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Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 20. Dez 2015
von Richie
Hallo zusammen,

wie löst man am elegantesten ein mögliches Massekontaktproblemchen bei nachträglich pulverbeschichteten Rahmen? Zündspule und Motor müssen ja wieder Kontakt bekommen? Wie habt ihr das bitte gemacht?

Danke und Grüße :prost:
Richie

Re: Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 21. Dez 2015
von obelix
Richie hat geschrieben:wie löst man am elegantesten ein mögliches Massekontaktproblemchen bei nachträglich pulverbeschichteten Rahmen?
Im Prinzip gar nicht:-) Nicht ohne irgendwo auf blankes Metall zu kommen jedenfalls.

Als Möglichkeiten hab ich mir überlegt:
- Mit Schneidschraube in eine nicht mehr benötigte oder neue Bohrung einen stabilen Massenpunkt zu schaffen wie z.B. im Motorraum am Auto, und da dran eine oder mehrere Massekontakte zu schrauben. Hier bietet sich beispielsweise eine Blechlasche an, die sonst zur Befestigung irgendwelcher Bauteile dient.
- In ein offenes Stück Rahmenrohr einen mit einem Schneidgewinde versehenen Stopfen einschrauben und die Masse darüber zu führen.

Mein momentaner Favorit: an einer nicht sichtbaren Stelle (z. B. unter dem Gabelkopf hinter den Verstärkungsblechen die Massekontakte an einer blank geschliffenen Stelle zusammen zu führen. Bei meiner Kawa z.B. habe ich werksseitig Löcher in diesen Blechen, auf deren Rückseite man blank schleifen kann und hier mit ner M8 oder M10 Schraube eine dicke Platte verschrauben, die wiederum kleine Bolzen oder Steckkontakte hat, an denen ich die Massekabel ansetzen kann. Die blanke Platte und das Loch würde ich mit Dichtmasse schützen, sodass nur die Bolzen rausschauen. Evtl. kann ich hier auch Einnietmuttern setzen, dann ist von aussen nur der Bund der Niete zu sehen und innen kann daran mit ner Schraube die Masseverbindung realisieren. Da hab ich mich noch nicht entschieden.

Numwierum musst auf blankes Metall kommen, und das möglichst stabil und sicher gegen Losschütteln oder abvibrieren. Das musst aber an Deinem Rahmen und seinen Gegebenheiten individuell festlegen.

Gruss

Obelix

Re: Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 21. Dez 2015
von grumbern
Mein Favorit in jeder Hinsicht, eine extra Masseleitung! Warum einfach, wenns auch schwer geht?! :mrgreen:
Der Rahmen sollte sowieso nicht als Masse genutzt werden, zum einen Wegen dem Lack, zum anderen wegen Lagerstellen (insb. Lenkkopf), die durch die Ströme darüber erodiert werden und vorzeitig verschleißen.
Die zwei Meter extra Leitung machen Bock nicht fett.
Gruß,
Andreas

Re: Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 21. Dez 2015
von schraubnix
wie löst man am elegantesten ein mögliches Massekontaktproblemchen bei nachträglich pulverbeschichteten Rahmen?
Ob gepulvert oder lackiert is eigentlich egal , da wo Masse abgegriffen wird muss die Verbindung elektrisch i.o. sein .

Also muss man zusehn das man das Gewinde wo evtl. eine Schraube mit der ein Massekabel befestigt wird sauber ist .

In diesem Fall also das Gewinde nachschneiden , die Auflagefläche der Ringöse / Ringösen sollte natürlich auch blank sein .

Wenn mehrere Kabel an einem Massepunkt befestigt werden sollen kann man auch einen Massestern benutzen .

http://i.ebayimg.com/t/Massestern-Masse ... q/$_35.JPG

Gefällt mir pers. Optisch nicht so gut .

Wenn die Kabel die dort befestigt werden sollen soweit montiert sind würde ich diese Stelle mit Wachs konservieren .

Sowas z.b.

http://www.lackprofi24.de/ks-400-korrosionsschutz-wachs

Mache ich auf der Arbeit auch immer so , weil vom Hersteller vorgeschrieben .

Das schützt einwandfrei vor Korrosion , dauerhaft .


Gruss

Uli

Re: Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 21. Dez 2015
von CafeSchlürfer
@ Andreas
Um die LAger zu schützen, würde ich einfach einen Massekontankt von Gabel an Rahmen machen. Dann kann man den Kabelbaum auch orginal lassen.

Zum anbringen eines Massekontaktes:
Man kann auch einfach Lochkabelschuh nehmen, und diese irgendwo mit anschrauben. Wenn das Gewinde davor nachgeschnitten ist, wirkt der Lochkabelschuh nur wie eine weitere Unterlagsscheibe

Gruß Simon

Re: Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 21. Dez 2015
von GalosGarage
grumbern hat geschrieben:Mein Favorit in jeder Hinsicht, eine extra Masseleitung! Warum einfach, wenns auch schwer geht?! :mrgreen:
Der Rahmen sollte sowieso nicht als Masse genutzt werden, zum einen Wegen dem Lack, zum anderen wegen Lagerstellen (insb. Lenkkopf), die durch die Ströme darüber erodiert werden und vorzeitig verschleißen.
Die zwei Meter extra Leitung machen Bock nicht fett.
Gruß,
Andreas
Kann ich grumbern nur recht geben.

seperate masseleitung zum motorgehäuse. 10mm²

ich hab auch nix übern rahmen laufen, von daher auch keine probs mit der masse.

galo

Re: Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 22. Dez 2015
von Richie
Danke für die Antworten! Habt ihr evtl. auch Fotos?

Grüße
Richie

Re: Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 23. Dez 2015
von MichaelZ750Twin
Hi Richie,
die häufigste Ursache für elektrische Fehlfunktionen ist der mangelhafte Massekontakt.
Die zentrale Stelle, an der der Minuspol der Batterie per dickem Kabel aufgelegt wird, ist das Motorgehäuse.
Darin ist die Lichtmaschine durch ihre Verschraubung "geerdet".

Man kann den Rahmen als zusätzliche Masse nutzen, dazu ist aber einerseits eine weitere dicke Leitung zwischen Motorgehäuse und Rahmen vorzusehen, sowie mind. eine eigene Masseleitung zu allem was vorn an den Gabelbrücken hängt, also Scheinwerfer, Cockpit, vordere Blinker, etc.
Wie schon gesagt, das Lenkkopflager darf nicht als Masseverbindung missbraucht werden.

Aus elektrotechnischer Sicht muß die Stelle, an der eine Komponente (Masseöse, Kontaktfläche einer Zündspule, etc.) an Masse geschraubt wird, vollflächig blank sein. Nur ein sauberes Gewinde, aber eine lackierte oder gar pulverbeschichtete Kontaktoberfläche sind abzulehnen! Auch der Einsatz von Zahn-/Fächerscheiben ist unzureichend.
Ok, bin vorbelastet, da im Bereich der Stromversorgung bis in den MW-Bereich beruflich tätig (400V AC und bis zu ca. 800V DC) und die Anlagen werden von Berufsgenossenschaft und TÜV geprüft.
Sorry, kleiner Abschweif ;-)

Mach die Kontaktstellen blank, trage wenigstens etwas Batteriepolfett gegen die mögliche Korrosion auf und verschraube die Komponenten.

Auf Höhe des vorderen Endes des Kettenschutzes siehst du auf der anderen Rahmenseite ein Flachbandkabel als Masseverbindung zwischen Motor und Rahmen:
DSCN3345 (Custom).JPG
Natürlich gibt es ein weiteres Kabel zwischen Minuspol der Batterie und dem Motorgehäuse, habe da aber gerade kein Bild zur Hand.

In meinem Falle habe ich unter der Sitzbank einen zentralen Massepunkt aus einem Lochblechstreifen angefertigt und direkt mit dem Minuspol der Batterie verbunden. Darüber werden alle Komponenten mit einer eigenen Masseleitung versorgt.
Ist ein Provisorium und sollte durch ein ordentliches Blech, am besten einem Kupferstreifen, ersetzt werden:
Massepunkt DSCN3414 (Custom).jpg

Re: Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 23. Dez 2015
von schraubnix
seperate masseleitung zum motorgehäuse. 10mm²
Hab ich bei der 1000er nicht verbaut , funktioniert trotzdem alles wie es soll :wink:

Man muss ja nicht aus allem gleich ne Wissenschaft machen , bzw. mit Kanonen auf Spatzen schiessen .


Gruss

Uli

Re: Massekontakt bei Pulverbeschichtung

Verfasst: 23. Dez 2015
von Richie
Danke für die Fotos Michael! Muss ich mir nochmal in Ruhe ansehen und überlegen, wie ich das am schönsten löse. Motor und Zündspule, finden bei mir normalerweise über ihre Verschraubung mit dem Rahmen Massekontakt. Laut Schaltplan ist der Minuspol der Batterie auch an zentrale Masse verbunden (Rahmen?) kann mich aber an keinen zentralen Massepunkt erinnern? Wird nicht auch über den Kupplungszug von "vorne" eine Masseverbindung zum Motor hergestellt? Möchte möglichst Korrosionsprobleme an blanken Kontakstellen des Rahmens verhindern. Ist vielleicht alles etwas übertrieben, bin aber auch eher so'n Erbsenzähler :grinsen1:

Grüße und euch allen schöne Feiertage! :prost:

Richie