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setzt in Schräglage auf...

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f104wart
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Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von f104wart »

Stimmt, aber da muss man auch keine Angst haben, in Schräglage aufzusetzen. :lachen1:

:prost:

.

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zippi
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Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von zippi »

Hallo

Ja das ist ein kreutz mit dem fahrwerkseinstellungen :wink: ,
Grundsätzlich hat Fourman mit seinen ausführungen recht, habe hier noch ein paar ergäntzungen.

1. Das durchstecken der gabel oder das höherlegen des hecks wirken sich auf den lenkopfwinkel, nachlauf sowie gewichtsverteilung des moppets aus, zudem noch auf die schwerpunkthöhe des moppets und der bodenfreiheit.
Vereinfachte erklärung dazu:

durchstecken der gabel - efekte:
- steilerre lenkopf = kurvenwilliger b.z.w. einlenkwilliger, schlechterer geradeauslauf b.z.w. schlechtere kurvestabilität
- mehr gewicht auf die vorderachse = einlenkwilliger, weniger wheele neigung, weniger traktion beim beschleunigen
- schwerpunkt des motorrades wird abgesengt = es wird mehr schräglage, bei gleicher kurvengeschwindigkeit, benötigt
- weniger bodenfreiheit = moppet setzt schneller auf, weniger schräglagenfreiheit.

anheben des hecks- efekte:
- steilerre lenkopf = kurvenwilliger b.z.w. einlenkwilliger, schlechterer geradeauslauf b.z.w. schlechtere kurvestabilität
- mehr gewicht auf die vorderachse = einlenkwilliger, weniger wheele neigung, weniger traktion beim beschleunigen
- schwerpunkt des motorrades wird angehoben = weniger schräglage, bei gleicher kurvengeschwindigkeit, benötigt
- mehr bodenfreiheit = moppet setzt nicht so schnell auf, mehr schräglagenfreiheit

Die obengenannten dinge sind entscheidend für das grundsätzliche fahrverhalten des moppets, die fahrwerksgeometrie sozusagen.

Die einstellungen der federelemente ist da nochmal eine andere geschichte die dann nochmal von dem gewicht des fahrers, der streckenqualität, welliger - arschglatter strassenbelag u.s.w., und dem fahrerrischer können des fahrers abhängen (fährt man schneller über eine bodenwelle müssen die federelemente schneller reagieren, ist eher beim rennstreckenbetrieb mitentscheident, wo man immer die gleichen kurven mit den gleichen fahrbahngegebenheiten vorfindet).
Hier eine sehr vereinfachte erklärung.
Grundsätzlich sollen die federelemente dafür sorgen das die räder immer kontakt zum boden halten.
Fährt man über eine bodenwelle soll die feder einfedern und wider ausfedern und damit die räder am boden halten.
Wenn die feder zu hart ist taucht sie nicht weit genug ein, das rad springt über die bodenwelle und verliert den gewünschten bodenkontakt für einen kurtzen augenblick, wenn sie zu weich ist, taucht sie weit genug ein, federt aber nicht schnellgenug wieder aus, beim "runterfahren" der bodenwelle, wieder verliert das rad kurtz den bodenkontakt.
Dazu kommen dann noch die dämpfereinstellungen, die dämpfen die feder, so das sie nicht mehr frei arbeitet.
Dazu folgendes, jeder weiss wie sich eine feder verhält wenn man sie auf den boden wirft, sie springt auf und ab wie ein flummi, das wollen wir beim motorrad ja nicht, da soll die dämpfung dafür sorgen das die feder ihren weg nur einmal macht und nicht nach der bodenwelle 100mal nachwippen, also macht man mit der dämpfung die feder träger, wenn man aber zuviel dämpfung einstellt hindert man die feder daran zu arbeiten.
So das war alles sehr vereinfacht, fahrwerkseinstellungen sind eine wirklich sehr komplexe angelegenheit.

grüsse zippi




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didi69
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Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von didi69 »

@zippi .daumen-h1:

melde mich mit den neuen Einstellung zurück...
ausgiebige Probefahrt gemacht... :grinsen1:

war unten Raum Waldshut-Tiengen... kurz vor der Schweizer Grenze...
und wieder zurück.. knapp 300KM abgespult mit der Einstellung.. hätte ich nicht gemacht wenn ich mich nicht wohl gefühlt hätte damit...

so lasse ich es jetzt erst mal.. sie liegt gut.. ich komme damit klar... sie setzt nicht auf.... alles supi.... :rockout:

nochmal Danke an alle für die Meinungen... hat mir sehr geholfen !!!!

jetzt mach erst mal en Bierchen auf... :prost:
...die perfekte Formel zum Motorradbesitz ist X+1. Wobei X für die Anzahl vorhandener Motorräder steht.

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bb42

Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von bb42 »

@Zippi, danke für die klare Gegenüberstellung, habe dazu vieles gelesen, und selbst geschrieben, aber noch nicht so klar gegenübergestellt, was Änderungen der Front- und Heck-Höhe bewirken.
Merke - beim Aufsetzen zuerst prüfen, ob man das Heck (mit überschaubarem Aufwand) höher kriegt.

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Meicel
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Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von Meicel »

Meine Laverda hatte ursprünglich lineare Gabelfedern und Ceriani-Stoßdämpfer verbaut. Mit der originalen Bestückung war das Moped fast nicht fahrbar.
Vorn progressive Gabelfedern haben für ein VIEL besseres Ansprechverhalten gesorgt, mit mittlerweile 5W-10 Gabelöl (anstatt 15er) gehört auch das Gefühl mit massiven Rundstählen zu fahren zur Vergangenheit.
Die Änderung von Ceriani auf Koni führte dazu, dass das Hinterrad auch auf schlechter Strasse am Boden bleibt. Die Cerianis waren in weichster Stellung noch härter als die Konis auf Vorspannung 3, Dämpfung ließ sich bei den Cerianis nicht einstellen.
Nun sind die Konis auf 2-2 eingestellt, gut passend zum Gewicht von Fahrer und Moped. Mit der aktuellen Einstellung federn Gabel und Stoßdämpfer (im Stand) exakt gleich ein, was auch auf der Strasse ein sehr gutes Gefühl hinterlässt!!!
Dalla 750 SF, in tutte le sue svariate versioni, fino alla RGS l'arancione tipico delle Laverda entra nel cuore degli appassionati che ne apprezzano la personalità e le prestazioni tipiche delle moto super sportive italiane.

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f104wart
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Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von f104wart »

Wir sind auf dem richtigen Weg! .daumen-h1:

.

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zippi
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Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von zippi »

bb42 hat geschrieben:@Zippi, danke für die klare Gegenüberstellung, habe dazu vieles gelesen, und selbst geschrieben, aber noch nicht so klar gegenübergestellt, was Änderungen der Front- und Heck-Höhe bewirken.
Merke - beim Aufsetzen zuerst prüfen, ob man das Heck (mit überschaubarem Aufwand) höher kriegt.
Danke für das kompliment,
Das mit dem überschaubaren aufwand sollte man nicht durch feder oder dämpfer einstellungen erreichen, das wurde hier ja schon abgehandelt, trotzdem nochmal, natürlich steht das moppet höher wenn man die federvorspannung erhöht oder die dämpfung so hart stellt das die feder nicht mehr richtig arbeitet, da das moppet b.z.w. die federbeine, gabel, vom eigengewicht des moppets und gewicht des fahrers nicht mehr soweit eintaucht.
Aber wie schon beschrieben ist das nicht der sinn der einstellungsmöglichkeiten der feder - dämpferelemente sonst gäb es auch keine feder - dämpferelemente die man in der höhe verstellen kann.

Zu progressiven federn habe ich auch noch eine kleine erklärung, diese federn sprechen nicht generell besser an oder sonst was, sie sind enfach anders gewickelt, das heist sie sind an den enden änger gewickelt.
Der efekt davon ist, das sie erstmal ganz normal einfedern, wie eine lienare feder, wenn dann die feder z.b. beim anbremsen oder in schräglage (durch die zetrifugalkraft) stark zusammengedrückt ist und eine bodenwelle kommt ist sie dann härter als anfangs, nun ist der "normal" gewickelte teil der feder am ende und der änger gewickelte teil (härtere teil) der feder kommt zum einsatz, der soll dann den stoss noch abfangen wo die lineare feder dann wahrscheinlich schon durchschlägt.
Also der generelle unterschied einer linearen feder und einer progressiven feder macht sich erst auf den letzten milimetern des federwegs bemerkbar.
Der nachteil der progressiven feder ist, das die feder dann eigentlich zu hart ist und unweigerlich das rad über die bodenwelle etwas springt, was ich persönlich gerade in schräglage nicht haben möchte also lieber eine etwas härtere lineare feder die nicht durchschlägt als eine progressive.
In der MOTOGP werden, soweit ich weiss, nur lineare federn verbaut, in den kurven geht bei denen das fahrwerk auf block, das heist anschlag fest, deswegen ist bei denen auch der sogenannte flex des rahmens und der schwinge so wichgtig, da der dann nähmlich die bodenwellen schlucken soll.
Das viele das gefühl haben, das die neu verbauten progressiven federn soviel besser funktionieren als die alten liegt wahrscheinlich eher an der generell anderen wicklung und somit an dem anderen härtegrad der neu verbauten federn, als an der tatsache das diese federn progressiv sind, mit linearen federn, die den gleichen härtegrad aufweisen, wäre man wahrscheinlich genauso zufrieden, nur haben die wenigsten das tatsächlich mal verglichen.

grüsse zippi




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bb42

Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von bb42 »

Mit "überschaubarem Aufwand" meinte ich mechanische Maßnahmen wie Verlängerungs-Schrauben (wie bei Duc Monster möglich), Verlängerungs-Bügel am Federbein oder auch Federbeine mit einstellbarer Länge (heute erst eins gesehen).

Ansonsten, dass die Unterschiede zwischen progressiven und linearen Federn erst am Ende des Federwegs spürbar werden, kann nicht so ganz sein.
Der weiche (eng gewickelte) Teil soll ja im normalen Rollen (ohne Bremsen/Einfedern) noch wirksam sein, und nicht schon durch den Negativfederweg aufgebraucht sein. In diesem Bereich ist die Feder dann weicher als die lineare.
Also geht es durchaus darum, das Verhalten ganz am Anfang des Federwegs zu verändern.
Aus der Praxis kann ich auch berichten, dass (richtig ausgelegte) progressive Federn beim normalen Rollen komfortabler sind als lineare.

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zippi
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Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von zippi »

Hallo
bb42 hat geschrieben:Mit "überschaubarem Aufwand" meinte ich mechanische Maßnahmen wie Verlängerungs-Schrauben (wie bei Duc Monster möglich), Verlängerungs-Bügel am Federbein oder auch Federbeine mit einstellbarer Länge (heute erst eins gesehen).
Das hab ich von dir auch nicht anders erwarte, das war nicht an dich gerichtet, wollte nur missverständnisse bei driten vorbeugen.

Zu den progressiven federn:
Die progressive feder ist eine mischfeder und für mehr konfort gemacht.
Der weichere teil ist aber der auf folgendem foto

http://team-sonic-speed.net/wp-content/ ... rn.jpg[url][/url]

der linke, lange, weniger stark gewickelte bereich.
Der kurtze, am rechten ende der feder, sehr stark gewickelte teil, ist der harte bereich der feder.
Der weiche bereich der feder ist natürlich weicher ausgelegt als bei einer, endsprechend richtig ausgelegter, linearen feder.
Deswege hast du recht, sie ist tatsächlich konfortabler.
Da der weiche bereich der feder, der als erstes kompremiert wird, besser anspricht, mehr negativen federweg zulässt, das die gabel dich sanft daher gleiten lässt.
Nachteil, wenn die gabel richtig gefordert wird, schlagloch bei hoher geschwindigkeit, starkes bremsen oder viel schräglage mit bodenwelle, ist der weiche bereich der feder, da er so weich ist gegenüber der entsprechenden linearen feder, schnell aufgebraucht und der harte teil, der wesendlich härter als eine entsprechende lineare feder ist, arbeitet jetzt und greift recht robust ein
Für mich gesprochen, ist nicht so meins :wink:

grüsse zippi

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Re: setzt in Schräglage auf...

Beitrag von f104wart »

zippi hat geschrieben:Der weichere teil ist aber der auf folgendem foto der linke, lange, weniger stark gewickelte bereich.
Der kurtze, am rechten ende der feder, sehr stark gewickelte teil, ist der harte bereich der feder.
Sorry, aber das stimmt so nicht!

...Die Härte einer Feder (Federrate) wird, ausser durch den Drahtdurchmesser, durch die Anzahl der Windungen bestimmt.

Je mehr Windungen auf einer bestimmten Länge sind, umso weicher ist eine Feder.

Die progressive Wirkung der Feder in Deinem Beispiel (Foto) wird dadurch erreicht, dass die Windungen im eng gewickelten Bereich als erste auf Block gehen, danach weniger Windungen zur Verfügung stehen und die Feder dadurch härter wird.

Der eng gewickelte ist also nicht der härtere, sondern der weichere Teil der Feder.

Wir haben das in diesem Thread schon mal gemeinsam erarbeitet. :wink:

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