es ist meins. Ich mach´s selber. Es ist anders als die anderen und ich mach´s für mich. Weil es mir Spaß macht. Weil ich dabei entspannen kann. Weil ich heute das bauen kann, was ich mir damals nicht leisten konnte.

Natürlich freue ich mich auch, wenn anderen das Ergebnis gefällt und sie es bestaunen, was - ganz ehrlich gesagt - im Endeffekt auch nichts anderes bedeutet, als dass man anders sein will als andere und so vielleicht auch die Aufmerksamkeit auf sich lenken will.

...Also eigentlich immer wieder das Gleiche. :wink:

.

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vanHans
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Re: Caferacer

Beitrag von vanHans »

Tja, ich kann Ralf und HP nur voll und ganz zustimmen. Super zusammengefasst, um was es hier eigentlich geht, oder auch gehen sollte. Für mich ist Caferacing einfach Motorradfahren in der Form die ich mag und ganz sicher nicht nur eine Modeerscheinung . Die Modewelle wird wieder abschwellen, aber die echten, leidenschaftlichen Fahrer werden bleiben.... außerdem waren die auch schon vorher da.
Viele Grüße
Hansi
Wer sich in die Bar begibt, bekommt darin Rum

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RennQ
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Re: Caferacer

Beitrag von RennQ »

well done mrs. rutt`n

und für den rest :

"whot no boik?"

.daumen-h1:
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...immer schön langsam, - aber nicht überholen lassen...

"ich weis längst, daß ich nicht motorrad fahren kann, das muß ich niemanden mehr beweisen!"

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Re: Caferacer

Beitrag von caffbeemer »

Er&Ich,

wieso MRS Rutt´n...

Man hat mich ja schon mit so ziemlich allem, was das Alphabet hergibt belegt, aber nicht mit "Weiblichkeit".

Schau Du mal zu, dass Dein E-Startet funzt, sonst wird aus TT noch Taumelnde Tölpel oder so.

Meld Dich mal, bevor Du auf die Insel machst.

Rev it up, Ride or Lie!

MfG

hp

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Re: Caferacer

Beitrag von RennQ »

caffbeemer hat geschrieben:Er&Ich,

wieso MRS Rutt´n...

Man hat mich ja schon mit so ziemlich allem, was das Alphabet hergibt belegt, aber nicht mit "Weiblichkeit".

Schau Du mal zu, dass Dein E-Startet funzt, sonst wird aus TT noch Taumelnde Tölpel oder so.

Meld Dich mal, bevor Du auf die Insel machst.

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MfG

hp
...wußte ich doch, daß seine eitelkeit darauf anspringt...
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...immer schön langsam, - aber nicht überholen lassen...

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