Seite 6 von 7

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von f104wart
skieny hat geschrieben:Du hast deinen mit Wasser gefüllt? Ist auch die sicherere Methode.
Druck ist Druck, ob da Wasser drin ist oder nicht.

Der einzige Vorteil bzw. Sinn der Wasserfüllung ist der, dass es nicht knallt, wenn der Tank auseinander platzt. :grinsen1:

skieny hat geschrieben: Ich habe noch nirgendwo eine Bestimmung gefunden die für KFZ gültig ist oder in denen das Prüfverfahren beschrieben ist.
Da hier immer diese 300mbar im Forum rumgeistern, hat das schon mal jemand gemacht???? Ich habe das mit einem alten unveränderten Tank versucht. Bei 200mbar hat der mächtig dicke Backen gemacht und angefangen zu knistern. Ich habe dann abgebrochen aus Angst mir fliegt das Ding um die Ohren. Deshalb war ich auch sehr froh über die drucklose Prüfmethode.

Warum hier auch noch Helium ins Spiel gebracht wird ist mir allerdings ein völliges Rätsel.
Boot, Kfz oder Krad spielt keine Rolle. Es geht um "Kraftstofftanks" und die müssen, den TÜV-Richtlinien entsprechend, mit 300 mbar abgedrückt werden. :law:

Das wird bei einem Eigenbautank vom TÜV gefordert und darüber ist ein Nachweis zu erbringen.

Die drucklose Prüfmethode ist dafür kein Ersatz.

Ein bischen Knistern beim Druckaufbau normal. Wenn der Tank die 300 mbar nicht aushält, ist er eben als Kraftstofftank nicht geeignet. So einfach ist das.

Helium wurde als Beispiel oder zusätzliche Option ins Spiel gebracht, weil Helium wesentlich kleinere Moleküle hat als Luft und damit auch allerkleinste Undichtigkeiten lokalisiert werden können. Ein System, das mit Luft "dicht" ist, kann bei Helium trotzdem undicht sein. Ich habe aber nicht geschrieben, dass man das machen muss, sondern, dass man es, wenn man möchte, machen kann. Es hat ja auch nicht jeder Helium zur Verfügung.

Bei dem Tank, den ich in meinem letzten Beitrag abgebildet habe, wären bei der Drucklosmethode keine Luftblasen aufgestiegen. Bei 300 mbar wäre vielleicht alle 10 sec mal ein einzelnes kleines Bläschen hoch gekommen und bei Helium hätte es gesprudelt. :o


Es bringt auch nichts, dass Du Dich darüber aufregst. Die Methode Deines Prüfers ist nur die halbe Wahrheit. Sie dient dazu, größere Lecks zu finden, ohne dafür großen Aufwand zu treiben. Mehr nicht. Die Zeit, die er mit dem Tankdeckel verplempert, sollte er lieber für ne anständige Dichtigkeitsprüfung nutzen.

.

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von OldStyler
f104wart hat geschrieben: Boot, Kfz oder Krad spielt keine Rolle. Es geht um "Kraftstofftanks" und die müssen, den TÜV-Richtlinien entsprechend, mit 300 mbar abgedrückt werden.
Vielleicht verwirrt das in Deinem Link angeführte Blatt wo am Beginn der Satz steht:

Dieses Merkblatt betrifft nur Besitzer von Segelbooten
mit 2 Takt-Hilfsmotoren und von Motorbooten!
Segelboote mit 4 Takt-Motor, Diesel- und Elektro
motoren sowie Elektro-Motorboote sind nach Änderung
der SchO von 2005 nicht mehr Untersuchungspflichtig.


Gruß OldS

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von skieny
Wie gesagt, mir ist piepegal wie er testet. Ich brauche nur den Schriebs.

Ich wusste das die Antwort mit dem Helium kommt. :mrgreen: Der Klassiker :neener:
Letzte Woche war mal wieder Lehrgang von Pfeiffer Vakuum zum Thema Lecktest an Ultrahochvakuumanlagen an der TU in Berlin. Eine gute Gelegenheit die alten Kollegen mal wieder zu sehen, die jetzt woanders arbeiten und nach der Schulung ein Bierchen zu schlürfen.
Wie jedes Jahr kam die Frage "Warum nimmt man Helium zum Lecktest?" Wie jedes Jahr dieselbe falsche Antwort "Weil die Atome so klein sind." Jedes Leck, auch im UHV-Bereich ist 1000mal größer als jedes Molekül. Und wir reden über Leckraten von1E-12. Ob du einen Fußball oder einen Tischtennisball durch das Scheunentor schießt, ist egal. Beide gehen durch. Helium wird aus anderen Gründen als Prüfgas genommen. Mit den kleinen Atomen hat es definitiv nichts zu tun. Da kannst du dir dann ausrechnen wo man dann mit Lecks an Benzintanks liegt
Druck ist Druck, ob da Wasser drin ist oder nicht.

Der einzige Vorteil bzw. Sinn der Wasserfüllung ist der, dass es nicht knallt, wenn der Tank auseinander platzt. :grinsen1:
Na ja, schon richtig. Aber wenn der Wassertank platzt bist du schlimmstenfalls naß. Wenn der Luftank hochgeht kann die Birne ab sein :mrgreen:

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von grumbern
Da hier immer diese 300mbar im Forum rumgeistern, hat das schon mal jemand gemacht???? Ich habe das mit einem alten unveränderten Tank versucht. Bei 200mbar hat der mächtig dicke Backen gemacht und angefangen zu knistern. Ich habe dann abgebrochen aus Angst mir fliegt das Ding um die Ohren. Deshalb war ich auch sehr froh über die drucklose Prüfmethode.
Habe ich gemacht und mein TÜVer auch. Da mir die Pfeifen der Telefonauskunft des TÜV Süd etwas von 3bar erzählt haben, nachdem ich ihnen mehrfach erklärt habe, dass mich ihr Palaver über sichere Befestigung, Verschluss, Material und Lenkeranschlag nicht interessiert bei der Frage nach dem Prüfdruck (damit hat der nämlich ständig wieder angefangen, anstatt einfach Auskunft zu geben) hatte ich den Tank auch deutlich höher abgedrückt, bis es mir bei ~1,5bar deutlich zu seltsam wurde, weil sich der Tanktunnel anfing aufzuweiten... :roll:

Da waren mir die 0,3bar deutlich lieber, als die rechnerischen 12t Belastung auf der Aluminiumhaut, die der Depp am Telefon verordnet hatte :banghead:
Mein TÜV-Mann hat einfach das Prüfgerät für die LKW-Bremsen angeschlossen udn auf 0,3bar angestellt, somit den Druckverlust über eine gewisse Zeit getestet.
Gruß,
Andreas

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von Schraubnix
Den Tank der 400er habe ich mit Wasser gefüllt und übern Druckminderer 500mbar draufgegeben nachdem ich den Tank etwas spreizen musste im hinteren Bereich .

Gut das ich das geprüft hatte weil der Tank im hinteren Bereich eine kleine Undichtigkeit hatte nach dem Spreizen die sich aber Problemlos hartlöten liess .

Ähnlich machte das mal ein Onkel vom TÜV als ich noch in der Lehre war , der prüfte unseren Kompressor ( ich glaube es war ein Boge mit 300 Liter Kessel ) .

Den musste ich auf der Seite wo das Überdruckventil war am Kessel etwas aufbocken und dann komplett mit Wasser auffüllen , dann wurde der Kompressor eingeschaltet ( lief atürlich nur kurz an ) , das wars dann , Ventil öffnete und ich durfte das Wasser wieder ablassen .

Die Sauerei durfte ich dann wegmachen und der Onkel hat dann noch durch die Öffnung in den Kessel geguckt mit ner Taschenlampe , das war ne glaube ich 10 Jährige Prüfung .

Is schon lange her :-)

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von 12qwert
300mbar sind 300mbar, welches Medium den Druck ausübt ist irrelevant

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von 12qwert
Helium nimmt man doch weil Inert und weil man es gut Detekteien kann
;-)

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von f104wart
OldStyler hat geschrieben:Vielleicht verwirrt das in Deinem Link angeführte Blatt wo am Beginn der Satz steht:

Dieses Merkblatt betrifft nur Besitzer von Segelbooten
mit 2 Takt-Hilfsmotoren und von Motorbooten!
Ja, ich weiß. Ich hätte auch gerne was anderes genommen, aber ich hatte nichts anderes und es ist wirklich schwer, das was zu finden.

Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass Eigenbautanks in Bootsrümpfen häufiger vorkommen als in KFZ oder Motorrädern.

Das ändert aber nichts daran, dass die darin beschriebene Dichtigkeitsprüfung auch für Motorradtanks allgemein gültig und anerkannt ist. Und das ist das, was für uns wichtig ist.

.

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von OldStyler
Viellicht hilft diese Information http://freecases.eu/Doc/LegalAct/4389428
besonders Kapitel 6.1

Gruß OldS

Re: Tank Abdrücken

Verfasst: 7. Apr 2017
von skieny
Stimmt beides, beim Druck ist der Unterschied nur wenns platzt. Bei Wasser zischt es kurz und bei Luft ist mit Querschlägern zu rechnen :mrgreen:

Argon ist auch inert und lässt sich gut detektieren. Kann man auch nehmen. Aber da Helium weniger in der Atmosphäre vorkommt ist die Sicherheit höher beim messen. Helium lässt sich auch besser pumpen beim Vakuum und die Messung ist dadurch sehr viel schneller

Ich glaube man sollte einfach mit seinem Tüver vorher reden wie die Prüfung abläuft und das dementsprechend zu Hause vorher testen.