
Es gibt aber auch genügend ältere Motoren, die um die 8-9 bar liegen und trotzdem gut laufen, ohne über das Kurbelgehäuse abzublasen. Einen genauen Aufschluß über den Grad des Verschleißes kann nach wie vor nur die Druckverlustprüfung geben.
Was mich noch etwas nachdenklich stimmt:
Du hast geschrieben, dass Du den Motor vorher nur mal eben um den Block gefahren bist. Die Frage ist daher, ob der Fehler wirklich erst nach der Wiedermontage aufgetreten ist oder ob er nicht schon vorher vorhanden war und Du von vornherein einen ausgelutschten Motor bekommen hast.

...Um zum eigentlichen Thema "Motorüberholung" zurück zu kommen:
Eine fachgerechte Überholung des Motors wird teuer und Du musst überlegen, ob Du dieses Geld investieren kannst oder möchtest. Unter 2k€ wird da wahrscheinlich nichts laufen.

Es gibt eine alte Regel, die besagt, dass wenn ein Motor oben gemacht wird, er unten kaputt geht.

Deshalb sollten nicht nur die Kolben und Zylinder gemacht werden, sondern auch die Kurbelwellen- und Pleuellager.
Und, damit sich der Aufwand wirklich lohnt, auch die Ventilführungen, Ventilsitze und alles, was dazu gehört. Bei den Four-Modellen auch die Kette für den Primärantrieb nicht vergessen. Alleine die kostet schon 120 €.
Einen groben Überblick kannst Du Dir mal auf der Seite von Scheuerlein holen.
Ob sich der ganze Aufwand lohnt, kannst Du nur dann entscheiden, wenn Du den Motor komplett zerlegst und schaust, wie die restlichen Teile wie Pleuelaugen, Kurbelzapfen, Kupplungskorb, Getriebe usw. beinander sind. Die CB550spezifischen Schwachstellen kenne ich nicht wirklich. Durchaus möglich also, dass in der Aufzählung was wesentliches fehlt.

Machbar ist es. Aber wenn, dann entweder richtig oder gar nicht. Dafür hast Du dann aber wieder einen Motor, der zuverlässig läuft.
Ich persönlich würde diesen Weg einem am Ende auch wieder unbekannten Ersatzmotor vorziehen und dann gleich den Aufbohrbsatz auf 600 ccm nehmen.
Wen Du zum Thema CB550-Motorüberholung auch mal direkt ansprechen könntest wäre Oette oder Fourman67.
.