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Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Lackierung, Oberflächenveredelung, optische Details
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Meloone12
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Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von Meloone12 »

Moin Leute,

aktuelle bereite ich meinen Rahmen für die Pulverbeschichtung vor. Durch die Rahmenkürzung und diverser kleiner Veränderungen habe ich einige Krater und natürlich Schleifspüren + Wellen auf der Oberfläche.

Bei der Lackierung kann man ja durch die Grundierung noch einiges wettmachen, kenne ich noch aus meinen ersten Fahrradrahmenprojekten.

Welche Erfahrung habt Ihr mit der Pulverbeschichtung gemacht? ich habe auch schon von 2-3 Schicht Verfahren gelesen, obwohl davon einige aussahen wie mit Schokolade übergossen. Hab gerade leider keine Nahaufnahmen zur Hand, werde ich aber versuchen später nachzuholen.

Rahmen ist von einer Yamaha SR500

Viele Grüße, Simon
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grumbern
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Re: Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von grumbern »

Naja, als erstes sollte die Oberfläche natürlich so glatt wie möglich sein. Da würde ich mit einer Feile Hieb 2, evtl. sogar 3 drüber ziehen und schön verrunden. Winkelschleifer ist da zu grob und nimmt zu viel Material weg. kleinere Unebenheiten werden durch das Pulver ausgeglichen, eine kleine Macke, oder Kratzer setzt sich zu und verschwindet einfach.

Es sollte auch alles sauber und fettfrei sein, sonst sifft das raus, läuft beim Backen über das Pulver und gibt super hässliche Bläschen, oder es hält später nicht. Außerdem macht es das Strahlen sehr viel schwerer, oder soll der Rahmen abgebeizt werden?

Wichtig: Wenn der Pulverer nicht viel mit Motorrädern zu tun hat, selbst alles wichtige abkleben, oder ihm eine Liste geben. Das wären z.B. Gewinde, Passungen und Lagersitze, sowie ganz wichtig die Fahrgestellnummer - die verschwindet sonst auch!
Kann man nach dem Pulvern mit etwas Rostschutz nachbessern, oder einfach einölen.

Sind die Änderungen überhaupt mit Deinem Prüfer abgesprochen, oder riskierst Du's auf gut Glück (ist ja schon sehr knapp)?
Gruß,
Andreas

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Meloone12
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Re: Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von Meloone12 »

Hallo Andreas,

es gibt Tatsächlich ein Unbedenklichkeitsgutachten seitens Yamaha Motors mit angehängter Zeichnung wie der Heckausleger entfernt werden kann.

Die Vorbereitung für den Rahmen wird in diesem Betrieb durch Sandstrahlen getroffen. Ich werde da in jedem Fall noch einmal hinterherhaken, es sollen schon einige Rahmen gemacht worden sein.

Ich habe mal von speziellem Klebeband gelesen? gerade bei den Stoßdämpferaufnahmen sollte kein Pulver drüber, da ich dort noch die Blinker anbringen werde und die Halterungen so schon nur knapp drüber gehen.

Das mit der Liste klingt gut, bevor ich noch eine Böse Überraschung erlebe. Die Gewinde mache ich mit Schrauben zu und lasse Sie ein Stück hinten raus stehen.

Nadellager habe ich schon aus der Schwinge ausgetrieben und die Radlager folgen heute noch.

Danke und Gruß
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grumbern
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Re: Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von grumbern »

Servus Simon,
wenn das so von Yamaha genehmigt ist, umso besser! Eine bessere Grundlage gibt es dann nicht (wobei ich es dennoch nicht gemacht hätte, aber das muss jeder selber wissen).

Zum Abkleben kann man ganz normales, bzw. gutes Isoband (z.B. von 3M) nehmen, habe ich schon oft gemacht. Das macht auch die Temperaturen beim Backen mit. Wird nur etwas fester, aber das juckt nicht, kommt eh ab danach. Für Bohrungen gibt es extra Silicon-Stopfen, die eigentlich jeder Fachbetrieb dafür haben sollte und für Gewinde sogar entsprechende Silicon-"Schrauben" und -"Muttern" (sind halt Gummistücke mit Gewinde innen, oder außen). Schrauben gehen aber genauso gut, dürfen nur nicht plan anliegen, sonst platzt beim Rausdrehen das Pulver ab - logisch!

Generell sollte natürlich alles raus, was keine Hitze verträgt, wo sich Öl/Fett verstecken kann, oder was einfach nicht gepulvert werden soll, aber das ist ja klar, denke ich.

Der Betrieb, bei dem ich meine Sachen immer habe machen lassen, kennt sich da bestens aus und klebt auch alles sauber ab. Bei der Yamaha hat es dann "etwas mehr" gekostet, weil so viel abzukleben war - alles zusammen 240€ :roll: :lachen1:

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Gruß,
Andreas

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Meloone12
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Re: Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von Meloone12 »

WoW! das werde ich glatt neidisch. Ich freue mich auch drauf, schon wenn 35 Jahre alten Teile wieder in neuem Glanz erstrahlen.

In meinem Fall Kommuniziere ich über dritte, da es über einen Bekannten läuft, was mich auch sehr freut denn dort komme ich auf einen ähnlichen Preis.

Hier in der Umgebung kommen die meisten Betriebe auf dem Maler- und Lackierbereich und nehmen rund 450-600 €.

Öl- und Fett sind schon zu fast 100% raus. Das ISoband ist ein guter Tipp, das werde ich mir aufjedenfall besorgen.
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Wurzelsepp
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Re: Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von Wurzelsepp »

Servus Simon,

nimm einen Winkelschleifer (Flex) mit sehr reduzierter Drehzahl, eine Fächerscheibe mit feiner Körnung und Seife: Fächerscheibe rotieren lassen, handelsübliche Seife aufbringen – dann mit wenig Druck schleifen. Du wirst erstaunt sein, welche Kratzer diese Kombi entfernt.

Beste Grüße und gutes gelingen, Wurzelsepp

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grumbern
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Re: Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von grumbern »

Gerade wird es dadurch trotzdem nicht. Präziser als mit einer Feile wirst Du mit dem Winkelschleifer nie werden.
Gruß,
Andreas

takeabow
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Re: Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von takeabow »

Ich häng mich hier mal dran auch wenn es vielleicht eine doofe Frage ist.
Wie läuft das mit der Fahrgestellnummer? Ich meine die ist bei mir am Lenkkopf eingraviert.
Die kann ich ja nicht komplett abdecken beim pulvern?
Umbau-Projekt: CB 750F RC04

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obelix
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Re: Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von obelix »

Meloone12 hat geschrieben:Die Gewinde mache ich mit Schrauben zu und lasse Sie ein Stück hinten raus stehen.
Keine gute Idee:-)
Überstehende Gewindegänge werden mit gepulvert und machen dann viel Spass beim Rausdrehen.

Bei Durchgangsgewinden mache ich es so, das ich 2 Schrauben reindrehe, die sich irgendwo innen treffen. Da kann man dann schön fest anziehen, das kontert sich, da löst sich nix. Nachher dann einfach aufdrehen und gut ist. Bei Sacklöchern nehm ich entweder ne Schraube, die gut nen halben cm länger ist oder ich schraube eine Senkschraube auf Anschlag rein. Dann kommt auch nix innen rein und es lässt sich wieder gut entfernen.

Durchgangslöcher verschliesse ich entweder mit gedrehten Konen und langen Schrauben oder Gewindestangen, die ganz durchgehen und auf einer Seite mit Muttern gekontert werden können oder mit Senkschrauben und auf der Gegenseite mit U-Scheiben für Senkschrauben und normalen Muttern. Solche angesenkten U-Scheiben kannst auch selbst herstellen aus normalen, nicht zu dicken Karosseriescheiben und nem Stahldorn. Einfach in ein Loch reintreiben, das gibt nen schönen Kragen - nur genau senkrecht muss es sein, sonst wird der Kragen oval. Alle Gewinde schneide ich vor dem Pulvern nach, dann erspart man sich das rumgwürge nach dem Pulvern und es kommt auch der Dreck mit raus.

Das alles ist aber Makulatur, wenn der Pulverer darauf besteht, es selbst zu machen - so wie mein letzter. Der Erfolg war dann, dass in fast allen Lagersitzen Pulverspuren waren *narf*

Gruss

Obelix
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...

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grumbern
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Re: Vorbereitung für Pulverbeschichtung

Beitrag von grumbern »

Die kann ich ja nicht komplett abdecken beim pulvern?
Warum nicht?

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