Da es für den einen oder anderen interessant sein mag, möchte ich hier den Aufbau meines Werkstattsaugers zeigen.
Mein altergedienter Einhell hat langsam aber sicher den Geist aufgegeben und das Volumen war mir auch etwas zu klein. Sobald man größere Mengen Dreck aufgesaugt hat, hat es den Filter zugesetzt und man musste ständig entleeren und reinigen. Die Überlegung war also, einen Sauger zu haben, der auch ohne ständigen Filtertütentausch über längere Zeit auskommt und auch für gröbere Geschichten nutzbar ist. Kosten sollte es natürlich auch nicht so viel ;)
Angefangen habe ich mit einem alten Fass, wie es bei uns in der Fertigung als Leergut anfällt. Zum Schrottpreis von 1€ kann man da nicht meckern. Reinigen kann man sich auch sparen, da der Inhalt (Schaum) selbst in einem Plastiksack steckt und das Fass von Haus aus blank ist. Die Funktionsweise ist die eines Zyklons, bei dem der Luftstrom mit dem Schmutz spiralförmig durch die Tonne geleitet und dadurch die Staub- und Schmutzpartikel an den Rand gedrängt werden, während die Luft in der Mitte abgesaugt wird.
Der Einlass erfolgt über eine 40mm HT-Rohrbogen, der mit einer Schlauchschelle an Ort und Stelle fixiert wird:
In der MItte habe ich einen Luftfilter für Ford-PKW in eine 200mm KG-Doppelrohrmuffe mit zwei Deckeln verbaut. Die Deckel ermöglichen eine einfache Montage und über einen, dem Einlass abgewandten Schlitz, wir die Luft abgesaugt:
An der Unterseite befindet sich eine Blende, die nur einen Ringspalt zur Fasswandung frei lässt, durch den der Schmutz in den Behälter fallen kann, der Luftstrom aber recht effektiv getrennt wird. Das gesamte Konstrukt wird mit drei M6 Gewindestangen zusammengehalten und durch den Deckel verschraubt:
Auf der Oberseite des Deckels wird ebenfalls mit den Gewindestangen das Sauggebläse verschraubt. Woher es stammt, weiß ich nicht, aber es ist sehr stark. PE-Anschluss ebenfalls an der Gewindestange, mit Kontaktscheibe am Fassdeckel:
Als Abdeckung dient mir ein alter Lampenschirm einer HQI-Lampe aus Aluminium, den ich leicht angepasst habe. Durch Umstellung auf LED wurden davon einige entsorgt und somit kostenlos verfügbar. Darauf habe ich dann noch einen weiteren Filter (Lada) mit zwei Scheiben aus Aluminiumblech verschraubt. Das dient einerseits der Geräuschdämpfung, andererseits der Aufteilung des Luftstroms und schützt das Innenleben gegen Berührung und Eindringen von Schmutz. In der oberen Scheibe sitzt auch gleichzeitig der Schalter:
Da fehlen mir jetzt noch drei Langmuttern, um alles fest zu verschrauben. Die drei, lange vor Erhalt des Lampenschirms verbauten Gewindestangen waren am Ende 50mm zu kurz... Man kann nicht alles planen! Der Anschluss des Saugrohrs (von einem alten Staubsauger vom Schrott) erfolgt wieder über einen HT-Rohrwinkel, in den der Schlauch perfekt passt:
Wie man sieht, funktioniert der Sauger bestens:
Was ggf. noch zu sagen wäre ist, dass noch zu klären ist, wie fein die Filter tatsächlich filtern. Wirklich feine Partikel kann der Zyklon nicht abscheiden und die müssen vom Filter zurückgehalten werden. Würde der Filter nun zu grob filtern, hätte man wohl einen recht großen Gehalt an Feinstaub in der Luft und das ist nicht erstrebenswert. Allerdings möchte ich behaupten, dass die Staubbelastung sicher nicht größer ist, als würde ich weiterhin alles aufkehren müssen, denn das ist eine bösartige Sauerei!
Die Bauteile selbst sind, abgesehen vom Saugrohr, alle sehr groß dimensioniert. Vermutlich sogar zu groß, aber dadurch wird eine langfristige Funktion gewährleistet und darauf kam es mir an.
Gruß,
Andreas

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Werkstattsauger
- grumbern
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Werkstattsauger
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Re: Werkstattsauger
Moin,
Getreu dem Motto:" Hast du keinen, dann bau dir einen!"....... viel mir eben so ein.
Tolles Teil, Daumen hoch und danke für das Teilen!
Gruß Jaap
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Gruß Jaap
Re: Werkstattsauger
Also wenn ich mir das Sauggut so anschaue, schnüffelt der Kollege ordentlich was weg.
Ich gestatte mir trotzdem mal eine Idee dazu: Dein Sauger saugt stetig volle Pulle, nehme ich an. Hast du mal über eine Regulierung der Saugleistung (via Poti oder so) nachgedacht?
Grund der Frage ist, das ich im gewerblichen Bereich öfters mal einen Industriesauger von Hilti verwende, der auch nicht regelbar ist. Dosiertes Absaugen (bspw. eines lose verlegten Abdeckvlieses am Boden) kann da schon recht nerven - dann wünschte ich mir zumindest wenigstens die Option, bei Bedarf auch mal etwas feinfühliger hantieren zu können.

Ich gestatte mir trotzdem mal eine Idee dazu: Dein Sauger saugt stetig volle Pulle, nehme ich an. Hast du mal über eine Regulierung der Saugleistung (via Poti oder so) nachgedacht?
Grund der Frage ist, das ich im gewerblichen Bereich öfters mal einen Industriesauger von Hilti verwende, der auch nicht regelbar ist. Dosiertes Absaugen (bspw. eines lose verlegten Abdeckvlieses am Boden) kann da schon recht nerven - dann wünschte ich mir zumindest wenigstens die Option, bei Bedarf auch mal etwas feinfühliger hantieren zu können.
- f104wart
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Re: Werkstattsauger
Die Regulierung der Absaugleistung hab ich bei meiner kleinen Sandstrahlkabine über eine Art Nebenluftregulierung hergestellt,
indem ich ein der Länge nach geschlitztes Rohr über das Saugrohr geschoben habe.
Loch zu = maximale Saugleistung, Loch zu 100% auf = minimale Saugleistung.
indem ich ein der Länge nach geschlitztes Rohr über das Saugrohr geschoben habe.
Loch zu = maximale Saugleistung, Loch zu 100% auf = minimale Saugleistung.
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- igel
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Re: Werkstattsauger
Sorry für OT. Erinnert mich ein bissl an mein umgebautes Faß.

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Re: Werkstattsauger
Mir würde das Ding Angst machen ...
Daher empfehle ich die Einbindung eines nicht zu kleinen Notschalters : https://www.mikrocontroller.net/attachm ... notaus.jpg.
Gruss, Jochen !
P.S.:
Bzgl. des abgebildeten Sauggutes stellt sich mir die Frage,
wann Du zuletzt den Hund gesehen hast .....

Daher empfehle ich die Einbindung eines nicht zu kleinen Notschalters : https://www.mikrocontroller.net/attachm ... notaus.jpg.
Gruss, Jochen !
P.S.:
Bzgl. des abgebildeten Sauggutes stellt sich mir die Frage,
wann Du zuletzt den Hund gesehen hast .....
Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.
- obelix
- ehem. Moderator
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- Wohnort: 71640
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Re: Werkstattsauger
Da es sogar Leute gibt, die vom eigenen Auto überfahren werden, mache ich mir da eher um Andreas selber sorgen....
So ein Riesen-Heinzelmann entwickelt bestimmt brachiale Kräfte, da ist schnell mal ein Zyinderkopf, ne Flex, ein Vorschlaghammer oder der Werkzeugbesitzer eingesaugt...
Also innen noch nen 2. Notaus und ne Notentriegelung einbauen:-)
Geiles Ding!
Gruss
Obelix
P.S.
Wegen des Feinstaubs.
Da könnte man ein Absauggebläse verwenden, das nach draussen führt.
Wobei der Staubanfall beim Arbeiten ja auch ned weniger ist.
So ein Riesen-Heinzelmann entwickelt bestimmt brachiale Kräfte, da ist schnell mal ein Zyinderkopf, ne Flex, ein Vorschlaghammer oder der Werkzeugbesitzer eingesaugt...
Also innen noch nen 2. Notaus und ne Notentriegelung einbauen:-)
Geiles Ding!
Gruss
Obelix
P.S.
Wegen des Feinstaubs.
Da könnte man ein Absauggebläse verwenden, das nach draussen führt.
Wobei der Staubanfall beim Arbeiten ja auch ned weniger ist.
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...
- mrairbrush
- Beiträge: 5072
- Registriert: 18. Feb 2019
- Motorrad:: Honda XBR, Triumph Bonneville
- Wohnort: Rötenberg
- Kontaktdaten:
Re: Werkstattsauger
Nur das angeschlossene Rohr eines normalen Staubsaugers ist etwas mager. Bei Kärcher gibt es richtig fette Rohre. Mein alter Kärcher hat 7 oder 8 Zentimeter Rohr. Müßte mal messen. Streichholzschachtel geht jedenfalls locker durch.
-
- Beiträge: 2388
- Registriert: 27. Feb 2019
- Motorrad:: XBRR65
- Wohnort: Köln
Re: Werkstattsauger
Nett gemacht.
Das Problem mit dem Zyklon ist, daß er möglichst hohe Luftgeschwindigkeiten braucht, um wirksam arbeiten zu können.
Dann aber sondert der auch Mikroartikel ab.
Je schneller die Luftsäule sich um die eigene Achse dreht, desto größer die Fliehkräfte auf die darin enthaltenen Schmutzpartikel.
Dem stehen aber große Querschnitten entgegen.
Im Prinzip ist ein Zyklon eine Strömungsmaschine wie ein Zweitakter, bei dem es auch auf gleichmäßigen und hohen Durchfluß ohne Klippen und starken Querschnittsänderungen in den Kanälen ankommt.
BTW:
Mir hat mal ein Orgelbauer meinen selbst gebauten Schalldämpfer für einen Rotax-Zweitakter bei bloßem Ansehen verrissen und mir eine völlig andere Auslegung ans Herz gelegt. Der hatte von Strömung und Resonanz mehr im Gefühl als ich in den Büchern.
So eine Orgelpfeife würde nach den selben physikalischen Gesetzen arbeiten, wie ein Reso.
Zu Recht, wie ich dann hinterher gemerkt habe.
Das Problem mit dem Zyklon ist, daß er möglichst hohe Luftgeschwindigkeiten braucht, um wirksam arbeiten zu können.
Dann aber sondert der auch Mikroartikel ab.
Je schneller die Luftsäule sich um die eigene Achse dreht, desto größer die Fliehkräfte auf die darin enthaltenen Schmutzpartikel.
Dem stehen aber große Querschnitten entgegen.
Im Prinzip ist ein Zyklon eine Strömungsmaschine wie ein Zweitakter, bei dem es auch auf gleichmäßigen und hohen Durchfluß ohne Klippen und starken Querschnittsänderungen in den Kanälen ankommt.
BTW:
Mir hat mal ein Orgelbauer meinen selbst gebauten Schalldämpfer für einen Rotax-Zweitakter bei bloßem Ansehen verrissen und mir eine völlig andere Auslegung ans Herz gelegt. Der hatte von Strömung und Resonanz mehr im Gefühl als ich in den Büchern.
So eine Orgelpfeife würde nach den selben physikalischen Gesetzen arbeiten, wie ein Reso.
Zu Recht, wie ich dann hinterher gemerkt habe.
Zuletzt geändert von Bollermann am 23. Mär 2020, insgesamt 1-mal geändert.
Kein Vergeben, kein Vergessen