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Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von Endert
Moin Freunde,
anbei habe ich mal eine Frage, zum Abdrücken eines Tanks. Wir haben nun ziemlich viel daran geschweißt und wollten ihn zur Probe (und für den Graukittel) abdrücken. Soweit alles ganz easy, wir haben ein Gerät zum Abdrücken von Gas- und anderen Rohranlagen in der Firma.
Gesagt getan, direkt an den Benzinhahn ran und mit 150mbar losgedrückt....
Nun das Problem: der Tankdeckel ist nicht wirklich "dicht" und ich bin mir nicht sicher ob es an der Entlüftung liegt, oder ob überhaupt Tank+Deckel den besagten Druck halten muss.
Wie ist die Rechtsprechung hier ? Wenn der Tank ( insbesondere die Schweißnähte ) den Druck halten und am Deckel hinterher nichts raus-"schwappt", ist es dann i.O.?
Oder muss der Deckel die 150mbar auch halten?
Ich möchte noch mal ausdrücklich sagen, dass es für mich kein Problem wäre, "einfach so" ein Dokument zu erstellen, dass mir die Dichtheit bescheinigt, ich will wirklich wissen ob alles im Lot ist und das ganze für mein Gewissen - sauber - über die Bühne bringen.
@Ralf, tut mir Leid wenn ich dein Trauma wieder habe aufleben lasse
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Re: Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von f104wart
Die TÜV-Richtlinien besagen, dass der Tank bei 300 mbar dicht sein muss. 150 sind also zu wenig.
Abdrücken kannst du entweder über den Benzinhahn oder über den Einfüllstutzen.
Dazu brauchst Du einen Adapter,
ähnlich wie zum Abdrücken eines Kühlers.
Wenn Du einen runden eingeschweißten Stutzen hast, kann das einfach ein Gummiklotz sein, der von zwei Scheiben und einer durchgestekten Hohlschraube zusammen gezogen wird.
Wenn Du über den Benzinhahn drückst, dann muss eben der Einfüllstutzen dich gemacht werden.
Dann wird der Tank mit 300 mbar druckbeaufschlagt, in ein Wasserbad gedrückt und dabei auf aufsteigende Luftbläschen geachtet.
Für den TÜV brauchst Du eine Bescheinigung von jemand, der Behälterprüfungen durchführen darf. Im Grunde genommen kann das jeder Heizungsbauer sein, der die entsprechend Zulassung hat.
Oder Du gehst zu einem Kühlerbauer. Den solltest Du aber nicht aus den Augen lassen und bereit sein, jederzeit und sofort zuschlagen zu können.
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Re: Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von grumbern
Meinen Tank habe ich dicht gemacht und mit einer Druckluftkupplung versehen. Damit bin ich zum TÜV selbst und der hat dann eine Prüfung gemacht, wie bei den LKW-Bremsanlagen (nur eben mit 0,3bar). Also Druck drauf und nach einer halben Stunde, oder so, musste der noch da sein. Hat irgendwas um die 60€ gekostet. Heizungsfutzies im Umkreis von 50km waren entweder doof, oder unzugänglich...
Gruß,
Andreas
Re: Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von f104wart
Das Abdrücken im Wasserbad hat halt den Vorteil, dass man das Leck durch die aufsteigenden Luftblasen sofort lokalisieren kann.
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Re: Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von Emil1957
@Endert: Ich klink mich hier mal ein, da ich möglicherweise in Kürze vor dem gleichen Problem stehe (mein MZ-Tank, der auf eine Honda CB250B4 drauf soll, ist gerade zum Umschweißen raus). Kannst ja mal über Deine Erfahrung berichten.
Re: Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von Endert
Moin,
danke für die Rückantworten. Nunja, Wasserbad, Lecksuchspray, Spüli/H2o, wie auch immer, wenn was lecken würde, würde ich das schon finden
Muss mir jetzt erstmal überlegen wo ich einen entsprechend großen Abdrückstopfen herbekomme
Irgendwie finde ich die Prüfung ohne Deckel aber sinnfrei .. Stellt euch mal die Leute vor, die den Tank "vernünftig" abdrücken und dann den Deckel - wie auch immer - misslungen raufbauen, so dass es nur so da raus sifft..
Hätte eigentlich vermutet, dass man nur komplett (mit Hahn + Stutzen) abdrücken darf, weil wir ja in DE sind, aber gut - ist so auch einfacher
Wie ist es eigentlich mit Deckeln, die nicht abschließbar sind ? Ist das so zulässig?
Moin Emil, immer gern

Re: Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von obelix
Früher hatte jede Werkstatt eine Pumpe, um Kühler abzudrücken. Ich würde einfach mal beim alteingessenen Autoschrauber freundlich fragen, ob er bereit wäre, diese Pumpe leihweise am Wochenende herzuleihen. Evtl. muss man sich nen Adapter bauen, aber mit der Pumpe sieht man sofort, ob Druck entweicht, da da ein Manometer dran ist.
Alternativ kann man sich sowas auch selbst komplett bauen, prinzipiell benötigt man ein Autoventil und ne Fahrradpumpe mit Manometer. Somit kann man sebst testen, ohne grossartig Geld ausgeben zu müssen für ne Prüfung, die man evtl. nicht besteht.
Gruss
Obelix
Re: Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von Emil1957
@Obelix
Aber damit wird sich doch der TÜV kaum zufrieden stellen lassen? In meinem Fall lasse ich den Tank vom Fachmann schweißen, da gehe ich mal davon aus, dass die Nähte dicht sind.
Re: Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von Endert
Also ausgehen selbst reicht dem Prüfer (i.d.R.) garantiert nicht..., gehst du mit einer netten Dame weg, reicht dir "Ausgehen" ja meist auch nicht
Wie gesagt, bei uns in der Firma haben wir ein Gerät, zum abdrücken von Gasleitungen, Rohren, etc. Das spuckt, nach eingabe der Kenndaten dann direkt ein formular aus, dass mir unser Meister dann absegnet und somit die Dichtheit bestätigt.
Soweit ist also alles i.O. Ich muss mir nur noch was suchen um durch die Tankdeckelöffnung abzudrücken.... Und eigentlich wollte ich auch noch eine korrekte Angabe für den Prüfer machen, falls er fragt: Was hast du denn abgedrückt? Tank+Deckel+Benzinhahn - mit Druck über Benzinhan oder Tank - ohne alles, mit allen Öffnungen verschlossen oder Tank ohne Deckel mit geschlossenem Benzinhahn ...
Das ist wohl eher das Problem, was ist denn nun "richtig"?
Re: Tank Abdrücken
Verfasst: 7. Mär 2017
von f104wart
Endert hat geschrieben:Irgendwie finde ich die Prüfung ohne Deckel aber sinnfrei ..
Wozu soll der Deckel denn dicht sein? Ich sag nur "Tankbelüftung"
Stopfen kannst Du ganz einfach aus solchen Silentblöcken machen:
http://www.eganasl.com/de/ar/63/h-serie.html
...passenden Durchmesser aussuchen, von einer Seite her durchbohren, so das auf der anderen Seite das Gewinde (vorzugsweise M8) noch erhalten bleibt. Von dort eine hohlgebohrte M8er Schraube rein drehen und mit einer Alu- oder Kupferdichtung abdichten. Notfalls geht auch Teflonband.
Stopfen in den Stutzen stecken und mit einer von aussen auf die Hohlschraube gedrehten Mutter spreizen.
Schlauch auf die Schraube, 300 mbar drauf und fertig.
@Emil:
Auch für Deinen vom "Fachmann" geschweißten Tank musst Du die Dichtheit nachweisen und dem TÜV ein entsprechendes Prüfzeugnis vorlegen.
@Endert:
"(i.d.R.)" kannst Du in diesem Zusammenhang ruhig weglassen.
Wenn Ihr in eurer Firma Gasleitungen usw. abdrückt und einen Werkssachverständigen habt, dann reicht ein von ihm ausgestelltes Prüfzeugnis natürlich aus.
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