anubis hat geschrieben: 10. Mär 2021
@Jochen
Ich habe leider keinen Drehzahlmesser, da das Motorrad original keinen besitzt und ich den neuen Tacho noch nicht eingebaut hab. Ich werde aber nochmal im Handbuch nachschauen, ob da Drehzahlwerte drin stehen. Was die Gemischschraube angeht weiß ich nicht wirklich was ich tun soll. Ich habe kein Messgerät, um den CO-Wert prüfen zu können und kann deshalb nur nach der Anleitung gehen, die ich vom Hersteller hab. Und da steht im Grunde nur drin, dass man darauf achten soll, ob sich die Drehzahl ändert wenn ich die Schraube drehe, was ich bisher aber noch nicht feststellen konnte, ziemlich egal wie ich dran rum geschraubt hab.
Könnte es sonst eine Strategie sein, das Gemisch für den TÜV ein bisschen zu mager einzustellen, um die Werte runter zu bekommen und später wieder hoch zu drehen um den Motor nicht zu überlasten?
Nur für mein Verständnis zum Thema Vergaser:
- LLG = Luft-Gemisch-Schraube?
- HD = Hauptdüse?
- Zu wenig Sprit an der Gemisch-Schraube eingestellt könnte dazu führen, dass beim Übergang ein Leistungsloch entsteht? Ich könnte mir vorstellen, dass die Vergasernadel die Hauptdüse noch zu hält, der Schieber aber schon mehr Luft durch lässt und damit der Sprit, der durch die Luft-Gemisch-Schraube reguliert wird nicht mehr ausreicht und der Motor zu mager läuft. Stelle ich mir das einigermaßen richtig vor?
- Zu viel Sprit an der Gemisch-Schraube eingestellt bedeutet mehr Verbrauch und höherer CO-Wert?
- Wie beeinflusst die Gemisch-Schraube die Leistung unter Last? Ich nehme an, du meinst Volllast? Ich habe überall gelesen, dass die Gemisch-Schraube für das Vollgas-Verhalten fast keine Rolle mehr spielt.
Moin
LLG = Leerlaufgemisch
Je nach Vergasertyp verstellst Du damit entweder die Luft- oder die Spritmenge im Leerlaufgemisch.
Ich vermute, Dein Vergaser hat eine Regulierung der Spritmenge als Funktion.
Ja, bei zu viel wie bei zu wenig Sprit gibt es da ein Leistungsloch.
Diese LLG-Schraube bleibt über die gesamte Gasgriffstellung aktiv,
wirkt sich im oberen Lastbereich aber nicht mehr nennenswert aus.
Merkbar ist das noch bis ca zum Ende des ersten Drehzahldrittels.
Findet keinerlei Drehzahländerung statt wenn Du an der Schraube drehst,
dann stimmt irgendwas im System nicht.
Eine falsche Einstellung führt immer zu hohem Spritkonsum des Motors.
Das Zuviel an Sprit kann nicht verbrannt werden und wird ungenutzt
in die Umwelt geblasen, was man oft auch riechen kann.
Die Menge an unverbrannten Kohlenwasserstoffen nimmt stark zu.
Ein Zuwenig an Sprit führt ebenso zu Leistungseinbußen und
und zu höherem Verbrauch.
Der Nutzer muss immer mit zu viel -Gas- am Griff hantieren um
den Motor auf nutzbare Drehzahl zu bekommen, denn das
Zuwenig an Sprit bedingt ein Zuwenig an Drehmoment.
Such Dir eine Werkstatt, welche das messen kann.
Wird am Ausgang des Schalldämpfers gemessen,
so musst Du ca 0,5 bis 1 % CO addieren um auf
einen halbwegs realen Wert zu kommen.
Bein Einzylindermotor kommt man so an
halbwegs brauchbare Einstellung,
beim Mehrzylinder kann man das völlig vergessen.
Aus welcher Gegend kommst Du ?
Wenn es bis Krefeld nich zu weit ist,
so könnte ich mal drüberschauen.
Gruss, Jochen !