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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 21. Jun 2018
von lutenent
Abgesehen von den technischen (Un-)Notwendigkeiten, dem Sinn oder der Langlebigkeit,
stelle ich mir gerade mal vor, HONDA würde nur noch rote Modelle anbieten.
Die einen freuts, die mögen alle Rottöne.
Die anderen erschauderts, die sind wahrhaftig der einzigen Farbe (schwarz) verfallen.
Kaufe ich dann ein solches Teil, wenn ich es in rot blöd finde und andere Hersteller was vergleichbares in Nicht-rot anbieten? Weniger.
Lackier ich dann um? Behalte ich mein altes Eisen?
Deswegen generell die Farbe Rot zu verteufeln macht kein Sinn, weil es eben Menschen auf dieser Welt gibt, die Rot toll finden oder gar brauchen.
Wenn es irgendein Beispiel gibt, bei dem sich ein Mensch darüber freuen kann, doch noch und unerhofft die eine oder andere Runde drehen zu können, da so ein Assi-Teil ihm dabei hilft, oben drauf zu bleiben, freut's mich für ihn.
Ja, ich brauche sowas derzeit nicht, es nähme mir auch etwas den Fahrspaß, zugegeben.
Aber ich verteufel nicht die Möglichkeit, so etwas zu erwerben.
Da fällt mir gerade unsere Nachbarin ein, die einarmig Mopped fährt, und zwar nicht schlecht. Ihr würden solche Systeme das Ganze sicherlich noch mehr erleichtern.
(Wobei ich recht gebe, dass wenn eine Technik-Dominanz meinen eigenen Willen überstimmt - das Ding bremst, obwohl es das nicht soll - es dann auch zu viel des Guten ist!)
Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 21. Jun 2018
von grumbern
Da fällt mir jemand aus unserem Kreise ein, der einarmig Motorrad fährt und das ganz sicher dämlich findet

Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 21. Jun 2018
von LastMohawk
Also meine Meinung dazu ist, dass diejenigen, die sowas toll und wichtig finden, sich dann dieses Zeug kaufen sollen.
warum fahr ich ne alte ausgeleierte Maschine?
Eben weil ich bestimme ob ich noch durch die Kurve komme oder nicht... ich hab ein schlechtes Fahrwerk weil es eben schon über 30 Jahre alt ist... meine Bremsen sind unterirdisch... aber das wichtigste für mich ist, dass ich das alles spüren kann wenn ich fahre und dass ich dabei lebe wenn die Kiste mukkt und zickt und von den neumodischen Mopeds umrundet wird.
Ich will kein weichgespültes Moped, ich will ein Moped, das mich fordert und zur Aufmerksamkeit zwingt und seinen ganz eigenen Charakter hat. Will erleben wenn ein Schlagloch kommt und auch das Adrenalin wenn es brenzlig wird.
Das sind meine Gründe für einen alten Hobel. Ich will diese Systeme nicht haben. Aber ich denke ich bin wohl nicht der einzige hier, der lieber auf sein altes Bückeisen steigt als eine moderne fast Selbstfahrmaschine mit Altherrensegelstange am oberne Gabelende über die Strassen bewegt.
Gruß
der Indianer, der diese Dinge an seinem Dienstwagen aber gerne hat.
Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 21. Jun 2018
von Moppedmessi
grumbern hat geschrieben:Da fällt mir jemand aus unserem Kreise ein, der einarmig Motorrad fährt und das ganz sicher dämlich findet

Wen meinst du?
Ich habe Assitenzsysteme!
Ich assistiere der Zündung via Fernbedienung (Seilzug).
Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 21. Jun 2018
von grumbern
Und den Popometersensor nicht vergessen, gelle? ;)
Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 22. Jun 2018
von Ratz
Ich arbeite ja mit Maschinen und Fahrzeuge sind auch nur Maschinen.
Bei mir gilt der Grundsatz - Der Mensch bedient die Maschine und nicht die Maschine den Menschen.
Und wenn man sich in Sicherheit fühlt passieren die tollsten Sachen weil man unvorsichtig wird und gar nicht mitdenkt.
(Hatte gerade vor ner Woche einen Kanditaten der wollte die Durchfahrtshöhe unter einem Hochspannungskabel (Baustelleneinfahrt) mit einem Rollmaß (Metallbandmaß) messen. Glücklicherweise ist das Maßband kurz vor erreichen des Kabels umgeknickt. Ich habe es dann mit einer Schnur und einem Stückchen angeknoteten Holz für ihn gemessen. Er gab dann auch zu das er gerade mit seinem Hirn nicht bei der Sache war)
Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 22. Jun 2018
von peterbe
Wieso geht nicht beides? Ich nutze meine moderne BMW Scrambler auch als Job und Alltagsmotorradund fühle mich mit ABS sicherer und vertraue auf die Sicherheitssysteme (Im Auto finde ich den Auto-Abstandshalter bei dem Horror-Verkehr heute toll entspannend). Hier sind mir die Systeme bei den ganzen träumenden und SMS-schreibenden Autofahrern eine gerne genutzte Sicherheit, ich würde auch beim Motorrad einen Abstandshalter nutzen, weil ich auch im Staualltag und Grossstadt-Verkehrswahnsinn manchmal nicht ganz konzentriert bin.
Aber es ist auch toll und super, auf meiner alten V7 selber das ABS und den Abstandshalter im Kopf haben zu können oder die Kurven mit den Augen und dem Popo zu lesen - dafür fahre ich seit 30 Jahren Motorrad.
Aber meinem Führerschein tut es auch ganz gut, wenn im Navi manchmal eine Rote Lampe (jetzt Tempo 50!) aufleuchtet. Meine Meinung: alles geht, solange ich entscheiden kann, was ich will.
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 22. Jun 2018
von Blumenpflücker
Wenn ich das hier teilweise so lese, ploppen wirklich Fragezeichen über meinem Kopf auf.
Welche Systeme genau werden den hier von einigen so verteufelt und als zu teuer und kurzlebig bezeichnet?
Über ein ABS und eine Traktionskontrolle (ab einer gewissen Leistung) muss man 2018 nicht mehr diskutieren.
Der Sinn und die Vorteile von nahezu ruckfreien und schnellen Schaltvorgängen sollten auch jedem einleuchten.
Ein Fan von elektronischen Fahrwerken bin ich nicht, wenn es mal schneller zur Sache gehen soll. Für längere entspannte Touren ist es aber wirklich komfortabler und entkoppelt wird man auch nicht von der Straße, nur weil sich die Dämpfung im ms-Bereich an die Fahrsituation anpasst.
Und wie oft kommen euch beladenene oder mit zwei Menschen besetzte Motorräder mit blendendem Abblendlicht entgegen? Sei es, weil die Vorspannung am Federbein nicht verstellbar ist, es vergessen wurde oder einfach nicht ausreichend vorgespannt wurde. Da dient eine elektronisch verstellbare Federbasis (z.B. ESA) nicht nur dem Fahrverhalten, weil das Motorrad in einer halbwegs richtigen Fahrposition steht, sondern auch ernsthaft der Sicherheit.
Ob ein Totwinkelüberwachungssystem Sinn macht? Versucht einfach mal bei 200+ km/h auf der Autobahn mit einem Unterdurchschnittlichen Helm einen gescheiten Schulterblick durchzuführen. Unabhängig von der zurückgelegten Strecke, die der Fahrer nicht nach vorne sieht, wird es dem Fahrer ordentlich am Helm reißen, ihm evtl. das Visier öffnen und ihn damit einfach extrem ablenken.
Einen adaptiven Tempomaten gibt es meines Wissens nach noch garnicht in der Serie. Ich muss allerdings beruflich teilweise 800km und mehr am Tag mit Motorrädern zurücklegen, das hauptsachlich auf der Autobahn. Für so ein Fahrprofil macht ein derartiges System schon Sinn und in Ermangelung an der Verfügbarkeit von Handy oder Zeitung oder sonst was auf dem Motorrad, glaube ich auch nicht an eine extreme Unaufmerksamkeit vom Fahrer.
Ich denke über ein autonomes Serienmotorrad muss sich niemand von uns ernsthafte Gedanken machen.
Nur meine Meinung...
Beste Grüße
Richard
Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 22. Jun 2018
von rayman3d
Danke Richard für deine Meinung.
(Auf sowas hatte ich beim Erstellen des Themas gehofft)
Ich will den Kram nicht verteufeln, hatte mich nur gefragt, wer sowas ernsthaft braucht.
Bei Deinem Fahrprofil mag es hilfreich sein.
An solche Tageskilometer komme ich so schnell nicht ran, würde dann aber auch das Auto bevorzugen [emoji14]
(PS: mit einem unterdurchschnittlichem Helm sollte man aber auch nicht 200+ fahren)
MfG Ray
Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?
Verfasst: 25. Jun 2018
von Jupp100
Bitte die Überbevölkerung dieses
armen geschundenen Planeten
nicht vergessen!
Wo bleibt denn bei all den möglichen
Assistenzsystemen die natürliche
Selektion?
