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Anlaufstrombegrenzer

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brummbaehr
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von brummbaehr »

Der Einschaltstrombegrenzer im oberen ersten Link könnte mit der Kappsäge funktioniere.
Da sind einfach 2 NTC drin und sonst nix. Ist der NTC kalt, ist der Widerstand "hoch" (wie hoch wird leider nicht angegeben).
Schaltet man die Säge ein, dann fließt Strom, der NTC erwärmt sich, der Widerstand sinkt (hoffentlich klein genug).
Man könnte auch beide NTC's parallel schalten um den GesamtWiderstand zu halbieren.

Der Einschaltstrombegrenzer im zweiten unteren Link wird mit der Kappsäge NICHT funktionieren.
Zitat aus der Beschreibung:
Der Einschaltimpulsstrom-Begrenzer wird zwischen Schaltelement und Verbraucher installiert.
Es wird bei der Kappsäge nicht möglich sein den Einschaltstrombegrenzer zwischen dem Einschaltknopf und dem Motor zu schalten.

Gruß
Jochen

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MichaelZ750Twin
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von MichaelZ750Twin »

Hi Didi,

Einschaltstrombegrenzer sind nicht meine Welt, aber bei einer Säge (Motor) werden die geeigneten problemlos ihren Dienst tun.
Die Säge läuft damit nicht mit voller Stromaufnahme, also etwas langsamer an.
Nach 1 oder 2 Sekunden wird sie die gewohnte Drehzahl erreichen und der Motor ist dann auch wieder voll belastbar.

Es geht bei dem ganzen Spaß immer wieder um hohe, aber nur kurzzeitig auftretente Einschaltströme.
Für einen Sicherungsautomat fühlt sich das wie ein Kurzschluß an und deswegen löst er aus.
Ist ja auch seine Aufgabe und das ist gut so !

Warum der Sicherungsautomat nur manchmal rausfliegt ?
Das hängt mit dem Einschaltzeitpunkt zusammen und der ist rein zufällig.
Wir haben Wechselspannung mit 50 Hz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wechselspannung
Vielleicht kennst du diese Grafiken mit der auf- und abschwingenden Sinuswelle.

Schaltest du nahe einem Nulldurchgang ein, bleibt die Sicherung drin.
Schaltest du nahe einem Scheitelpunkt ein, fliegt die Sicherung raus.
Ausser das es lästig ist, den rausgeflogenen Automaten wieder einzulegen, ist bei diesem Szenario alles in Ordnung.

Im Millisekundenbereich ist ein haushaltsüblicher Automat mit B-Charakteristik mit dem max. 6,25-fachen seines Nennstroms belastbar.
Auf dem Automaten findest du eine Kennzeichnung wie "B 16A", also B-Charakteristik mit Nennstrom 16 A.

Die hier angesprochenen Automaten mit C-Charakteristik lösen im Millisekundenbereich bei max. dem 10-fachen Nennstrom aus.
Mit einem "C 16A"-Automaten hast du einfach eine größere Reserve für hohe Anlaufströme, ohne auf den Schutz gegen dauerhafte Überlastung, Überhitzung (und damit Brandgefahr) der auf max. 16A ausgelegten Kabel und (Schuko-)Stecker zu verzichten.

Nochmal zum Kabelquerschnitt.
Anders als in USA oder England sieht man in Deutschland eine geringere Absicherung im Vergleich zur tatsächlichen Kabelbelastbarkeit vor.
Ein 1,5mm² Kabel ist bis max. 18A belastbar, dabei erwärmt es sich planmäßig auf nicht mehr als 70°C (!).
WTF ! Eine Studie hat mal herausgefunden, dass das menschliche Temperaturempfinden einen 65°C warmen Gegenstand nach spätestens 2 Sekunden als "heiß" empfindet und diesen Gegenstand wieder los läßt.
Will ich so etwas an hochbelasteten Kabeln haben, nur weil ich ein paar Euros (je nach Kabellänge) beim Kabelquerschnitt eingespart habe ?

Ein gar nicht mal so seltener "Worst Case" ist eine billige Dreifachsteckdose aus dem Baumarkt und daran zwei der billigen, handelsüblichen Heizlüfter mit 2kW Nennleistung anzuschließen. Da ist man so dermaßen im Grenzbereich von Belastbarkeit der Sicherung, Kabel und Stecker, das ich mich nicht über die immer wiederkehrenden Meldungen in den Nachrichten wundere:
"Die Hütte ist abgebrannt, nach der Ursache wird noch gesucht !"
Na, warum wohl ?

Also, laßt euch nicht entmutigen, es ist ja nur Strom, aber lebensgefährliche Spannung und wenn man weiß was man tut, tun die einem auch nichts ;)
LG, Michael
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Bambi
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von Bambi »

Hallo zusammen,
es gibt da noch einen Aspekt, der bisher noch nicht gewürdigt wurde. Mein Freund Aynchel aus dem Big-Forum, Elektro-Meister aus Leidenschaft, hat das mal erklärt. Ich kann es nur leider im Augenblick nicht suchen und verlinken weil das Big-Forum nicht erreichbar ist. Unsere Sicherungen fliegen so schnell, weil der menschliche Körper nur eine gaaanz kurze Zeit einen hohen Strom aushalten kann!
Und nicht einfach nur, um uns beim Einschalten der dicken Kreissäge zu ärgern.
Ich suche das bei nächster Gelegenheit raus und verlinke es.
Schöne Grüße, Bambi
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brummbaehr
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von brummbaehr »

Also mit dem menschlichen Körper bzw. dessen "Durchstromung" hat die Charakteristik einer Sicherung absolut nix zu tun.
Dafür gibt es so genannte Fehlerstrom-Schutzschalter auch FI-Schalter genannt. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

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MichaelZ750Twin
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von MichaelZ750Twin »

@Brummbär:
Korrekt !
Bei FI-Schaltern geht es nicht um die Leistungsfähigkeit eines Endstromkreises.

FI-Schutzschalter mit 30 mA als Personenschutzschalter werden in der VDE0100, Teil 410/411 geregelt.
Sie sind sinnvoll um den Personenschutz zu optimieren, zielen typischerweise auf Installationen in Bad, Sauna, Outdoor, etc. ab.

Ihr Einsatz macht dennoch in allen haushaltstypischen und auch in gewerblich genutzten Installationen Sinn !
In Deutschland eiert man noch etwas rum, in Österreich ist seit Jahren ein 30mA-FI-Schutzschalter vor allen Endstromkreisen zwingend vorgeschrieben. Für manche technische Anwendungen ein GAU, aber wie hoch will man den Wert eines Menschenlebens beziffern ?
Der Materialwert ist gering, aber irgendwie hängt halt doch jeder an seinem Leben :neener:

Einen FI-Schutzschalter mit 30mA-Auslösestrom setze ich als Grundelement der vorhandenen Elektroverteilung voraus, da sie eindeutig lebensschützende Wirkung haben !
LG, Michael
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Bambi
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von Bambi »

Okay, dann habe ich das wohl verwechselt. Wie gesagt, ich kann derzeit auch nicht suchen und nachlesen!
Schöne Grüße, Bambi
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MichaelZ750Twin
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von MichaelZ750Twin »

Hi Bambi,
kein Problem !
So wie es sich anhört bezieht sich dein Spezi auf den FI-Schutzschalter.
Der gehört auch zu meinem "täglich Brot", auch wenn er für die IT-Anwendungen, um die ich mich beruflich kümmere, einen GAU darstellt.

Bei einer Veranstaltung wurde das mal überspitzt so dargestellt:
Richter: "Michael, du bis ein Spezialist in der Ausstattung von Serverräumen (Nutzerbediente Endstromkreise) ?"
Michael: "Ja!"
Richter: "Wie kann es dann sein, das der Bediener jetzt tot daneben liegt?"
Michael: "Der Einsatz von FI-Schutzschaltern ist für den IT-Betrieb kontraproduktiv und deshalb habe ich auf deren Einsatz verzichtet."
Richter: "Was glauben sie ist mehr Wert: Der unterbrechungsfreie Betrieb eines IT-Geräts oder ein Menschenleben ?"

Naja, die Antwort darauf möchte ich mir gern ersparen !

Das gleiche Szenario ließe sich auch mit einem gewerblichen Moppedschrauber nachstellen, der irgendwas an der Bremse gemacht hat und einem günstigeren Preis zuliebe irgendein Teil nicht ersetzt hat.

Ich möchte keine Horrorszenarien beschreiben, sondern darauf hinweisen:
"Wenn du nicht weißt was du tust, tue es nicht !"
LG, Michael
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Bambi
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von Bambi »

Hallo Michael,
würde ich auch nie tun bei Strom! Dann lade ich lieber Aynchel oder Tobi ein, die sind beide Meister dieses Fachs.
Schöne Grüße, Bambi
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oldstyle
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von oldstyle »

Servus

Soderle,das mit den Filtermatten ist schon keine schlechte Idee,kostet aber ein klein wenig Kühlleistung und wollte mir aber erstmal genau am Gerät anschauen....



Bild




:stupid: So ein paar kleine Löcher vor einem 120er Lüfter....Werde mir zwei Drahtlüftungsgitter besorgen,möglichst groß quadratisch ausschneiden,Lüfter mit einem Gitter & Distanzbuchsen von Innen verschrauben und von Außen das zweite Gitter mit Rändelschrauben verschrauben.

Nur mal so nebenbei - ich hab mir ein anderes Anschlußkabel an das Gerät gemacht.Du kannst eine 1000x1000x2 er Blechplatte aus 1m Höhe drauffallen lassen - kein Problem - wo andere Kabel locker durchschnitten sind,kratzt du hier nichtmal die Isolierung an.Gibts bis zu Neunadrig in allen möglichen Querschnitten und nennt sich "Ölflex".Ich hab eins,was ich gerne für den Tachogeber nehme.Gut,jetzt muß das Tachosignal nicht unbedingt gegen Störimpulse abgeschirmt sein,aber mit einer ordendlichen Zugentlastung hebst du mit diesem 4mm Käbelchen locker eine komplete XS400 hoch - nie wieder abgerissene Tachokabel.... :mrgreen:



Bild




Ich hätte den Einschaltstrombegrenzer gerne ins Schweißgerät verbaut.Der Einwand mit dem Schukostecker war Klasse.Hab mich nochmal schlau gemacht - ein vertauschen von L und N führt zur Zerstörung des ESB.Also keine Option.
Trotzdem wären bei einer Festinstalation die blauen Stecker nicht unclever.Das würde ein unbefugtes Benutzen der träger abgesicherten Einzelleitung verhindern...

Bleibt also nur der externe ESB.Der funktioniert irgendwie mit einem NTC.Das hat mich a bissal Skeptisch gemacht,denn wenn Wärme mit im Spiel ist,muß die Zeit auch eine Rolle spielen.Also hab ich nach der Anleitung gegoogled und siehe da - in Abhängigkeit vom Strom läßt sich das Gerät nur 2-15 mal in der Minute anschalten.Ich brauch mein MAG überwiegend zum Heften....
Außerdem darf kein zweiter Verbraucher mit angeschlossen werden,sonst funzt der ESB nicht.Als zweiter Verbraucher wird soger ein Lüfter erwähnt.Also fraglich obs überhaubt klappt....

Also wenn ich mal die Möglichkeit habe,mir ein ESB zu leihen oder günstig ergatter,werde ichs mal testen - aber ansonsten scheints ne Sackgasse zu sein.Das das eine ziehmlich halbgare Geschichte ist,war klar,aber das sollte ja auch keine Dauerlösung sein;ich wollte nur die Zeit a bissal besser nutzen.Mein Spielzeugschweißgerät geht mir eh schon lange auf den Senkel und hab ale erste Investition in meiner neuen Werkstatt max. 1000€ für ein Gebrauchtgerät eingeplant.Wird allerdings kein WIG...

Ich danke euch für die Denkanstöße

Gruß Dani
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BonsaiDriver
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Re: Anlaufstrombegrenzer

Beitrag von BonsaiDriver »

Moin

ich will ja nicht unbedingt "besserwissererisch" wirken, davon gibt es andere genug...

Das für deinen Anwendungsfall richtige Gerät habe ich hier schon mehrfach hier verlinkt:
https://www.conrad.de/de/as-schwabe-605 ... 12975.html

Es soll den Einschaltstrom beim Einschalten des Schweißtransformator verringern.
Der Drahtvorschubmotor sollte im Bezug auf den Schweißtransformator nur einen sehr geringen Stromverbrauch haben!
Wenn das nicht der Fall ist MUSS das Gerät auf jeden Fall von einer Person mit "Sachverstand" überprüft werden...

Dein von dir ausgewähltes Anschlußkabel ist ein "normales" ÖLFLEX-110-CY 4G2,5
Das wird in der Industrie in kilometer-Längen verheizt...
Das Kabel ist aber NICHT für den Anschluß von beweglichen Maschinen geeignet, da es viel zu steif ist!!!
http://www.lappkabel.de/fileadmin/docum ... 5752DE.pdf
Wenn du beim Absetzen von dieser Leitung schon solch große Probleme hast, dann möchte ich dir auch gar nicht die Leitung empfehlen die hier profiessionel 1. Wahl ist!
Das Kabel heist H07-BQ-F 3x2,5 - das ist eine Polyurethan-Schlauchleitung
http://kabelprofi24.de/Kabel---Leitunge ... qmla1e6f47

... viel Spaß beim weiteren experimentieren...
Ronni - the 10 Inch Wheel Driver

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