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Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Kaufberatung: Mopeds
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Plungerism
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Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von Plungerism »

Moin,

Nachdem mein erstes Projekt (2-Takter ohne Papiere) wie zu erwarten den Bach runter ist, habe ich die Reißleine gezogen und das Ding verkauft.

Drum muss natürlich so schnell wie möglich ein Bike her. Diesmal mit Papieren und 2 Takten mehr.

Zum Thema:

Auf der Suche bin ich ziemlich schnell auf die XS650 und SR500 gestoßen, für beide werden aber mittlerweile, in meinen Augen, völlig irrsinnige Preise aufgerufen. Also sind die raus.

Dagegen sind die großen Schwestern XS 750 und 850 noch Recht günstig zu haben.

Was mich abschreckt ist das Gewicht, bekommt man die unter 200kg gedrückt?

Ich hatte Mal eine cb750kz, das war bei sportlicher Fahrweise und trotz moderner Reifen manchmal echt grenzwertig. Aber eher den schwachen Bremsen geschuldet denke ich.

Hat die XS70/850 mit ihrem dreier auch ein bisschen Dampf aus dem Drehzahlkeller oder muss man die wie einen alten Vierzylinder an die Schmerzgrenze drehen?

Am Ende soll mich das Motorrad ohne viel Tamtam täglich zur Arbeit bugsieren und auch die ein oder andere gemütliche Tour überstehen, auch zu zweit.
Also im Idealfall will ich da nicht viel umbauen sondern einfach fahren.

Dachte da erstmal nur an Kickstarter only, offene Filter und Supertrapp Tröte, moderner Lenker dran und gut ist.

Bisschen Input zum Handling und Fahrgefühl von Besitzern eines triples währen toll :)

Beste Grüße aus Hamburg
David
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Philip K. Dick

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nanno
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Re: Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von nanno »

Also als wer der seit über 10 Jahren XS-Triples fährt:

Die liebevollste Beschreibung ist, dass das Ding sich noch viel schwerer anfühlt, als es tatsächlich ist. Unter 200kg? Ja vielleicht, aber dann hättest auch eine Hayabusa in ein KTM-Fahrwerk stecken können. Das Ding ist schwer, handelt (im Serienzustand) ziemlich mäßig und säuft eigentlich auch ganz gut.

Nicht abgeschreckt? Oje. :mrgreen:

Abseits einer 180-Grad Laverda gibts kaum was, was schöner klingt als eine Triple mit Brüllrohr. Persönlich würde ich nach einer 750er suchen, das spart Steuern und die Kontaktzündung kann man auf elektronisch umbauen. Bei den Vergasern kann und sollte man zu den Vergasern aus der Triumph T300-Baureihe (aber nur die Mikunis, nicht die späteren Keihins) greifen und bei der Auspuffanlage... naja, das hat bei mir immer der Rost erledigt. Und ja, die sauen alle an der Fußdichtung links. Mal mehr, mal weniger. Ich bin da grad selber was am entwickeln, aber im Moment muss ich mein Gespann (mal wieder) über den Ösi-Tüv schrauben. Die Primärkette sollte sich nicht vom Öleinfüllstutzen bis nach oben ziehen lassen, tut sie es doch, macht sie sich mit dezentem Rasseln bemerkbar. Auch die Steuerkette hat keinen vollautomatischen Spanner, d.h. da darf man auch gelegentlich nachstellen.

Wenn du das Ding echt solo (also ohne Beiwagen) fahren willst, brauchst du vorn progressive Federn und hinten einen Satz Konis oder dgl. Das Serienfahrwerk war ab Werk nicht gut und rund 40 Jahre Nutzung machen es nicht besser. :unbekannt: Bereifung kann ich nicht viel beitragen, weil am Gespann fahre ich Altreifen zusammen, ein Satz BT45 ist aber vermutlich nicht die schlechteste Wahl. Die Bremsen wollen RUNDUM gleich beim Kauf überholt werden (bei WEMOTO in England gibts Edelstahlbremskolben, das macht man einmal und das wars dann für quasi immer - meine halten jetzt am ersten XS-Gespann seit über 10 WINTERN, also so richtig mit Streusalz und so) - Handbremspumpe 14mm, ob du da jetzt eine von einer Yamaha Diversion oder Kawa GPZ500 nimmst ist wurscht, aber 14mm vorn und zwei Stahlflexleitungen (ohne Verteiler) sollten es sein. Hinten gibts einen Rep-Satz plus Stahlflexleitung und danke mir nachher weil, die hintere Bremspumpe ist eigentlich immer komplett versaut.

Bei der Elektrik gilt zu sagen: du hast es mit einer FREMDERREGTEN LiMa zu tun, d.h. ein kaputter Regler bzw. auch kaputter Akku kann schnell mal die LiMa frittieren, die Teile gibts aber einfach zu kaufen und sie kosten nicht die Welt. Den Starter würde ich zerlegen, putzen und dann wieder zusammenbauen und drinlassen. Ja man keine eine 750er XS ankicken, aber nein, das will man im Alltag evt. nicht. (Außerdem ist der Rest von dem Moped SO SCHWER, dass es auf die 5-10kg auch nicht ankommt.) Vergiss auch so LiFePo Abenteuer, die elektronische Zündung sagt laut und deutlich "NJET", wenn die Batteriespannung merklich unter 11V fällt beim Starten und macht einfach keinen Funken mehr.

Persönlich muss ich sagen: Ich mag die XS und auch wenn obige Liste furchtbar klingt, ich kaufe grundsätzlich keinen XS-Triple über 500 Euro, weil ich die Dinger lieber selber herrichte, als die (teuer bezahlten) Pfuschereien der Vorbesitzer mitzubezahlen. Vom Handling her, stell dir eine Goldwing vor mit einem besser klingenden Motor. Man kann das Ding sportlich bewegen, ABER das kann man mit einer Goldwing auch. Eine CB750 oder eine Kawa Z1000/GPZ11 sind Fahrräder gegen den Triple. Als Alltagseisen sind sie aber (abseits der Goldwing - ich denke da immer an die 4-Zylinder und nackt) nicht mal ansatzweise zu vergleichen.

LG
Greg
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Plungerism
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Re: Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von Plungerism »

Oha da hab ich ja die ganze Packung abbekommen.
Vielen lieben Dank für die Infos! Ich werde mal zusehen dass ich eine Probefahren kann und dann entscheiden.

Vielleicht findet sich ja noch was leichteres mit mindestens 50Ps und einem Kaufpreis um die 1000.
Aber irgendwie muss es eine Yamaha sein, frag mich nicht warum.
Hondas hatte ich schon genug.
Am liebsten war mir die Suzuki Dr 650, vielleicht gucke ich in die Richtung nochmal, aber soll eigentlich keine Enduro werden.

Ganz blöde Frage: Warum ist die so schwer? Kann ja nur der Block sein eigentlich. Hm naja. In paar Jahren kosten die bestimmt genau so viel wie der Rest der gehypten Modelle. Ich lass einfach das Angebot entschieden
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Hux
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Re: Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von Hux »

Ne DR 650 hatte ich sehr lange, super spaßiges Bike. Aber bevor man die in einen "Scrambler" oder gar was race-iges umnötigt würde da eher nen Super-Moto Umbau ins Auge fassen.

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nanno
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Re: Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von nanno »

Plungerism hat geschrieben: 3. Mai 2019 Ganz blöde Frage: Warum ist die so schwer? Kann ja nur der Block sein eigentlich.
Schau dir mal in Natura das Ding an... die Frage klärt sich von selber. Und nein, es ist nicht nur der Block, auch das Umlenkgetriebe und der Kardan sind sehr massiv.

Wie schon angedeutet, am Gespann isses mir wurscht und wenn man weiß, wie es geht, kann man zu zweit mit einem Wagenheber den Motor recht problemlos tauschen.

50PS und 1000 Euro, da ginge (mit ein bissl suchen) sich auch mal eine abgeranzte Kawa Z1000J oder GPZ1100 B1 oder vielleicht sogar eine B2 aus - die haben halt dann 70-80PS (die Leistungsangaben im Serienzustand waren etwas "optimistisch"). GPZ750 ist auch ein gutes Moped, dass kein Mensch haben will. Den Motor gabs (quasi unverändert) in der Zephyr 750 und ZR7... ist halt ein kleiner Schreihals, ohne viel Drehmoment. Von der GPZ gab es auch die GT750, das war das gleiche Moped nur nackt und mit Kardan. Ist ein ganz gutes Alltagseisen. Vor ein paar Jahren hätte ich ja gesagt: kleine Guzzi (V50/65), aber da holt man mit 1000 Euro heutzutage auch nix mehr. Bei einer CX500 kann man hin und wieder viel Glück haben und eine ganz erträgliche erwischen um den Preis und das Moped ist nicht blöd... Das Fahrwerk ist serienmäßig auch ein ziemlicher Käse, aber der Motor... oh ja. (Habe letztes Jahr meinem Vater eine zum 60er geschenkt als Alltagsmoped, die wird demnächst fertig und kommt alles in allem auf unter 800 Euro, aber man muss sich halt trauen eine zu kaufen, die nicht läuft. :shock: )

LG
Greg
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Plungerism
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Re: Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von Plungerism »

4-Zylinder sind raus, eigentlich will ich was mit bisschen Druck aus dem Keller.
Luftgekühlt soll sie auch sein, Güllepumpe turnt mich irgendwie garnicht an, auch wenn es die noch immer hinterhergeworfen gibt. Twin Markt ist auch ne Katastrophe über 400ccm.
VT-500E gibt's noch, aber die ist so hässlich da will ich nicht jahrelang schrauben bis sie fertig ist.
Bleiben eigentlich nur Eintöpfe übrig (DR), die aber meiner Erfahrung nach wenig Sozius freundlich sind.
Oder die Triple eben. Aber bei dem Gewicht geht da unten raus auch nix oder?
Eigentlich schreckt mich das Gewicht gar nicht so ab.
Wüsste lieber was bei den Motoren ab 60.000 als erstes die Grätsche macht?
Der Getrag Kardan sollte ja haltbar sein eigentlich.
Das Problem mit dem 2. Gang ist mir bewusst.
Ventilspiel einstellen bekomm ich hin, wie übel ist der Steuerkettentausch?
Mache gerade die Zylinderkopfdichtung an einem 3l Vorkammerdiesel neu und hab für dieses Jahr eigentlich erstmal genug in der Größenordnung geschraubt.

Die kleinen Guzzis hab ich schon lange auf dem Schirm, aber auch null Plan von der Technik und den Folgekosten, von der Ersatzteillage auch nicht.

Wird wohl wieder so ein Eisenschwein werden, gibt ja schon einige Beiträge zu der Maschine hier.
Gibt's ausser dem 2. Gang und dem Standard Programm bei so alten Motorrädern noch irgend was spezielles zu beachten?

Grüße
David
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Re: Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von Moppedmessi »

Plungerism hat geschrieben: 3. Mai 2019....Auf der Suche bin ich ziemlich schnell auf die XS650 und SR500 gestoßen, für beide werden aber mittlerweile, in meinen Augen, völlig irrsinnige Preise aufgerufen....
Bezüglich der SR möchte ich das so nicht stehen lassen.
Wenn du umbauen möchtest werden dafür immer mal wieder passende Fahrzeuge angeboten.
Man muß halt suchen und wenn es soweit ist, schnell sein.
Es sei denn du suchst ein KFZ für einen Hunni. Das wird natürlich bei einer SR schwer. Unter 1000 € ist aber durchaus machbar.

Ralph

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DerAlte
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Re: Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von DerAlte »

Was ist denn mit den Yamaha V-Typen? Da kann man doch auch was nettes draus basteln...
Vor 4-5 Jahren war für 1200.- immer was gescheites zu bekommen....

Grüße Volker

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wimmerma
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Re: Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von wimmerma »

Falls Interesse besteht, ich möchte mich vom m3inem XS850 Projekt trennen.
Zuviele andere Baustellen, die Zuwendung brauchen...

Der Motor wurde letztes Jahr komplett neu aufgebaut.
Kopf geplant, Ventile erneuert und eingeschliffen.
Neue Kolben, Zylinder gehont,
Getriebe überholt, Kickstarter eingebaut, neue Dichtungen, neue Simmerringe, etc...
Neu lackiert ist er auch.
Gemacht hat den Motor der Gerhard Höss.

Der Rahmen ist noch unbeschnitten;-)
Es ist eine VTR1000 Gabel montiert, mit CBR600 Bremszangen dran.

Dazu habe ich einen Triumph 3 in 2 Krümmer und einen kleinen XS750 Tank.

Auseinander bauen muß man also nichts mehr...
Ride on!

Marcus

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nanno
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Re: Yamaha XS Familie, die dicken Schwestern?

Beitrag von nanno »

Plungerism hat geschrieben: 3. Mai 2019 Oder die Triple eben. Aber bei dem Gewicht geht da unten raus auch nix oder?
Eigentlich schreckt mich das Gewicht gar nicht so ab.
Wüsste lieber was bei den Motoren ab 60.000 als erstes die Grätsche macht?
Der Getrag Kardan sollte ja haltbar sein eigentlich.
Das Problem mit dem 2. Gang ist mir bewusst.
Ventilspiel einstellen bekomm ich hin, wie übel ist der Steuerkettentausch?
Mache gerade die Zylinderkopfdichtung an einem 3l Vorkammerdiesel neu und hab für dieses Jahr eigentlich erstmal genug in der Größenordnung geschraubt.

Gibt's ausser dem 2. Gang und dem Standard Programm bei so alten Motorrädern noch irgend was spezielles zu beachten?
Servus David,

der Triple ist sicher Drehmoment-orientierter als ein Vierzylinder und geht auch schon ganz gut von unten raus. Wenn das Trumm mal rollt, spürt man das Gewicht nicht mehr so. Rangieren ist böse. :mrgreen:

Also bei 60.000km sollte (halbwegs Wartung vorrausgesetzt) gar nix die Grätsche machen, der Kardan ist sehr ok, ich würde aber sowohl beim Kardan als auch beim Mittelgetriebe UNMITTELBAR nach Kauf das Öl ablassen und nachschaun, wie das Öl aussieht. Evt. dann sogar den Kardan mit Diesel füllen und mal von Hand einige Umdrehungen durchdrehen bzw. evt. sogar am Hauptständer im ersten Gang laufen lassen und dann mit frischem Öl füllen.

Steuerkettentausch ist übel und man macht ihn halt jedes Mal, wenn man Kopf- oder Fußdichtung angreift, weil der Kopf in der Mitte einen Steg hat.

Abseits vom 2. Gang ist eigentlich nur die Lichtmaschinen-Konstruktion ein Problem. Wenns nicht lädt, kann es eben auch eine ausgebrannte LiMa sein und nicht nur kaputte LiMa oder halbtote Batterie.

LG
Greg
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