Wie in meiner kleinen Vorstellung angepriesen, werde ich hier nun Details zum Aufbau meiner Suzuki GN 250 preisgeben.
Fast alles ist in meiner Scheune mit ´nem Haufen altem Werkzeug, drei Enthusiasten, Manneskraft und dessen Händen entstanden.
First things first.

Die Sache wurde für mich interessant mit zunehmender Begeisterung für Oldtimer in allen Formen und Farben. Ein Anreiz dazu war sicher schon mein erstes Auto. Der gute Polo (Bj. frühe 80´s) war älter als meine Wenigkeit (Bj. 89) und ein "Wie mach ich´s selbst?" Buch war aus finanzieller Betrachtung ein must have. Ein Haufen altes Werkzeug verhalf mir schnell zum Erfolg und es wurde losgeschraubt - unaufhörlich.
Jetzt habe ich es endlich geschafft mir ein Motorrad so zu gestalten wie es mir gefällt und nicht immer nur die nötigen Reparaturen durchzuführen.
Ich habe leider kein Bild von der Basis gemacht, aber wir stellen uns das hier in ziemlich ranzigem Zustand mit viel, viel Flugrost und Ölfettschmierranz an allen Ecken vor. (Quelle: Google)

Da musste ich erst mal alles abreißen um von schwerwiegendem Augenkrebs verschont zu bleiben und die originale Formgebung maximal zu ändern.

Die Maschine wurde weitestgehend entranzt und der Weihnachtsbaum/Heckbeleuchtung wurde entfernt. Genau so ließ man sich beim Anblick der hinteren Fußrasten auf einen Deal mit Kamerad Flex ein.


Im Anblick der totalen Verrostung einigten wir uns darauf: Sandstrahlen bis der Arzt kommt - keine Toleranz für Rost

Scheinwerfer, Schwinge, Kleinteile so wie sämtliche Halter wurden so befreit von Schmodder und Korrosion.





Der Zustand der Schwingenlager war ebenfalls eine mittlere Katastrophe. So entschied man sich die Dinger zu entfernen und der Schwinge die benötigten Schönheits-OPs zu gewährleisten.




Neue Lager wurden bestellt, 2 Wochen durfte ich darauf warten (da wird man schon leicht ungeduldig

Ich begann mir Gedanken über ein Farbkonzept zu machen. Der Originale Lack war in schlechterem Zustand wie die Häuserfassanden in Ostberlin 1989. Schwarz ist immer gut, und dazu ein wenig Gold - sollte den Look vergangener Zeiten komplettieren. Aber verdammt, erst mal schleifen, schleifen, spachteln, grundieren und das ganze wieder von vorn!





Es mussten Neuerungen folgen. Nachdem ein bisschen gespart wurde - Großeinkauf!

Zwischenzeitlich traf noch eine weitere Nettigkeit im Hause ein. Das Angebot konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen!


Schluss mit dem Konsumwahn - zurück zur ehrlichen Arbeit. Schleifen, schleifen...



Motörchen entranzt, und den Rahmen vorbereitet mit einigen Schweißarbeiten und wiederholtem Einsatz des mitlerweile besten Freund: FLEX


Die Gabel wurde wieder zusammengesetzt und die Felge hübsch gemacht. Den Gummibälgen gegenüber war ich anfangs gegenüber sehr skeptisch, aber irgendwie hatte es das gewisse Etwas. Als absoluter maximal-Gegner von Chrom hat sich das Ergebnis meiner Ansicht nach als vielversprechend erwiesen.


Die heiße Phase - langsam wieder aussehn lassen wie einen echter Hocker! Nur die Sache mit dem Heck ließ große Fragezeichen in unseren Köpfen aufkommen. Hin und her, hier noch bisschen Zeichnen und bisschen hier anhalten und da biegen und einige Glasmantelgeschosse/Bier später sollte es dann zu einem Maßgeblichen Endergebnis kommen.

Erst mal Details unterbringen!

Jetzt noch das richtige Gestänge zum Festhalten mit kultigen Wurstgriffen! Bis wir die aufgezogen hatten verließen meinen Körper sowohl Schweiß bis hin zu kleineren Wutanfälle. Aber alles in allem, gutes Karma.


Hat sich wieder gelohnt! Anschließend eine morz Sauerei mit diesem wunderschönen feinen Band... Fixieren mit Edelstahlband war eine gute Idee, in der Umsetzung stach man sich leider des Öfteren in die Fingerchen. Aber hält bombastisch und ist nahezu unsichtbar.


Es folgte die Liniengebung des nun güldenen Tankes. Ein Prachtstück - Aus Rost und Ranz mach Schein und Glanz!





Und siehe da, die anfängliche Ratlosigkeit ergab langsam ein Bild der Stimmigkeit. Das Heck wird.
Ich habe mich aufgrund eigener Unerfahrenheit gegen einen Absäg- und Anschweißmarathon mit dem TüV als Schiedsrichter geweigert. Vielleicht lerne ich hier noch etwas dazu und die bestehenden Möglichkeiten.



Schrauben, schrauben um mir selbst ein Gefährt zu bauen! Der Plan ging langsam auf und man näherte sich schnell dem Ende. Blinker ran, und ein bisschen Politur, bitte!

Wir näherten uns dem Ende, und passend zum viel zu späten Sommeranfang kam die erste Ausfahrt der Dame, die wie Zombie-Dornrößchen aus dem Gammelschlaf geküsst wurde.
Aufgrund von Übergewicht verlor die Dame auch noch ca. 10 Kilo für die Schwimmbadsaison. Hoffen wir, dass sie ihre Frankenstein ähnliche Wiederauferstehung zu schätzen weiß und mich über den Sommer begleitet.
Von bauten am Motor habe ich keine Bilder gemacht, so die üblichen Reinigungsvorgänge (Vergaser, Luftfilter usw...) sind durchgeführt worden. Sind ehrlich gesagt im Forum auch etwas unspektakulär.

Hier dann das Endergebnis. Die Ausfahrt auf´s Schloss um auch angemessene Fotos zu schießen.




Danke für die Audienz.
Freue mich über jeden Kommentar und Beitrag!

Grüßt euch,
Rudel