forum logo image
caferacer-forum.de - Das Forum für Petrolheads, Garagenschrauber, Ölfinger, Frickelracer und Alteisentreiber

Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler
Benutzeravatar
TortugaINC
Beiträge: 5706
Registriert: 26. Jun 2018
Motorrad:: DR500, Ducati

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von TortugaINC »

Den Vorteil der Vereinfachung des ideal steifen Rohres sehe ich persönlich eher bei der Rechnung von Hand als beim FEM Modell.
Der Kontakt der Rohre zur Brücke muss reibungsfrei sein. FEM mäßig wäre es einfacher die Rohre reinzumodellieren und bei den Brücken eine Schraubenvorspannkraft vorzugeben (bei meiner Gabel ist das Anzugsmoment 25Nm --> ca. 16,5 kN, bei Feingewinde um die 18). Das Joch würde ich einspannen und ne Kraft auf die Radachse geben. Man könnte es auch andersrum machen, erscheint aber komplizierter. Da die Maschine 2 Scheiben hat und Lastfall Torsion vermutlich nicht berechnet wird, kann man das ganze symmetrisch rechnen, was dann trotz nicht ideal steifem Rohr recht fix konvergiert.
"Happiness is only real when shared”. 

Benutzeravatar
TortugaINC
Beiträge: 5706
Registriert: 26. Jun 2018
Motorrad:: DR500, Ducati

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von TortugaINC »

Edit: der Kontakt der Standrohre zur Brücke kann natürlich auch reibungsbehaftet sein, es darf halt kein Verbundkontakt sein. Das wollte ich ausdrücken.
"Happiness is only real when shared”. 

FranzJosef911
Beiträge: 62
Registriert: 19. Feb 2021
Motorrad:: S1000R

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von FranzJosef911 »

@Tortugal
Ingenieurskunst besteht genau darin, dort die Vereinfachungen anzunehmen, wo sie nicht relevant sind. Wenn man die komplette Welt in jeder Komplexität abbilden wollte, würde es weder Eisenbahn-Brücken noch Flugzeuge geben.

So wie ich das mitbekommen habe, gibt es die Gabelbrücken-Abmessungen nur nach Schätzungen aus ein paar Bildern des Herstellers. Die hier vergrabenen Ergebnis-Toleranzen dürften weit größer sein, als die, die aus den Verformungen der Gabelrohre resultieren.

Am Ende kann bei diesen Annahmen nur eine Abschätzung stehen, wenn man nicht einmal die genauen Abmessungen kennt.

Meine Empfehlung:
Nicht besser wissen, sondern mal was Beisteuern, wie zB die fehlenden Abmessungen oder selbst vorrechnen. Pronto ist Dir bestimmt nicht böse.

Benutzeravatar
senex
Beiträge: 41
Registriert: 12. Nov 2018
Motorrad:: Honda CB 750 1997
Wohnort: Frankfurt am Main

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von senex »

Hallo Michl,

hier die Daten die ich noch zusammentragen konnte:
-Der Durchmesser der Rohre ist: 41mm (so wie rechts im Bild).
-Radstand: 1495 mm
-Lenkkopfwinkel 64,0 °
-Lenkkopf: 26mm (bin ich mir aber nicht 100% sicher)
-Federweg Vorne 105 mm
-Zulässiges Gesamtgewicht: 425 kg
-Motorrad ist durch den Umbau wie gesagt deutlich leichter geworden
-Als Einsitzer eingetragen

Besten Dank und viele Grüße!

Marcel

Benutzeravatar
TortugaINC
Beiträge: 5706
Registriert: 26. Jun 2018
Motorrad:: DR500, Ducati

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von TortugaINC »

@FranzJosef911:
Da ich nicht den Eindruck hab, dass du verstanden hast was ich schrieb, geh ich nicht weiter auf deinen Beitrag ein.

Gruß,
Ti
"Happiness is only real when shared”. 

FranzJosef911
Beiträge: 62
Registriert: 19. Feb 2021
Motorrad:: S1000R

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von FranzJosef911 »

Tortugal
ich darf Deinen uneditierten post noch einmal wiederholen:

"@FranzJosef911:
Da ich nicht den Eindruck hab, dass du verstanden hast was ich schrieb, geh ich nicht weiter auf deinen Beitrag ein.
Wenn man solche Worte in den Mund nimmt:

FranzJosef911 hat geschrieben: ↑27. Feb 2021
Dauerbetriebsfestigkeit


sollte man meiner bescheidenen Meinung nach jedenfalls nicht zu inflationär mit diesem Wort umgehen:

FranzJosef911 hat geschrieben: ↑2. Mär 2021
Ingenieurskunst

Das passt nicht so richtig zusammen."


Du hast uns allen Ernstes in acht(!) zeilen erklärt, dass man, wenn man das Wort "Dauerbetriebsfestigkeit" in den Mund nimmt, mit dem Wort "Ingenieurskunst" nicht inflationär umgehen darf.

Eine wirklich kostruktive Aussage.
Wer ist inflationär mit irgendwelchen Worten umgegangen.....

Aber vielleicht kannst Du es noch einmal erklären, warum der Flex der Gabel so wichtig für das Abschätzen des Ergebnis ist, und die Tatsache, dass wir nicht einmal die Abmessungen des zu prüfenden Teils genau kennen, keine Rolle spielt.

Dies ist eine ernstgemeinte Frage....Heul nicht wieder rum, dass Dich keiner versteht, sondern rechne mal vor, wie sehr sich Dein Flex auf das Ergebnis auswirkt.
2%,12% oder 200%?

Bitte Dein Einsatz

Benutzeravatar
Schinder
Beiträge: 5119
Registriert: 4. Mär 2013
Motorrad:: -

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von Schinder »

Lass ihn sich austoben, der gibt schon wieder Ruhe ... irgendwann.
Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.

Benutzeravatar
TortugaINC
Beiträge: 5706
Registriert: 26. Jun 2018
Motorrad:: DR500, Ducati

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von TortugaINC »

Entweder wird ein Bauteil dauerfest ausgelegt, oder betriebsfest. Eine Dauerbetriebsfestigkeit gibt es nicht.
Ich habs gelöscht weil ich keine Lust auf solche Diskussionen hab. Auch weil sich dann sofort wieder Genies einmischen, die vom Thema gar keine Ahnung haben. Den Rest erkläre ich dir gern per PN.

Gruß
"Happiness is only real when shared”. 

Benutzeravatar
prontoliono
Beiträge: 117
Registriert: 4. Dez 2013
Motorrad:: 2 x Eigenbau (die "23" und ein Bike mit Achsschenkellenkung)
Honda NC700S DCT
Honda NC700S ohne DCT
Honda RC30
Wohnort: Waakirchen
Kontaktdaten:

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von prontoliono »

@Tortugal
Wenn Du was rechnen willst, kannst Du gerne machen...ohne böses Blut. Ich bin auch nur einer, der sehr lange im Rennsport - Bereich Fahrwerk, später Gesamtfahrzeug - gearbeitet hat. Wenn Du Berechner bist, geht Dir das bestimmt leichter von der Hand....

Hallo Marcel,
ich habe jetzt mal Deinen Dorn-Durchmesser nachgefahren.

Was mir nicht gefällt, ist wie sich die Diskussion hier entwickelt.

Gestartet sind wir damit, dass Du Deinem Graukittel - ich darf das sagen, ich bin selber einer, der Fahrfreigaben macht - überzeugen willst, eine bestimmte Gabelbrücke "beibringen" willst. Das geht am Besten damit, dass Du ihm eine auch für ihn plausible Unterlage an die Hand gibst, die zum Einen das Material mit seinen Kenngrößen beschreibt, zum Anderen eine Abschätzung über die Bruchgefahr im Betrieb gibt.

Wichtig bei all dem ist eine Plausibilität für den Prüfer. Nur dann wird er Dir dabei entgegenkommen. Nicht zu erwarten ist, dass der prüfende Ingenieur ein FEM-Spezialist ist. Also plausibel bleiben. Und bescheiden, weil er überzeugt werden muss.

Richtig und wichtig ist, dass aber alle FEM-Ergebnisse interpretationsbedürftig sind. Das heißt zum Beispiel, dass bei sogenannten Singularitäten, zB Krafteinleitungspunkten, in der Rechnung enorm hohe Spannungen auftreten können. Sind aber Rechenfehler - meist. Man sollte es nur dann auseinader halten können. Wenn man in einer oberen Gabelbrücke eine M8 Schraube mit über 20mm Gewindtiefe benutzt - auch 16mm reichen - dann hält die. Da ist diese Brücke nicht so anders als andere - und das Motorrad auch nicht.

Jetzt weitet sich die Diskussion aber so unschön aus, dass ich große Lust habe, nicht aufzuhören, sondern das Ganze nur noch per PN fortzusetzen. Allerdings bin ich auch nicht fehlerfrei, und habe mir - sollte ich irgendwo einenBock schießen - einen kleinen Hinweis von einem Mitforisten gewünscht.

r550 Klaus wäre da so ein Kandidat, der so was serös und ohne NASA hinbekommt. Vielleicht sind aber noch mehr davon hier. Ich habe auch vier Jahre nur mitgelesen.....

In meinem Archiv habe ich noch ein Motorrad gefunden, welchem Deinem vielleicht nahekommt. Ich würde dann mal versuchen, zwei Lastfälle vereinfacht zu rechnen, welche die Extrema abdecken.

1. Normale Fahrt mit maximalem Gesamtgewicht
2. Bremsen bis zum Abheben
Beides mit geeigneten Überlasten/ Stoßfaktoren / Sicherheiten.
Du musst registriert und eingeloggt sein, um die Dateianhänge dieses Beitrags sehen zu können.

Benutzeravatar
grumbern
Administrator
Beiträge: 16239
Registriert: 18. Jan 2013
Motorrad:: Kreidler Mustang (1981, original), Kreidler RS (1974, Café), Kreidler Florett 80 (1982, original), Enfield Bullet 350 (1979, original), XS-650 (1977, Café), Royal Enfield Indian Chief 700 (1959), Royal Enfield Trial (1963, im Aufbau), Royal Enfield Interceptor (1964, im Aufbau)
Wohnort: Spessart

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von grumbern »

Ich denke mal, wenn die errechneten Werte auf halbwegs passenden Daten basieren und die Sicherheit entsprechend hoch ist, sind etwaige Abweichungen nahezu uninteressant. ich meine, wenn da eine Sicherheit von 4, oder 5 raus kommt (ob realistisch, oder nicht), was will man da noch für ein Schlupfloch finden, unter dem das Bauteil überhaupt versagen kann?

Letztendlich wird es doch wohl ein Teil sein, von dem man eigentlich weiß, dass es hält. So bekommt man es nur noch mal in Zahlen ausgedrückt und der Mann vom TÜV hat etwas zum darauf verweisen.
Alles wird gut.
Gruß,
Andreas

Antworten

Zurück zu „Lenker/Armaturen/Spiegel“

Axel Joost Elektronik