Ich darf verkünden, die kleine Kawa läuft wieder !
Nur ein Probelauf, noch auf der Hebebühne stehend.
Mit dem Originalauspuff, aber ohne Interferenzrohr, das macht ganz schön Krach ;)
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Nils hat sich um den Zusammenbau der Vergaser gekümmert, dabei hat er ein Loch, eine Bohrung in nur einem Vergaser gefunden, die dort gar nicht sein sollte. Parallel zum Hauptdüsenstock, ein ungenutzter Kanal im Gehäuse, aber dann mit Bohrung direkt in den Venturi, die Karre kann so nicht gelaufen sein. Hätte wie eine Hauptdüse gearbeitet, allerdings ohne Düse und mit 2mm Bohrung !
Ok, kurz gewundert, Kopf geschüttelt, einen M5-Gewindeschneider im Kanal angesetzt und dann eine M5-Schraube mit Loctite eingesetzt.
Die Vergaser samt billigen Einzelluftfiltern montiert. Mein Filter wollte nicht halten, irgendwas stimmt doch da nicht. Der Rand am Vergaser schmal, die Schelle breit und der Gummistutzen noch breiter. Also nur mal den Gummistutzen auf den Vergaser aufgesetzt.
Man erkennt gut, dass der Stutzen zu lang ist und nach beschneiden/kürzen mit der Schere um zwei "Ringe" sitzt er jetzt richtig. Auch die Luftbohrungen bleiben frei, die Bohrungen der ausgebauten Chokeklappenwelle haben wir einfach mit Dichtmasse verschlossen.
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Die Verwendung des originalen Kabelbaums hat die Installation der Elektrik sehr vereinfacht. Spannend genug war die Montage der rechten Schaltereinheit und einen Ersatz für den abgebrochenen Anlasserknopf zu finden. Auch hier tut jetzt eine M5-Schraube neuen Dienst ;)
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Batterieanschlüsse, Masseverbindung zu Rahmen und Motor hergestellt. Dann mal ohne montierte Zündkerzen (die aber in den Steckern belassen und auf Masse gelegt) den Motor per E-Starter ein paar mal durchgekurbelt. Zieht sauber durch und die Ölversorgung scheint normal zu funktionieren. Also Kerzen rein und das "Knöpfchen" gedrückt. Motor wird auch jetzt zügig durchgedreht, es ertönt aber kein Motorgeräusch. Also, zwei Varianten: Stecker an den Zündspulen tauschen, die Chancen das richtig zu machen standen 50:50 oder einfach mal eine Prise Startpilot auf die Luftfilter sprühen.
Ach was, her mit dem Startpilot !
Einmal kurz gesprüht, schon sprang der Motor an, drehte sofort viel zu hoch, Motor gleich wieder ausgemacht.
Standgasdrehzahlschraube deutlich zurückgeschraubt, dem Gaszug mehr Spiel gegeben.
Neuer Versuch. Sprang sofort ohne Startpilot wieder an, drehte immer noch zu hoch, Motor wieder ausgemacht.
Standgasschraube noch weiter rausgeschraubt, Gaszug hatte noch Spiel, wieder starten.
Sprang sofort an, Drehzahl konstant um die 3.000 U/min. An der Standgasschraube justiert, die Drehzahl geht nach unten.
Nicht ganz stabile Leerlaufdrehzahl, etwas am Gas gespielt. Die Gasannahme ist gut, Drehzahl geht nach Gasstößen gleich wieder runter.
Schnell noch ein paar Mal das Gas spontan aufgerissen, dreht sofort hoch, bei 5.000 U/min habe ich es aber erstmal bewenden lassen.
Entgegen aller Befürchtungen hat das Mopped keine Ölwolken ausgeworfen, eher so gar keine.
Da spucken ja meine sonstigen Moppeds beim Kaltstart mehr Öl aus dem Auspuff als diese ach so verschlissene kleine GPZ ;)
Ursprünglich eingefüllter Ölstand ist soweit ok, 200 bis 300 ml nachfüllen, dann bin ich wieder bei MAX.
Tank dicht, Benzinhahn dicht, Vergaser dicht, Motor dicht, Auspuff undicht ;)
Ist schon ein tolles Gefühl, ein total zerlegtes Mopped wieder ans Laufen gebracht zu haben.
Morgen noch ein paar Schrauben festziehen, ein Interferenzrohr drantüdeln, allgemeine Schrauben- und Bauteilkontrolle, Hebel und Züge einstellen und dann auf zur Probefahrt auf der Wiese hinterm Haus.
Bin gespannt, ob das Mopped auch Leistung hat ;)
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