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Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Lackierung, Oberflächenveredelung, optische Details
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aufmschlauch
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Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von aufmschlauch »

schrauberdad hat geschrieben: 8. Mär 2022 Zum Schluss kommt 2k Klarlack von SpreyMax drauf, reichlich und mit nur kurzen ablüftzeiten => keine Läufer, keine Orangenhaut schöner Glanz. ( Bei mattem Klarlack natürlich nicht ;-) ) ...
Habe noch mal hier gelesen und das erst jetzt kapiert :-) Ja, Du hast recht, mit Max 2K bekommt man tatsächlich sehr gute Oberflächen hin. Aber: So richtig topfeben ist echt eine Qual auf komplizierten Teilen wie Tank oder Gitarre. Es bleiben immer Stellen die etwas wellig sind, fällt kaum auf, aber ich bin pingelig. :-)

Du darfst jetzt gerne sagen der Typ hat zwei linke Hände und alles nur Daumen :-)

Deshalb bin ich dazu übergegangen und schleife nach dem Lacken ultra fein und poliere das dann, das sieht dann gar nicht mehr nach Spraydose aus. Hat auch den Vorteil, immer beim letzten Sprühgang geht oft noch mal was leicht daneben. Dose leer, also noch mal eine Neue anbrechen? Da bin ich zu geizig und poliere das einfach weg.

schrauberdad
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Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von schrauberdad »

:mrgreen: ich kann dich schon verstehen, aber nachdem ich schon öfter Lackierungen von Profis bekommen hab, die schlechter als meine Dosenlackierungen waren, bin ich etwas weniger pingelig geworden. Hab auch festgestellt, das "Mängel" die ich sehe von den meisten Betrachter nicht wahrgenommen werden...

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mrairbrush
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Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von mrairbrush »

Das gibt es leider sehr häufig, auch von Herstellern. Da geht es nur noch ums Geld. Qualität ist nur für die Gewährleistungszeit wichtig. Kämpfe jeden Tag mit dem Mist. Mit den "Profis" muss ich Dir recht geben. Frage mich auch oft wo die ihr Handwerk gelernt haben, oder ob überhaupt erlernt haben. Da werden Kunststoffteile teilweise nicht mal angeschliffen, geschweige grundiert usw.
Dosen kommen für mich nicht in Frage, nicht mal zum ausbessern, weil selbst normale Lacke (also keine Spraydosenabfüllung) nicht mehr das sind was sie sein sollten. Sprüh mal einen 2K Dosenlack in einen durchsichtigen Messerbecher und schaue wieviel Schwund er nach dem Trocknen hat. Bei Füller aus der Dose ist es noch extremer. Dabei ist Material aus der Dose unverhältnismäßig teuer. Macht man das öfters hat man ganz schnell Kosten für Kompressor und Pistole verballert. Aber irgendwie haben viele das rechnen verlernt.
So eine 2K Klarlackdose kostet schnell mal 17€. Und da ist 400ml dünne Plörre drin. Guten Klarlack bekommst für rund 20-29€ mit Härter.
Mit Verdünnung sind das dann gut 1,7 Ltr. Spraydose 4,25/100ml. Aus der Dose kommt man auf 1,82/100ml. Spraydose einmal angebrochen ist sie hinüber. Klarlack aus der Dose kann ich mit Messbechern auch 30ml weise anmischen.
Beim Basislack sind die Preisunterschiede noch extremer.

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aufmschlauch
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Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von aufmschlauch »

schrauberdad hat geschrieben: 15. Mär 2022 :mrgreen:
Schön dass Du es auch sportlich nimmst :-) Was Andere über meinen Prutsch sagen, ist mir reichlich egal. Ich habe halt den Ehrgeiz, beim nächsten mal muss es besser werden. Ich wollte damit auch nur sagen, dass man nicht nur ganz gut gelungen hinbekommt, sondern auch (fast) perfekt. Mit der Poliertere habe ich ne Menge probiert und so klappt es nun ganz hervorragend.
mrairbrush hat geschrieben: 17. Mär 2022 Aber irgendwie haben viele das rechnen verlernt.....
Das ist schon harter Tobak, da ich die Buchhalternase von Papa habe. Aber keine Angst ich nehme es auch ganz sportlich. :-)

Die Kosten in €/100ml zu berechnen, geht einfach nicht ganz auf. Als ich noch beruflich an der Spritze stand, haben wir 50L Gebinde gekauft. Das ist pro 100ml natürlich unschlagbar günstig, aber für mich sinnfrei.

Beim Spritzen braucht man auch jedem menge Verdünnung zum saubermachen, das geht auch ganz schön ins Geld. Beim Mischen hat man Verluste, weil immer was bei den üblichen Dosen daneben geht und die Reste nach jedem Spritzgang in der Spritze sind auch weg.

Die Gebinde sind auch immer viel zu groß, was übrig bleibt ist für die nächste Lackierung zu wenig und da ich gerne mal besondere Farbakzente setze, ist der Rest nur noch Zierde im Regal und nur eine Frage wann schmeisse ich es weg. Dosen trocknen auch ein, Spraydosen habe ich nach 20 Jahren noch verwendet obwohl sie schon angebrochen waren.

2K Sprühlacke sind auch deutlich dicker, als 1K. trotzdem ist es hier tatsächlich günstiger mit der Pistole, auch wenn ich Max 2K für 15€ oder weniger bekomme. Bei Grundierung und Lack hält es sich etwa die Waage, wenn ich berücksichtige, das ich viele Reste einfach nicht aufbrauchen kann. Aktuell habe ich einen Tank, einen Höcker, zwei Tauchrohre und zwei grosse Lampenhalter lackiert. Also was man für ein komplettes Moped so lackiert. Ich habe die Kosten mal überschlagen und habe etwa 15 bis 20€ mehr ausgegeben als mit der Spritze. Der billigste Kompressor kostet 150€ mit Pistole, Schlauch und Düsen. Den hätte ich nach 10 Motorrädern also raus......ob ich den Kompressor aber haben will? Ich glaube eher nicht.

Also wenn Dein Nickname ähnlich passend ist wie meiner, dann lackierst Du mindestens einmal im Monat und kannst die Farben aufbrauchen. Ich bin über jeden Monat froh, den ich nicht lackieren muss :-) Einmal im Jahr mache ich was und dann habe ich auch wieder pause. Durchaus mal für Jahre. Also schnell rechnet sich das wirklich gar nicht, wenn man das nicht regelmäßig macht. Klar sind wir alle ein wenig Tim Taylor und können an einem Werkzeugladen nur vorbeigehen, wenn der geschlossen ist. Ich möchte aber einfach keinen Kompressor hier herumstehen haben.

Wenn Du mich fragst ob Spritzen nicht besser ist: Uneingeschränkt ja.
Weniger Arbeit ist es mit der Spraydose, kein saubermachen. Qualitativ bekomme ich es top hin. Pistolenlack muss ich auch polieren, so glatt wird der auch einfach nicht.

Zu den "Profis": Das lese ich immer wieder mal und frage mich wer denn die Profis eigentlich sind. Bringt man das zum nächsten "Repariere Unfallschäden günstig" oder der Kumpel der das mal für nen Fuffi nebenbei macht? Ich suche mir einen Betrieb, der genau das macht, was ich möchte. Früher musste man herumfragen, heute im Netz suchen. Wenn die keine Pinstripes, Candy Lacke, mehrfarbige Lackierungen oder auch Airbrush in der Ausstellung oder auf der Webseite haben, sind das zwar Profis, aber nicht die richtigen. Man geht doch auch durch die Werkstatt und sieht was die da gerade machen. Ich hatte noch nie Probleme, war immer geil. Allerdings nicht für nen Fuffi. Topfirmen polieren den Lack auch anschließend und das kostet alles nun mal.

Gruß Schlauchi

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mrairbrush
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Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von mrairbrush »

Ich lackiere täglich da es schließlich mein Beruf ist (Lackierermeister). Allerdings viele unterschiedliche Materialien auf viele unterschiedliche Untergründe daher war meine Berechnung auch auf Kleinmengen bezogen. Vieles mische ich selber. Polieren tue ich bei Motorradteilen oder Instrumenten grundsätzlich. Weniger wegen Staub sondern wegen der Struktur. Gerade bei Instrumenten die den Preis von einem Mittelklasseauto haben. Bei simplen Aufgaben wie Unfallschäden an Autos ist das eher kontraproduktiv, da muss man sich heute schon bemühen besonders schlecht zu lackieren damit es nicht auffällt, außer bei wenigen Luxusmarken.
Abgesehen vom Härter kannst viele Lacke min. 1-2 Jahre lagern. Härter bestelle ich grundsätzlich in kleinsten Gebindegrößen.
Die gehen angebrochen schnell kaputt. Da hätte ich riesige Müllmengen und müsste ständig nachbestellen. Wenn ich den ganzen Tag nur Blechteile a la Karosserie hätte würde ich auch große Kanister zu bestellen. Das wäre mir jedoch zu primitiv und langweilig. Habe ich viele Jahre gemacht.
Bei neuen 2K Produkten fülle ich vom angemischten Material immer 10ml in Messbecher ab um die Trocknung über mehrere Tage zu protokollieren und mir nach Wochen die Eigenschaften genauer anzusehen. Könnte man bei einem Spraydosenlack auch mal machen. Vermutlich sieht man dann schön die Schrumpfung.
Verdünnung zum säubern fällt kaum ins Gewicht. Da ist der Verlust bei einer aufgeschüttelten 2K Dose größer wenn der Rest hart wird.
Liter wasserklare Waschverdünnung kostet 2,60 -3 €.
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aufmschlauch
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Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von aufmschlauch »

Schön, dass du es auch sportlich nimmst....und Dich als ein "Profi" outest :-)

So Seitenhiebe kann ich mir einfach nicht verkneifen :-)

Bei 2K Sprühdosen trocknet bei mir 0,0 ein. Die kann man mindestens 4 Tage lang verwenden. 1 Tank = 1 Dose, 1 Gitarre = 1 Dose, null Verluste. Dosenlack hält also 1 bis 2 Jahre, genau das ist das Problem, wenn man maximal 1 mal im Jahr was lackiert und es nicht immer schwarz ist :-) Ich habe schon eine menge Dosen entsorgt und weiß dass das genau darum nicht billiger wird. Kompressor nicht mal eingerechnet. Dass Waschverdünnung billiger ist, fällt dann tatsächlich nicht mehr ins Gewicht. Eher, dass der Härter ebenfalls seinen Job schon vor dem Spritzen getan hat.

Ich will damit nur sagen, bei wenigen kleinen Teilen, kann Kompressor und Dosenlack schnell zur Kostenexplosion führen. Sobald man aber einen Beiwagen, Vollverkleidung macht, sind Sprühdosen nicht mehr geeignet. Dann muss ich entscheiden, rüste ich auf, oder gebe ich das weg.

Wer regelmäßig lackiert oder das beruflich macht, der hat auch einen Spritzraum, da sieht das natürlich ganz anders aus. Da sind Sprühdosen blanker Unsinn.

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Saffenbuckel
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Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von Saffenbuckel »

Hier habe ich mich mal mit eine Garahensprühdosenlackierung versucht, zuerst die Farbe mit Farbkarte bestimmt, dann das Rot abmischen lassen. Bei meinem Liebliengsautoshop kann man sich die Farben noch mischen und in eine Sprühdose füllen lassen. Die Seitendeckel sind noch original und wurde nur aufpoliert. Der Tank war leider verbeult und sehr sehr verrostet. Darüber hinaus noch mit Pinsel an einigen Stellen furchtbar bearbeitet. Da habe ich einen noch besseren Grünen Tank umlackiert:
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Viele Grüße aus dem Bergischen

Stefan

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Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von Emil1957 »

Schöne CB200, da werden Erinnerungen wach.
Grüße

Emil

Der Worte sind genug gewechselt,
Laßt mich auch endlich Taten sehn!
Indes ihr Komplimente drechselt,
Kann etwas Nützliches geschehn.

(Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

michaelw
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Wohnort: Landsberg/Lech

Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von michaelw »

Bei mir auch. War mein Fahrschulmoped.
Mit so einem Ding bin ich auf das Fahrschulauto draufgefahren. Dann war es kaputt. :wink:

Grüße aus Oberbayern
Michael
Wer Andere in der Kurve brät,
hat bestimmt ein 2-Takt Heizgerät.

Der Spruch ist geklaut von "COBRA" der Mofa-Gang

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aufmschlauch
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Re: Sprühdosenlackierung - ganz gut gelungen

Beitrag von aufmschlauch »

Sabber, ja die CB 200 war auch mein Fahrschulmoped. Zur Prüfung stand dann plötzlich ne XS 400 da. Null Problem, bis auf den Blinkerschalter....hat mich fast in den Wahnsinn getrieben ...aber trotzdem habe ich die Fleppe bekommen :-)

@ Saffenbuckel: Wer ist denn de Lieblingsautoshop?

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