Hallo zusammen,
das wird jetzt leider ein bißchen länger!
Ich weiß nicht, ob meine Überlegungen in Michas (Roadrash) Vorstellung seiner XS für Schorsch der Anlaß zur Eröffnung dieses Themas waren. Tatsache ist, daß wir grundsätzlich einer Meinung sind: Es ist Vorsicht geboten, nicht alles, was toll aussieht funktioniert auch toll.
Das TT-Video kannte ich bereits. Allerdings gehe ich in dem Fall einfach davon aus, daß das Befahren dieser öffentlichen Straße mit einem Motorrad im Renntempo sowieso gelegentlich Probleme aufwirft. Und glaubt mir, ich kenne diese Strecke durch 4 Besuche (ok, in den 90-er Jahren) recht gut. Da war ich froh, daß ich im Normalfall nur mit ca. 100 km/h unterwegs war und nur selten und ganz kurz mal schneller. Dort ist z.B. die Asphaltdecke in drei Streifen aufgebracht, d.h., Du fährst speziell im Rennen bei Ausnutzung der gesamten Straßenbreite ständig über Nahtstellen. Und obwohl die TT-Strecke speziell im Vergleich zu heutigen deutschen Landstraßen wirklich erstklassig asphaltiert ist spürt man diese Nahtstellen manchmal sehr deutlich. Das könnte durchaus reichen, um bei 250 km/h interessante Effekte zu 'erzielen'.
Winne, Deinen Kommentar mit dem 'Hammer'-Smily verstehe ich absolut nicht! Zumal das Befahren der Slalomgasse im Schritttempo genau so absolut nichts mit Fahrwerksgeometrie und -veränderung zu tun hat. Ich gehe sogar davon aus, daß es nicht einmal was mit Ungeschick zu tun hat. Da stand einfach die Kamera, die Blickführung verrutschte dem Fahrer und 'klapp' ...
Ich zitiere der Einfachheit halber mal meinen Betrag aus Roadrash's Thread:
'Eine kurze Geschichte zur Erklärung: Die GN 400 meiner besseren Hälfte Iris hat hinten minimal längere Konis und einen 120/90-16-er statt des originalen 4.60-16-ers montiert. (Neue Ergänzung: Genauer gesagt, unsere beiden GNs sind in diesem Sinne gleich ausgestattet.) Wir waren dann mal zu zweit auf Iris' GN unterwegs und ich habe dazu die Federbasis auf die 3. Stufe gestellt. 2 Wochen später sind wir mit beiden 400-ern unterwegs. Iris sagt, daß ihre gelegentlich ein wenig in der Lenkung rührt. Geguckt, nix gesehen. Ich hab' sie probegefahren, nix. Ein paar Tage danach fiel's mir wie Schuppen aus den Haaren. 1. standen die Federbeine noch oben und 2. wiegt Iris gute 40 kg weniger als ich. Ich habe also durch bloßes Aufsitzen mit meinen 95 kg die Fahrwerksgeometrie wieder fast auf's Normalmaß 'eingestellt' während bei Iris das Moped-Heck oben blieb und die Gabel deutlich steiler stand. Genau das von mir bereits angesprochene 'Rezept' für's Lenkerflattern. Federbeine runter auf die erste Stufe gedreht und es war wieder Ruhe!
Das ist keine Panikmache, aber wie man sieht kann es sich auswirken. Und dann ist es besser, man weiß darum und kann es austesten. Meine Meinung ...'
Noch ein paar Sätze zum verlinkten selbstfahrenden Fahrrad: die Erkenntnisse sind sehr interessant, ohne Zweifel! Ich habe allerdings ein paar klitzekleine Probleme mit der Praxis-Umsetzung: Sitzen wir dann zur Korrektur der Balance in einem Körbchen vor und oberhalb des Steuerkopfes? Oder fahren wir eine Art Kontergewicht an einer langen Angel vor uns her spazieren? Vor Allem: wie schwer muß dieses Gewicht sein? Muß es meine 95 Kilo ausgleichen, ev. noch einen Teil der Mopedmasse zusätzlich oder nur einen Bruchteil davon? Bei den beiden übereinanderlaufenden Rädern versagt meine Vorstellungskraft dann ziemlich vollständig.
Wir sollten uns darüber im Klaren sein, daß hier an 70-er und 80-er Jahre Motorräder zum Teil heftige Eingriffe vorgenommen werden. Motorräder, die bereits damals fahrwerksseitig nicht den allerbesten Ruf hatten. Aufgrund der Geschichten darüber habe ich mein Motorradleben in den 70-ern mit MZ und Triumph begonnen, das waren schon zu dieser Zeit über jeden Zweifel erhaben gute Fahrwerke. Die erste Suzi kam 1981 ins Haus. Ich gebe aber gerne zu, daß sie mich nach kurzer Eingewöhung positiv überraschte und daß dann noch ein paar weitere Suzis dazukamen.
Wie bereits mehrfach gesagt: Ich rate nur zur Besonnenheit und die Effekte der Änderungen sensibel zu beobachten. Die Gabel meiner Big ist übrigens auch 20 mm durchgesteckt - um den 1,70 obendrauf auf mal Bodenkontakt zu ermöglichen ...
Viel Spaß bei 'Jugend forscht' und schöne Grüße, Bambi