Royal Enfield» Interceptor Scrambler Gabel Upgrade

[Lars4816]

Hallo zusammen,

Ich hab nun frisch meinen Schein und bin stolzer Besitzer einer Royal Enfield Interceptor 650
Ich hoffe ihr seid bereit für eine etwas verrückte Idee...
Da ich 195 groß bin und auch gerne mal ein paar Waldwege fahren möchte (Stichwort TET) , frage ich mich nun wie aufwändig das Upgraden zu einem "echten" Scrambler ist. Versteht mich nicht falsch, ich will hier nicht an der Dakar oÄ teilnehmen, aber wenn die Royal Enfield nach Offroad aussieht, soll sie auch etwas können Ich dachte da z.B. an die neue Triumph Scrambler 1200, die mir nur leider vieeel zu teuer war.
Ich habe da einen Umbau von The Malle Royal gesehen (siehe Anhang) und mich total drin verliebt, da es genau diese Idee aufgreift... klassisches Design aber eben auch fähig leichtes bis mittleres Terrain zu befahren.
Im speziellen geht es mir darum die Bodenfreiheit stark zu steigern (insb. aufgrund meiner Größe) und z.B. eine Gabel mit ordentlich Federweg von einem ADV Bike zu nehmen und diese bei der RE einzubauen - halt im Idealfall so viel das man theoretisch Teile der TET fahren könnte (auch wenn ich das noch nicht könnte )

Ich habe vor allem gelesen, dass es allgemein erstmal schwierig ist eine Gabel anzubauen und es zweitens bei einer zu starken Höherlegung zu Problemen mit der Kettenspannung kommen kann.

Ich weiß ich werde das ganze nicht selbst machen können, da fehlt mir einfach das technische Verständnis, aber ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir ein Gefühl geben könntet wie aufwändig das ganze sein würde und was ich ungefähr einplanen sollte wenn ich das bei einem Schrauber machen lasse.

Vielen Dank im Voraus:)
Lars

[DonStefano]

Hey Lars,
das nenn ich aber mal eine amtliche Vorstellung!
Du wirst sicher einige Royals hier finden, die Dich weiterbringen.

Gruß aus dem Rheinland, Stefan
P.S. ohne Gepäcktaschen könnte ich mir sowas auch sehr gut vorstellen...

[Palzwerk]

Hab mir gerade mal die TET HP angeschaut. Das was da abgebildet ist fahre ich mit meinen beiden "Reiseenduros" vorausgesetzt es ist halbwegs trocken. Ich will dir nicht zu nahe treten und weiß nicht ob Du vielleicht mit ner 125er schon Geländeerfahrung hast, aber nach Deiner Fragestellung dürfte, Supersportler ausgenommen, so ziemliche jedes Straßenmoped abseits der Straße mehr können, als Du dich traust. Für Wald- und Schotterwege brauchst Du keine langen Federwege.

Ich würde mir wenn ich was fürs Grobe bräuchte ne gut abgehangene Enduro mit 600 oder 650ccm zulegen, das kommt dich billiger als der Umbau. Davon abgesehen dürfte bei größeren Eingriffen die Gewährleistung nix mehr wert sein. Als Anfänger hast Du abseits befestigter Wege eine garantierte Chance, die Piste mal ganz aus der Nähe zu betrachten, dann beißt Du dir wohin, wenns Dellchen und Kratzer gibt. Geh mal davon aus, das Du locker den Neupreis des Mopeds nochmal für den von dir beabsichtigten Umbau hinlegen musst, wenn Du alles machen lässt.

[BernhardJ]

Davon ab, dass ich die Interceptor ziemlich ungeeignet für dirt and gravel roads halte, ist der Umbau zunächst kein großes Hexenwerk. Vorausgesetzt es gibt ne längere Gabel und nen längeren Dämpfer irgendwo aus dem Regal. Im Umfeld der BMW R nineT gibt’s sowas von Wilbers und es schlägt mit ca. 3 Mille zu Buche. Die Kettenspannung ist das geringste Problem. Musst halt die Spannung anpassen, im schlimmsten Fall die Kette verlängern. Ausbau der Gabel ist auch keine Raketenwissenschaft. Ein wenig Schraubererfahrung sollte aber vorhanden sein.

[Bambi]

Hallo Lars,
erst einmal herzlich willkommen! Da hast Du dir ja richtig was vorgenommen mit diesem Umbau. Den ich durchaus attraktiv finde. Der Vergleich mit der 1200-er Scrambler von Triumph ist garnicht so abwegig. Wobei ich die Great Malle Rally auch nicht als sooo anspruchsvoll ansehe, daß ein solch aufwändiger Umbau der Ennie dafür lohnt. Die Rally könnte man mit der Serien-Interceptor angehen. Zur TET komme ich gleich ...
Zunächst: aus Copyright-Gründen (das kann nämlich für den Foren-Betreiber sehr teuer werden) bittet eben dieser darum, fremde Bilder nur zu verlinken. Da ich gerade nach der Malle-Enfield geschaut habe - hier ist der Link: https://mallelondon.com/the-malle-rally-royale/
Von dieser Rally habe ich letztes oder vorletztes Jahr - ich glaube - in der mo gelesen. Finde ich durchaus interessant. Mit einem älteren Brit-Bike ... hach ...
Nochmal zur TET: ich habe 2018 und 2019 bei Facebook die Teilnahme eines BMW 2-Ventil-GS-Gespannfahrers verfolgt. Da waren durchaus Abschnitte dabei die mir ordentlich schwierig aussahen.
Und zur Kettenspannung: das Hauptproblem beim Vergrößern des hinteren Federweges ist die Frage, wie weit das Ritzel vom Schwingendrehpunkt entfernt ist. Denn daraus ergibt sich die Frage, ob die Kette voll ausgefedert bereits auf dem Querrohr der Schwinge 'fiedelt' und wieviel Spiel in der Kette dazu überhaupt notwendig ist. Das lässt sich natürlich mit einer Kettenführung auffangen, aber für deren Planung ist durchaus ein fundiertes Wissen um dieses Thema notwendig. Bei meiner Tiger Trail klimpert die Kette im Original-Trimm (bei nur ca. 20 mm mehr Federweg als die Straßen-Tiger hat) schon recht früh auf dem Schwingenquerholm und müsste in sehr kurzen Intervallen gespannt werden. Ich habe mir dort deshalb einen Schutz aus POM-Material angebracht, dann kann ich mir deutlich mehr Großzügigkeit leisten ... Mit einer Spannrolle à la XT 500 könnte ich noch mehr herausholen.
Aber finanziell bin ich bei der Malle Ennie durchaus bei der Einschätzung von Werner und Bernhard! Da ist die serienmäßige Triumph Scrambler 1200 am Ende womöglich günstiger.
Schöne Grüße, Hans-Günter 'Bambi' Bambach
PS: ich habe noch ein Foto der linken Seite der Malle-Enfield gefunden: https://img.indianautosblog.com/2019/06 ... l-82ef.jpg
Da scheint mir die Kettenproblematik nicht so groß!

[motosite]

Wenn du das nicht selber umbauen kannst, rechne mal den Kaufpreis obendrauf.
Damit kommst du vielleicht hin.

[DirkP]

Vielleicht gibts beim Fahrwerk die Möglichkeit Teile von der Himalayan zu verbauen.

Gruß Dirk

[Lars4816]

Vielen dank für all eure Antworten. Ich hätte da nicht mit so viel Feedback gerechnet.
Aufgrund eurer Anregungen habe ich mich dann gegen einen Umbau entschieden, das gibt die Kasse einfach nicht her ;)
Hab mir jetzt eine Honda CFR 250 angeguckt, könnte eine gute, günstige Alternative sein um erste offroad Erfahrungen zu sammeln.

Nochmal vielen Dank!

[Palzwerk]

Weise Entscheidung. Der Einstieg in das
Fahren abseits befestigter Wege endet mit ziemlicher Sicherheit mit dem einen oder anderen Bodenkontakt. Da wäre die Ennie an sich zu schade und aufwändig umgebaut sowieso. Die Enduro kannst Du auch als Winterhure benutzen, ist dann nicht so schlimm, wenn die etwas Salz sieht.