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Mit Ventil wird es eine Entlüftung und erfüllt auch besser den Sinn.

Welchen denn? Das die Kolben während der Aufwärtsbewegung einen Unterdruck im Kurbelgehäuse bilden oder welche "Sinn" meinst Du?

Genau den. Kalte, tendenziell feuchet Luft von außen anzusaugen und dann das Gehäuse damit aufzublasen ist sicher keine gute Idee. Besser es bildet sich tendenziell ein Unterdruck im Gehäuse, damit drückt es auch weniger das Öl 'raus. Mag bei der CX weniger ein Problem sein, alte Gleichläufer pumpen sich aber gerne auf und sauen überall... Da ist eine gute Entlüftung Gold wert.
Gruß,
Andreas

Stimmt. Jetzt wo Du es sagst, fällt mir ein, dass das Paul Brodie bei seiner Aermacci auch so gemacht hat.

Er hat ein Rückschlagventil eingebaut, den Schlauch dann aber trotzdem in einen Sammelbehälter geführt. In diesem Video ab 08:20 zu sehen

Hier findet man auch einiges zu dem von Paul beschriebenen Bunn-breather.

Bei der CX aber ist das wirklich kein Problem. Man darf halt nur den Filter nicht, wie es viele machen, direkt auf den Entlüftungsdom stecken
oder direkt oben auf die Schläuche, wenn die Entlüftung, wie bei der 1sten Serie, noch über die ZylKöpfe erfolgt.

Der Sammelbehälter ist so oder so vorgeschrieben. Darin sammelt sich (bei mir) nur sehr wenig Öl. Am Anfang hat er auch etwas aus dem Filter gesaut. Nachdem ich die Anschlüsse entgegen der Beschriftung auf dem Gehäuse vertauscht habe, ist das vorbei.

Das Ventil kann Jacob bei seinem Motor aber nicht ohne weiteres einbauen, es sei denn, er schließt die beiden Schläuche oben kurz und baut sich unten was anstelle des Entlüftungsdoms. Dazu sind aber Konstruktions- und Dreharbeiten notwendig.

Die Ducati Pantah hat ab Werk einen ca. 20mm dicken Schlauch, der die Kurbelwellenentlüftung im Bereich des Rücklichtes mit der Umwelt verbindet, was bei der Alazurra so beibehalten wurde. Keine Ahnung wie die damals zugelassen werden konnten

Dann guck Dir mal alte Engländerinnen an, Tibor!
Bei der 1972-er Bonnie die wir vor Jahren mal für Iris gekauft hatten, war dieser Schlauch auch mit passend geformten Schellen entlang des Kotflügels bis hinters Kennzeichen verlegt. Bei meiner 1981-er Tiger Trail geht der Schlauch dann in den Luftfilterkasten ...
Schöne Grüße, Bambi

grumbern hat geschrieben: 31. Jul 2021 Kalte, tendenziell feuchet Luft von außen anzusaugen und dann das Gehäuse damit aufzublasen ist sicher keine gute Idee. Besser es bildet sich tendenziell ein Unterdruck im Gehäuse, damit drückt es auch weniger das Öl 'raus.

Um kalte Luft von außen ansaugen zu können, braucht es Unterdruck im Gehäuse. Wenn dann aber damit 'das Gehäuse aufgeblasen' wird, dann ist es Überdruck. Was jetzt?

Du solltest dich festlegen.

Peter

PS: Meine Guzzi hat, nebenbei bemerkt, im Mittel leichten Überdruck.

Siehste, und für Überdruck muss Luft angesaugt werden
Das haben in der Regel alle Motoren, die kein Ventil verbaut haben, oder sonst wie dafür sorgen, dass im Innenraum die Luft abgesaugt wird (z.B. über die Luftfilter).

Und nein, ich werde mich nicht festlegen. Wenn Du mal genau darüber nachdenkst, wirst Du auch feststellen warum.
Die Kolben pumpen, erzeugen also Unter- und Überdruck. Es gilt also dafür zu sorgen, dass Luft zwar raus, aber nicht rein kann, damit sich dort im Indealfall Unterdruck bilden kann (im Mittel). Ohne Ventil wird ständig hin und her gepumpt, zusätzlich kommt Erwärmung und Blow-By ins Spiel und sorgt für Überdruck, den man eher nicht will.
So ein Motor ist ein schwingendes System und das nicht nur am Ein- und Auslass, sondern überall. Da kommen auch noch Resonanzeffekte und Medianträgheit zum tragen.
Gruß,
Andreas

Danke für die ganzen Rückmeldungen! Ich war gestern bei Karsten zu Besuch und er hat mir anhand seiner 2 CX's einige Sachen noch erklärt und gezeigt, die ich jetzt auch bei meinem Bike so umsetzten werde! Ich werde mich die nächsten Wochen auch noch mehr mit der Motortechnik beschäftigen (wenn jemand hier auf einen Thread verweisen kann, wäre ich natürlich auch sehr dankbar!). Ich melde mich demnächst wieder, wenn es ein neues Update gibt!

JustJacob hat geschrieben: 1. Aug 2021 Ich werde mich die nächsten Wochen auch noch mehr mit der Motortechnik beschäftigen

Das ist eigentlich alles relativ überschaubar.

Du hast einen CDI-Motor mit manuellem Steuerkettenspanner. Da Du die Laufleistung Deines Motors nicht kennst, gilt es als erstes, herauszufinden, in welchem Zustand sich die Kette befindet bzw. wie weit sie verschlissen ist.

Dazu muss der Motor ausgebaut und der hintere Motordeckel abgenommen werden.

Das gleiche gilt für den vorderen Motordeckel und die Ölpumpenkette.

Dafür gibt es, das hat Dir Karsten vielleicht auch schon erzählt, komplette Reparatursätze, mit denen sich das ganze gestaltet wie "Malen nach Zahlen".

Verbesserungspotential gibt es bei der Lichtmaschine und der Zündung (siehe Link in meiner Signatur). Mit dem LED-Scheinwerfer tust Du der Lebensdauer Deiner LiMa keinen Gefallen. Je weniger Strom verbraucht wird, umso heißer wird die und umso schneller geht sie kaputt.

Dann wären da noch die Kipphebelwellen, die Kipphebellager, die Einstellschrauben und die Ventilschaftenden.

Die originalen Kipphebelwellen sind zu weich und laufen ein, die Kipphebellager werden oval. Damit ist ein definiertes Einstellen des Ventilspiels nicht mehr möglich.

Die Kipphebelwellen kann man prüfen, indem man den jeweiligen Zylinder auf Zünd-OT stellt, die Einstellschrauben komplett heraus dreht, den Kipphebelarm mit der Pfanne auf die Stößelstange drückt und den Kipphebel an dem den Stößelstangen zugewandten Ventil nach oben und unten bewegt und den Kipphebel so auf Radialspiel prüft.

Sobald hierbei Spiel feststellbar ist, ist die Kipphebelwelle verschlissen.

Eine genaue Prüfung ist nur bei abgenommenem ZylKopf möglich.


So lange Du keine abnormalen Geräusche vernimmst, würde ich das Ventilspiel einstellen, die Steuerkette spannen und den Rest der Saison erst mal fahren.

Nach der Saison baust Du dann den Motor aus und stellst den sogenannten "Kontrollierten Wartungszustand" (KWZ) her.