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Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 9. Mai 2020
von Scirocco
...oder vor Gebrauch einmal für 15 Minuten bei 120 Grad kurz aufkochen, dann sollte jede Restfeuchtigkeit verdampft sein :lachen1: :lachen1: :lachen1: :lachen1:

Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 10. Mai 2020
von kramer
Ich denke, ein Großteil der Mißverständnisse hier rühren daher, daß davon ausgegangen wird, daß das Wasser in der Bremsflüssigkeit in reiner Form (also z.B. als Tropfen) vorliegt.
Dem ist aber nicht so. Das Wasser wird von der Bremsflüssigkeit stattdessen gelöst (Stichwort Löslichkeit). Je nach Wasseraufnahmemenge wird dabei ein bestimmter Prozentsatz, also eine bestimmte Konzentration von Wasser in Bremsflüssigkeit erreicht. Konzentrationsgefälle werden in Flüssigkeiten ziemlich bald ausgeglichen, deshalb auch die Möglichkeit, den Inhalt des Ausgleichsgefäßes als Maß für die gesamte Flüssigkeit zu nehmen. Dafür braucht es keine Bewegung oder ein Hin-und-Herpumpen in den Leitungen - und erst recht keine "Osmose" (wo siehst du da eine Membran, Bollermann?)

Sorry für die 'Unterstufe' oben - ist mir so rausgerutscht ....

Grüße

Peter

Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 10. Mai 2020
von 7Fifty
kramer hat geschrieben: 10. Mai 2020 Ich denke, ein Großteil der Mißverständnisse hier rühren daher, daß davon ausgegangen wird, daß das Wasser in der Bremsflüssigkeit in reiner Form (also z.B. als Tropfen) vorliegt.
Also das passt schon bisher... sonst machte ja solch ein Messinstrument keinen Sinn, wenn im Bremssattel ein lösbarer Tropfen säße und nur im Reservoir gemessen würde. Also ich sehe da bis jetzt keinen Dissens zwischen den Parteien resp. in diesem Faden, den gelösten H²O-Gehalt im Glykol möglichst gering zu halten, sondern darin, ihn entweder im Rahmen einer Wartungsaufgabe ständig festzustellen (per Messung) und im Zweifel zu beseitigen, oder ihm konträr durch einen Wartungsintervall (per allfälliger Inspektion) zu begegnen.

Sollte sich allerdings ersteres bewahrheiten, so reiße ich demnächst bei Onkel Albrecht auch alle Yoghurts vor dem Kauf auf, um explizit sicher zu gehen, nix Verdorbenes zu kaufen. :zunge:

Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 10. Mai 2020
von Michael90
Schön, daß der Thread noch etwas weitergeht, die Schnäppchen - Lieferung aus Fernost dauert wohl noch ein paar Wochen.... :wink: :grin:

Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 10. Mai 2020
von sven
kramer hat geschrieben: 10. Mai 2020 Ich denke, ein Großteil der Mißverständnisse hier rühren daher, daß davon ausgegangen wird, daß das Wasser in der Bremsflüssigkeit in reiner Form (also z.B. als Tropfen) vorliegt.
Ich glaub das ist allen klar, daß sich keine Emulsion bildet, sondern das Wasser (wie in Säure) gelöst wird.
Die Frage ist nur: wenn in den beiden Behältern (Ausgleichsreservoir bzw. Zange) die Konzentration
unterschiedlich ist, wie lange dauert dann der Ausgleich? Minuten oder gleich ein paar Tage?
Dafür braucht es keine Bewegung ...
Wäre aber hilfreich (Stichwort Zucker im Kaffee), zumal die Leitung die Sache ja erschwert, weil dort die Fläche, über die der Konzentrationsausgleich stattfindet, sehr klein ist.

Gruß
Sven

Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 10. Mai 2020
von Michael90
Gut, wer wirklich schonmal selbst Bremsflüssigkeit in einem transparenten Schlauch unten am Bremssattel abgelassen hat (egal ob PKW oder Motorrad), weiß ja, das anfangs meist die dreckigste Brühe rauskommt und es nach und nach etwas säuberer wird, jedoch ist es trotz allem sehr gut zu erkennen wenn die neue Bremsflüssigkeitdann nachkommt... :roll:

Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 10. Mai 2020
von karlheinz02
Schon allein dieser Dreck / Abrieb ist für mich ein Grund, gelegentlich mal zu wechseln, unabhängig davon ob jetzt wirklich Wasser "hineindiffundiert" ist.
nanno hat geschrieben: 9. Mai 2020 Das Problem mit Dot5 war zumindest früher, dass die meisten Dichtgummis davon angelöst wurden. Und hast du einmal ein paar Tropfen vom dem Glykol-basierten Zeug drin gehabt, werden die Dichtungen definitiv aufquellen. Also auch Dot5 ist nicht die eine Lösung für alles. (Leider!)
...
Ein SRX Kollege hat schon mehrere Mopeds erfolgreich auf DOT 5 umgestellt, hatte aber letztens nach Lieferantenwechsel (DOT 5 eines anderen Herstellers) ebenfalls Ärger mit quellenden Dichtungen :shock:
Für mich wäre Silikonbremsflüssigkeit sowieso nichts, dafür fahre ich zuviel, siehe oben. Aber für eine Sammlung von Fahrzeugen, die nur selten bewegt werden, eine naheliegende Option.
Grüße, Karl-Heinz

Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 10. Mai 2020
von nanno
GENAU DAS war ja die ursprüngliche Idee der US Army für die Entwicklung von Dot5 - Depotfahrzeuge sind damit viel länger lagerbar und schneller wieder in Dienst zu stellen, wenn sie benötigt werden.

Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 10. Mai 2020
von RC42
sven hat geschrieben: 9. Mai 2020 Man findet leicht Hydrauliköle mit einem Siedepunkt über 300° C.
Die sind nicht hygroskopisch, im Gegenteil, warum nimmt man
nicht so etwas?
Ich greife das nochmal auf, weil es nicht klar beantwortet wurde:

Magura (kannte man früher vor allem aus dem Fahrradteilebereich) vertreibt Hydraulikbremsen die man auch an aktuellen BMW und KTM-Modellen verbaut findet. Diese werden mit speziellem Hydrauliköl befüllt "Magura Blood". Ob dieses System irgendwelche Nachteile mit sich bringt, kann ich nicht sagen, weil solche Fahrzeuge zu selten in der Werkstatt sind - aber wir haben mal ein komplettes Bremssystem an einer 1500er Gold Wing zerlegt und gereinigt weil der Besitzer irgendwann mal Fuchs sein wollte und auf eigene Faust von Dot 4 auf Hydrauliköl umgerüstet hat. Ergebnis war ein herrlicher Emulsionsschlamm mit betörender Duftnote.

Re: Bremsflüssigkeit Haltbarkeit

Verfasst: 10. Mai 2020
von sven
Genau, und die Emulsion wiederum ist gefährlich weil die dort drin
enthaltenen Wassertröpchen bei 100°C zu sieden beginnen mit dem
bekannten Effekt.