Ohne wirklich zu wissen, ob der Motor läuft, war’s natürlich nicht sinnvoll, Teile zu kaufen und sich halbwegs ernsthafte Gedanken über nen Umbau zu machen.
Hält mich das davon ab? Nein.
Mit der erste Kauf war ein 50PS-Vergaser. Angeblich unterscheidet der sich von der 27PS-Version nur durch die Bedüsung, aber wegen der Eintragerei war’s mir so lieber, die Gehäuse haben nämlich unterschiedliche Kennzeichnungen.
Der Vergaser durfte auf’m kurzen Dienstweg bei VW ultraschallbaden und dann hab ich mit moralischer Unterstützung meines Sohns zwei Rep-Sätze verbaut. Wenn Mutti nicht daheim ist, darf ich das auch auf’m Esszimmertisch machen. :dance2:
Die CX selbst hatte ich bis dahin in den Keller geschafft und weil ich’s das Geweih einfach nicht sehen konnte, musste zu Rangierzwecken der originale Lenker von der Hornet dran.
Dann hab ich mir nen Schaltplan eingescannt und ausgedruckt (damit ich das sehr gut erhaltene Werkstatthandbuch nicht so einsaue) und mir die zerpflückte Elektrik vorgeknöpft. Hab das jetzt aber nicht wirklich instandgesetzt, sondern nur wieder richtig zusammengeknotet, dabei auch die eh schon überall vorhandenen Lüsterklemmen verwendet. Oben hab ich dann ne gebrauchte Kontrolleuchteneinheit draufgeklemmt, nur um überhaupt mal zu sehen, ob sich was tut. Okay, hätte man auch mim Voltmeter machen können, aber für den Fall, dass ich den Motor irgendwann doch noch zum Laufen bekäme, wollte ich den Öldruck nicht per Voltmeter im Auge behalten. Nachdem ich alles für nen Startversuch (Kupplungsschalter, Leerlaufschalter, Killschalter, Zündschloss) angeschlossen hatte, brachte ein Drehen des Zündschlüssels tatsächlich an den Kontrollfunzeln das erhoffte Ergebnis.
Also Ölwechsel, nix leichter als das! Schnell bei Louis nen Filter und Öl bestellt und auf dem Rückweg von der Arbeit noch Kupferdichtringe für die Ablassschraube besorgt.
Dann aber gleich wieder die Ernüchterung: „mal eben nen Ölwechsel machen“ is nich. Auch hier hat irgendwer ganze Arbeit geleistet

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Was ich erstmal naiverweise nur für ne Schraube gehalten hab, ist stattdessen der Ölfilterbolzen. Egal wie, der war so erstmal nicht mehr aufzukriegen: Sechskant verhunzt und mit gefühlten 289 Nm angeknallt, Zangenschlüssel oder WaPu-Zange, keine Chance. Irgendwann hab ich dann nen Ringschlüssel eine Nummer zu klein genommen und hab den mim Hammer draufgekloppt, so ging’s dann. Dann hab ich bemerkt, dass ein Teil des Innenlebens fehlt: Vor den Filter gehört noch eine Scheibe und eine Feder, beides nicht auffindbar, hat wohl irgendwer mal beim Filterwechsel mit in den Garten gekippt. Die Teile hatte Honda Debus in Darmstadt aber sogar vorrätig, war nicht mal teuer. Den Ölfilterbolzen hab ich mir als Nachfertigung über eBay bestellt.
Übrigens: Die Ablassschraube wird auch ohne Dichtung dicht, ne fehlende Dichtung kann man scheinbar auch über Drehmoment ausgleichen.
Ich bin nur heilfroh, dass das Motorgehäuse keinen Schaden von der Blödheit irgendeines Vorbesitzers genommen hat.
Das war der längste Ölwechsel meines Lebens, hat gute zwei Wochen gedauert, obwohl ich fachliche Unterstützung hatte….
