Nils und Ramona waren hier zum ausladen, nasses Zelt zum trocknen aufhängen, Werkzeug teilweise trockenlegen und aufräumen.
Lecker zu Abend gegessen, einen "Dia-Abend" mit Bildertausch gemacht und Pläne für die Saison 2020 geschmiedet !
Ramona hat sich in die GPZ305 verliebt, möchte bis zum Frühjahr ihren Motorradführerschein machen und dann damit auf der Strasse fahren.
Sieht also so aus, dass die kurze Rennkarriere dieser GPZ schon wieder zu Ende ist, dafür ein Mädel mehr auf einem Mopped unterwegs ist ;)
Aber erst noch zum Abschlusstraining 2019 des Alteisen.Training auf dem STC (Spreewaldring Training Center).
Wir sind erst spät losgekommen, dann 600 km mit dem Hänger dran quer durch die Republik, das hat 8h gedauert.
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Bei einem Zwischenstopp mal in den Hänger gesehen und festgestellt, dass die Suzi SV650 nicht mehr gerade steht.
Irgendwie schräg, aber auch nicht ganz haltlos. Also weiter, ein genaueres Nachschauen hätte bedeutet, wenigstens die Matratzen, die GPZ und weiteres Zeug auszuräumen, damit man an die Gurte rankommt.
Noch einen Platz am STC gefunden, Pavillon im Dunkeln aufgebaut, alles ausgeladen und den Hänger zum Nachtquartier umfunktioniert.
Beim Ausladen zeigte sich dann auch der Grund für den "Schiefstand" der Suzi.
Wohl bei einem abrupten Bremsmanöver, Schritttempo beim vorrücken an einer schlecht einsehbaren Einmündung, hat sich die Suzi samt der Radwippe nach vorn über den Stützbalken bewegt und der vordere Zylinder klemmte jetzt zwischen zwei Füßen der Radwippe.
Glück im Unglück, ausser ein paar Schrammen am Zylinder nichts weiter passiert. Moral von der Geschicht, verzichte auf Spanngurte nach hinten nicht !
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Karstens Tipp mit den elektrischen Heizdecken - nein, nicht für die Reifen - im Bett ist um die Jahreszeit und bei Nachttemperaturen von ca. +6°C Gold wert.
Dann sind wir gerade noch rechtzeitig in die Halle gekommen, um eine erste Begrüßungsrunde zu drehen und dann war auch schon Nachtruhe angesagt.
3. Okt., Feiertag, im besten Sinne des Wortes.
Der Morgen empfing uns kühl, noch feucht vom Regen in der Nacht, aber es regnete nicht mehr und die Wettervorhersage war gut.
8:00h Frühstück, 9:30h Morgenandacht (Fahrerbesprechung), 10:00h Start zum ersten Turn.
Turn heißt in diesem Training 30 Minuten Fahrzeit, ohne Klasseneinteilung.
Ich habe Nils den Vortritt gelassen, ihm bei den Vorbereitungen für seine Fahrt mit der SV650 gelassen.
Das hat mir Zeit verschafft, mich bis 10:30h zum nächsten Turn und die Jungfernfahrt mit der GPZ vorzubereiten.
Sprit ok, Motoröl ok, Kette ok, Fussbremse nochmal ein paar Umdrehungen entspannt, sicher ist sicher.
Reifenluftdruck zu hoch, also auf 1,8 bar vorn und 2,0 bar hinten abgesenkt und noch die Startnummer 305 geklebt.
Bei Otti noch ein Auslöseband für die Airbagweste besorgt und montiert.
Trotz wärmender Funktionsbekleidung und Halstuch war es mir etwas zu frisch und ich habe mich noch für die Jacke meines zweiteiligen Regenkombis entschieden.
Dann den Motor gestartet, mit Gasstößen angewärmt, Helm auf, Handschuhe an, zwischendurch immer wieder mal gasgegeben, aufsitzen, Airbagweste anstöpseln und weiter vor in der Boxengasse gefahren, um mich der Gruppe für den nächsten Turn anzuschließen.
Der Motor wird wärmer, meine Freude steigt und dann kommt das Signal zum ausfahren auf die Strecke.
Andrea, Marcel, Micha, ihr macht das super! Immer freundlich, souverän, prima.
Es geht in 5er-Gruppen auf die Strecke. Stoppen, schauen und dann los.
Eine unglaubliche Handlichkeit, gepaart mit einem kleinen Motor und quasi keiner Fahrerfahrung mit diesem frisch zusammengebauten Mopped machen die erste Runde wirklich spannend. Neue Reifen, neue Bremsbeläge vorn, kühle Temperaturen und eine noch teilweise feuchte Strecke lassen einen vorsichtig fahren. Auch die zweite und dritte Runde stand im Zeichen des aufwärmens von Material und Fahrer. Mit zunehmendem Vertrauen gebe ich auch Gas bis in den roten Bereich, aber es ruckelt und zuckelt in den oberen Drehzahlbereichen. Naja, klar, die Vergaserabstimmung, da muss ich nochmal ran. War aber nicht so störend, das ich nicht weiterfahren konnte und mit jeder Runde ging es besser mit dem fahren.
Erst mal Pause machen, Mopped anschauen, soweit alles ok. Die Reifen zeigen etwas Abrieb, nicht nur in der Mitte, auch etwasauf den Seiten, die Bremsscheiben ein deutlich anderes Bild als mit den vorher verbauten organischen Bremsbelägen.
Regenjacke aus, Kaffee und Kippe, dem Nils und den anderen beim fahren zusehen, schöner Anblick.
Das Wetter wird zunehmend freundlicher, die Strecke trocknet ab, ich freue mich auf den nächsten Turn, der schon etwas von Renntraining hatte. Komme immer besser mit dem GPZchen zurecht.
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In der Mittagspause habe ich die Kerzen ausgebaut, sie waren leicht rehbraun, eine seltene Farbe heutzutage.
Also kein klares Indiz für zu fett oder zu mager und um eine Veränderung zu provozieren, habe ich die 102er Hauptdüsen eingebaut.
Auch damit hat sich kein ruckfreies beschleunigen in den oberen Drehzahlen eingestellt und so habe ich angefangen, die Einzelluftfilter stückchenweise abzukleben. Nach mehreren Versuchen sah das dann schließlich so aus:
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Der Motor drehte endlich ohne ruckeln hoch, ich habe mich sogar mehrfach bei Drehzahlen von 11.500 U/min und sogar 12.000 U/min ertappt. Dann klappt der Ganganschluss einfach besser. Mein Tacho zeigte am Ende der Gegengerade gerade mal 130 km/h an, Nils sagte auf dem Tacho der SV650 standen 140 km/h, also trotz der langen Übersetzung garnicht mal so langsam.
Wir hatten richtig Spaß:
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Noch am ersten Trainingstag ist mir in meiner Lieblingskurve, dem Omega, also einer langgezogenen Rechtskurve das Vorderrad Richtung Kurvenausgang gestempelt, was man als "chattering" bezeichnet, wie ich bei der Gelegenheit gelernt habe.
Unabhängig davon hatte ich mit Karsten schon den Tausch der Reifen auf Avon Rennreifen (mit Profil, aber ohne Strassenzulassung) vereinbart.
Er sagte, der Conti RoadAttack 3 (CRA3) auf dem Hinterrad sein besser als der hintere Avon, aber der vordere Avon sei besser als der von mir gefahrene Conti ClassicAttack, also habe ich am Abend des ersten Tages den vorderen Avon von Kurt montieren lassen.
Ein toller Service den Kurt vor Ort bietet. Siehe auch
www.classic-race-service.de, sobald die Seite runderneuert ist ;)
Fortsetzung folgt ...