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Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 11. Apr 2020
von beo
Servus,

gestern habe ich die Felge abgeholt und eingebaut. Grob auf der Achse zentriert und nur noch ca. 5mm Platz zu jedem Bremssattel gehabt :shock:
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Ich hab mir ewig einen Kopf zerbrochen, wie ich die beste Lösung für das Problem finde. Hatte natürlich Bedenken, dass wenn Kräfte seitlich auf die Felge wirken, die an den Bremssätteln einfädeln könnte. Hab mir das dann nach einer halben Packung Zigaretten und 1h ums Motorrad laufen und überlegen erstmal am originalen Frontend der DR600 angeschaut und siehe da, der Abstand ist genau so gering. Bei den 21 Zoll Felgen ist der Hebel für seitlich auftretende Kräfte ja noch größer, also sollte das mit den 19 Zoll Felgen auch reichen. :mrgreen:

Danach die Gabel um den Federweg durchgesteckt (130mm) und geschaut wie viel Platz zur Gabelbrücke und zum Rahmen bleiben.
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Bei der Gabelbrücke sehe ich keine Probleme, beim Rahmen schon. Es wären zwar noch ca 20mm Platz, das ist mir aber erstens zu wenig und zweitens würde das Vorderrad bei vollem einfedern am Krümmer hängen bleiben.
Also Krümmer eingebaut und nochmal probiert, die Gabel dabei aber nur 110mm durchgesteckt. Da hätte ich zu den Krümmern genug Platz.

Habe bisher nur 3 Möglichkeiten gefunden um das ganze Möglich zu machen:
A: Krümmerführung ändern. Fällt aus, weil mir die Krümmer sehr gut gefallen und der Motor damit am besten laufen wird.
B: Federweg durch eine Hülse am Ende der Feder begrenzen. Dadurch erhöhe ich aber die Federvorspannung, also das was ich bei meinem leichten Motorrad nicht will. Abgesehen davon ist 110mm Federweg warscheinlich auch zu wenig...
C: Längere Gabelstopfen drehen. Die Lösung gefällt mir am besten. Vor allem weil 20mm ausreichen. Die verschwinden in der Klemmung der oberen Gabelbrücke. Sollte also auch keine Stabilitätseinbußen geben.
Korrigiert mich bitte wenn ich da falsch liege.
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Als nächstes habe ich das Motorrad mal auf meinen Profi-Motorradwagenheber :grinsen1: gestellt um die Höhe darszustellen, die ich anstrebe.
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Hab dann mal interessehalber und für den TÜV-Ordner die Fahrwerksgeometrie ausgemessen:
Bodenfreiheit: ca 200mm
Schräglage: ca 55° (dann setzt der Seitenständer auf, der wird aber noch geändert)
Radstand: 1410mm
Offset, Gabel: 30mm
Gabellänge: 800mm
Nachlauf: 145mm
Ist alles grob, mit dem Meterstab gemessen, sollte aber reichen. Kann damit jemand was anfangen und sagen, wohin die Reise grob gehen wird?

Um das zu erreichen brauche ich ein Federbein mit 315mm Länge.

@Dirk:
Ja, ist die Befestigung für die Lampe. Ist mir aber beides ehrlich gesagt zu teuer, nur um an so ein kleines Blechteil zu kommen... Werde wohl eine U-Scheibe im passenden Durchmesser auf einer Seite um 5/10mm runterfeilen und nur 2 'Nasen' stehen lassen. Das sollte auch die Rastfunktion gewährleisten.

Gruß und frohe Ostern,
Tristan

Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 11. Apr 2020
von martin58
Eine sehr vielversprechende Silhouette.
Bambis Kritik hinsichtlich des zu langen Tanks greife ich dennoch auf. Die Sitzposition wird dadurch nach hinten verschoben, was Vorderradgefühl und Handling beeinträchtigt.

Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 11. Apr 2020
von ZuGroß
Na wer sagt es den .... nur Versuch macht klug.

Ich könnte mal schauen wie lang der XF Dämpder ist , wenn es dich interessiert !

Welche Felge ist das die du reingesteckt hast ?

Der Tank wirkt echt riesig . Wie einer von der XS1100

Anspnsonsten find ich deine Arbeit echt gut und die Überlegungen

Grüße Jörg

Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 11. Apr 2020
von TortugaINC
Sieht nicht schlecht aus! Mit sehr kurzem Schutzblech könnte das klappen.
Ich kapiere nicht so richtig, warum sich der Bodenstand mit einer 12cm kürzeren Gabel und einem 5cm kleineren Vorderrad (2,5cm im Radius) um nur 7,5cm verkleinert. Oder ist die Gabel der DR600 original kürzer?

Edit: die steht ja auf Ziegeln. Statischer Federweg von ca. 4cm muss noch abgezogen werden, bleiben 16cm übrig. Das ist aber immernoch mehr, als erwartet.

VG

Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 11. Apr 2020
von TortugaINC
Zum Federbein kannst du hier recherchieren:
https://www.yss.co.th/downloads/20151223110912.pdf
Neben der Länge kannst du auch die Federn der Federbeine sowie die Aufnahmen vergleichen.

Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 12. Apr 2020
von ZuGroß
TortugaINC hat geschrieben: 11. Apr 2020 Sieht nicht schlecht aus! Mit sehr kurzem Schutzblech könnte das klappen.
Ich kapiere nicht so richtig, warum sich der Bodenstand mit einer 12cm kürzeren Gabel und einem 5cm kleineren Vorderrad ......
Hängt wohl damit zusammen das der Winkel ca. 30 grad hat , die Gabel die Hypotenuse darstellt und die Höhe die Gegenkathede .

Könnte ich mir vorstellen :grin:

Grüße Jörg

Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 12. Apr 2020
von Bambi
Hallo Tristan,
hierbei 'Schräglage: ca 55° (dann setzt der Seitenständer auf, der wird aber noch geändert)' denkst Du daran, daß das Moped unter dem Fahrer noch einsackt? Bei 55 kg Iris weniger als bei fast 100 kg Bambi ... (Fahrerausstattung ist da noch nicht berücksichtigt!)
Schöne Grüße, Bambi ... weiß aus genau diesen Gründen noch immer nicht bei welcher Gradzahl er den Krümmer der GN 400 durchgeschliffen hat ... 55 ° ist übrigens schon nahe an Marquez' Schräglagen! Rein vom eigenen Empfinden schätze ich mich bei ca. 45° ein und halte das durchaus für respektabel.

Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 12. Apr 2020
von sven
beo hat geschrieben: 11. Apr 2020 Habe bisher nur 3 Möglichkeiten gefunden um das ganze Möglich zu machen:
A: ...
B: Federweg durch eine Hülse am Ende der Feder begrenzen. Dadurch erhöhe ich aber die Federvorspannung, also das was ich bei meinem leichten Motorrad nicht will. Abgesehen davon ist 110mm Federweg warscheinlich auch zu wenig...
C: Längere Gabelstopfen drehen. Die Lösung gefällt mir am besten. Vor allem weil 20mm ausreichen. Die verschwinden in der Klemmung der oberen Gabelbrücke. Sollte also auch keine Stabilitätseinbußen geben.
Korrigiert mich bitte wenn ich da falsch liege.
Hi Tristan!

Mal was Grundsätzliches: der "Einfeder-Anschlag" einer Gabel entsteht nicht dadurch daß
die Federn auf Block gehen, sondern dadurch daß das Standrohr unten am Boden des Tauch-
rohrs ansteht. Möglichkeit B funktioniert also nicht, und wenn sie's täte wäre es trotzdem
keine Lösung weil das Dämpferrohr nicht dafür konstruiert ist, die durch "Gabel geht auf An-
schlag" entstehenden Kräfte abzufangen. Die Problematik mit der erhöhten Vorspannung ist
dir ja auch schon aufgefallen ...
Möglichkeit C ist anfürsich ok, aber damit legst du dir die Front ja wieder höher als gewünscht.
Außerdem benötigt sie zwei nicht nicht ganz triviale Drehteile.

Ich würde vorschlagen dein Problem durch Begrenzung des "Einfederanschlags" zu lösen,
sprich dort unten verlängerte Hydrostops und je eine 20mm dicke Scheibe einzubauen. Das
wären relativ einfache Drehteile die eine äußerlich identische Gaabel ergeben die bloß 20mm
weniger tief einfedern kann. 110mm Federweg ist für Straßenbetrieb völlig ok.

Viele Grüße
Sven

Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 12. Apr 2020
von BerndM
Sven hat mit Einfederanschlag die Lösung aufgezeigt.
Längere Gabelstopfen erhöhen nur die Federvorspannung. Aber nicht die Eintauchtiefe der Standrohre in die Tauchrohre.
Und Federvorspannung wird speziell bei der Sitzposition ohne wesentliche Belastung des Vorderrads nicht optimal für den
Negativfederweg der gabel sein.

Gruß
Bernd

Re: DR600 wird zum Roadster?

Verfasst: 12. Apr 2020
von TortugaINC
Hallo Bernd,
die Gabelstopfen sind nach „oben“ länger und nicht nach „unten“ —> Das Motorrad wird um die Höhe der Gabelstopfen höhergelegt und gewinnt dadurch Bodenfreiheit, die Federvorspannung wird nicht beeinflusst.
Die Lösung von Sven hat seinen Charme, ich
persönliche würde beim Ziel eines Roadsers vermutlich auf die längeren Gabelstopfen setzten.