f104wart hat geschrieben:
Damit, denke ich, sind zumindest für Noah (TE) alle Fragen geklärt. Für ihn wird es am Anfang auf ein MAG-Gerät mit einer 10-Liter Mischgasflasche hinauslaufen.
Finde ich eben gar nicht, und meiner Meinung nach, ist es eben genau andersherum. Wenn er nicht gerade den ganzen Tag irgendwelche dicken Schweißungen mit viel Auftragsmaterial machen muss, ist ein Mag hier vollkommen fehl am Platze, und bei den Gasflaschen würde ich immer gleich zu 20L raten - die Füllung kostet 10% mehr, das ist erheblich wirtschaftlicher.
f104wart hat geschrieben:
Zum Erwärmen, Löten usw. ist
so ein kleines Kompaktgerät irgendwann eine im Hobbybereich brauchbare Ergänzung.
Wenn er Urmacher ist, eine super Idee - oder Optiker, die löten dann an Brillengestellen damit, wenn mal mehr Temperatur im Werkstück gebraucht wird, als der Wasserstoff-Brenner bringt.
Sobald man mal ein kleines Werkstück hartlöten will, oder tatsächlich mal etwas autogen schweißen möchte - ist die Flasche leer, bevor das Werkstück warm wird.
Für sowas einfach eine 11kg Propanflasche und eine Sauerstoffflasche der Wahlgröße je nach Bedarf anschaffen. Ich habe schon ganze Rahmen mit meiner 50kg Sauerstoffflasche gelötet, und sie ist immernoch 25% voll, beim löten ist sie genügsam.
Und wer heute noch ernsthaft autogen trennt.... Also ich mache sowas gelegentlich, aber der zugehörige Dreck, dann der ganze verbrannte Metallrückstand am Werkstück den man dann erstmal großflächig wegschleifen muss bevor man etwas schweißen kann - würde der Präzision halber heutzutage jederzeit einen Plasmaschneider bevorzugen.
Zum Biegen und Hartlöten ist die Flamme immernoch praktisch, alles andere geht elektrisch. Ohne Materialauftrag schweißen kann ich mit dem Wig genausogut wie Autogen, finde das Wig aber erheblich beherrschbarer - da muss man sich nicht mit oxidierender Flamme, reduzierender Flamme, und eventuell mit glühend heißen Metallfunken die spontan von dem Schmelzbad wegfliegen herumplagen.
Versteht mich nicht falsch, ich habe für sowas auch noch einen Acetylenentwickler und Karbid hier, den ich gelegentlich benutze, - viel mehr "Hardcore"/Oldschool wird es nicht - aber ich bin froh über jede Arbeit die ich elektrisch schweißen kann statt das Autogengeschirr zu benutzen!
Ich will nicht zynischer klingen, als ich es ohnehin tue, aber ich habe nicht das Gefühl dass ein Mag Schweißgerät auch nur in die richtige Richtung geht, wenn man an Motorrädern arbeitet. Ein guter Freund von mir hatte jahrelang ein Mag und hat damit alles an seinen Motorrädern gemacht, war aber permanent am abkotzen, und hat alles nur irgendwie zusammengeklebt, alles weggeschliffen, nochmal nachgeklebt und und und... er hat sich vor ein paar Monaten ein Wig Schweißgerät gekauft, und fragt mich seit jeher, warum ich ihn nicht viel viel früher darauf gebracht habe um ihm diese Qualen zu ersparen.
Wenn man ordentliche Technik kaufen will, besteht preislich zwischen Mag und Wig überhaupt kein Unterschied. Ein "brauchbares" aber chinesisches Wig kostet um die 300-400 Euro, ein vergleichbares Mag genau so viel. Gasflaschen kosten auch gleichviel, ich finde nicht dass Wig schweißen teurer oder frustrierender ist.
Als Schweißgut nehme ich wo ich kann 1.2er draht vom Mag, da kostet das KG nicht 10 euro, sondern 1-2 wenn man die 15kg Rollen bei Ebay kauft....
Einzig der Gasverbrauch beim Wigschweißen ist etwas höher... Mein Nachbar der den ganzen Tag Mag schweißt (Kunstschmied und Metallbauer hauptberuflich) schüttelt immer den Kopf wenn ich schon wieder meine Flaschen füllen lasse (1x im Monat), aber der Fokus ist ganz klar ein anderer. Er muss mal eben 4 Meter lange Blumenkästen aus Stahlblech schweißen, da geht man mit dem Wig dran kaputt.