So! ... Naja ... Ist ja nicht alles Gold was glänzt.
Wenn ich was an- oder umgebaut habe, lehrte mich die unangenehme Erfahrung damit nicht auf große Tour zu gehen, sondern nach der ersten kurzen Fahrt und den weiteren das corpus delicti auf Halt und Funktion zu prüfen.
Das gilt natürlich erst recht bei meiner rollenden Wanderbaustelle. Sofern lebend wieder in der winzigen Frickelkemenate retourniert, ist immer große Durchsicht des Schemels angezeigt. Und wie immer gibt es unliebsame Überraschungen.
Tss, was da für Schrauben durch Vibrationen brechen können; man macht sich keine Vorstellung.

Spocky hätte nur ein schlichtes "Faszinierend!" dafür übrig. War zwar nur eine Halteschraube des RB-Moduls, aber das hätte ich schon ausgesprochen ungern verloren.
Unangenehmer war da, dass der durch 20-jährigen Nikotinentzug olfaktorisch stark sensibilisierte Riechkolben beim Betreten eben genannter Mikro-Wirkungsstätte Geruchsmoleküle mit etwa 98 Oktan registrierte. Der Übeltäter der Ausdünstungen war rasch detektiert. Ein mit einem üppigen Abendessen entlohnter Freund hatte den von mir blauäugig zusammengeflexten Bastelbogen-Spritkarton mühselig zum 3D-Objekt gebrezelt und in unfreiwilliger Nachspielzeit 5-6 Mal versucht, der Aluschachtel Kontinenz beizubringen. Weshalb das von anderen Freunden freundlich getaufte "Spritsieb"

nach dem letzten Ausflug nun wieder homöopathisches Treibstoffschwitzen begann, hat sich mir nicht erschlossen.
Einen geschenkten Gaul erschießt man ja bekanntlich nicht und mangels Finanzüberschuss wurde der Neubau verworfen und die klassische Tankabdichtung, wie ja auch gerne bei Spritfässern englischer Herkunft von Hause aus vorhanden, nachgerüstet.
Fix ein Deckelchen geklöppelt, Komplettdichtung rauf und rein mit der Pampe:
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Beim Dichtheitstest eine Woche später mit 0,4 bar wollte ich im ersten Moment so laut "NEEEEEEIIIIIIIIIN!"
brüllen, dass dies meinen Kumpel in der benachbarten Werkstatt über den Hof zum besorgten rüberjoggen veranlasst hätte. Den Brustkorb bereits voll gefüllt, kam aus dem Hinterstübchen der Hinweis,

dass der Ausführende ja auch sehr gerne mal zu dem einen oder anderen Flüchtigkeitsfehler neigt.

Also Luft ablassen, auch aus dem Tank und sorgsam mit Papiertuch selbigen trocken getupft.
Und dann ging die Sonne auf, Chöre jubilierten, denn ich hatte beim Befüllen gekleckert und das Äußere großzügig benetzt. 0,4 bar und nach 20 Minuten nix, nada, niente, Tankdichtung hält.

Also bei der Gelegenheit, ob des im Erfolgsrausches gesteigerten Tatendrangs

Dinge erledigt, die eh anstanden. Der Übergang der Ansaugtrichter zur Bodenplatte war nicht sauber, da gab es minimale Ansätze.
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Nun nicht mehr, es steht der eintretenden Luft kein störender Fitzel mehr entgegen, nur ein samtweicher Übergang.

Ob die Ansaugluft durch den leicht nässenden Tank damit schon sehr mit Benzin vorgeschwängert war, werde ich ja bei Hoftestfahrten merken. Würde jedenfalls die überraschend starke Abmagerung im Mapping erklären.
Jedenfalls ist mit der Haube zum Verstecken der Leichtmetallbüchse nach Endmontage nun wieder eine 100% dichte Airbox entstanden.

Gilt hoffentlich ab jetzt auch für den Tank.
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Es kann nur besser werden!
