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Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von mcmuff
Hallo Leute,
ich habe mich vor einigen Jahren mal hier angemeldet und war mehr oder weniger stiller Mitleser.
Deshalb stelle ich mich mal kurz vor: Denis, 30 jahre alt, Maschinenbauingenieur aus Berlin, Besitzer einer Dominator und ein faible für alles Fahrbare, was man noch "spüren" kann.
Aktuell beschäftige ich mich mit der Frage: Wer von euch hat schonmal einen Oldi oder oder neu aufgebaut und ist auf Ersatzteile gestoßen, die es nicht mehr gibt? Wo gibt es wirkliche Engpässe? Wo würde es sich lohnen evtl. Kleinserien anzufertigen in Richtung 3D Druck (Stahl, Edelstahl, Kunststoff), CNC, Spritzguss u.s.w. ?
Würde mich freuen, wenn ihr mal eure Erfahrungen teilen würdet.
LG
Re: Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von jmradtke
Das ist mir schon passiert. Ich wollte Ende der 90er eine Yamaha DS7 Baujahr 1971 aufbauen. Der Yamaha-Händler hat mir zu dem schönen alten Motorrad gratuliert und meinte, dass sei alles, was er für mich tun könne. Yamaha hätte alle Teile für diese alten Modelle aus dem Programm genommen.
Selbst bei BMW gibt es inzwischen Einschränkungen. Als erstes sind Aufkleber und Schriftzüge betroffen. So gibt es für meine K100RS BJ 1983 den Schriftzug "RS" für die Verkleidungsscheibe nicht mehr. Die alten Brembo-Bremssättel für die ersten K-Modelle und R-Modelle gibt es nicht mehr. Schriftzüge und Aufkleber kann man mit digitalen Methoden nachbauen, ein Bremssattel kommt aber leider nicht aus dem 3-D-Drucker. Wenigstens gibt es noch Reparatursätze.
Mein Resümee: Japaner sind mit der herstellerseitigen Ersatzteilversorgung für Oldies am kritischsten. BMW ist schon wesentlich besser ebenso wie Moto Guzzi. Norton ist dank Jo Seifert in Deutschland bald besser als in England. Harley ist ebenfalls unkritisch, weil es sehr viele Teile von anderen unabhängigen Herstellern gibt. Zu Triumph, BSA, Royal Enfield etc. kann ich nichts sagen, da fehlt mir die Erfahrung.
Re: Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von mcmuff
Eine DS7

....richtig schönes Gerät! Einfache Technik, 30 PS aus 250ccm.
Die BMW Schriftzüge halte ich tatsächlich für einen ziemlich guten Start, um sich mal ein wenig auszuprobieren.
Habe selber schon die Erfahrung gemacht mit ein paar Tankleisten für eine GS. Da ist es tatsächlich passiert, dass ich bei Kleinanzeigen angeschrieben wurde und Menschen nicht das Motorrad kaufen wollten sondern nur die Tankleisten.
Habe diese dann mal mit den 3D-Drucker nachbaut. War auf Grund der Form wirklich nicht so einfach. Ist aber auch nur eine Arbeit, die man einmal macht.
Werde mal ein wenig mehr Richtung Japaner Ausschau halten.
Re: Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von nanno
Mir fallen da nur die Scarab-Bremszangen früher Ducatis und der MV-Augusta 350 ein, wobei den Dichtsatz hat der Hydraulik-Händler und den Kolben kann man in Edelstahl nachdrehen. Aber wenn wir ehrlich sind, das gehört ja dazu, dass man sich selber Bremskolben dreht, Dichtungen anfertigt etc.
Re: Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von zippi
jmradtke hat geschrieben: 2. Jun 2021
Das ist mir schon passiert. Ich wollte Ende der 90er eine Yamaha DS7 Baujahr 1971 aufbauen. Der Yamaha-Händler hat mir zu dem schönen alten Motorrad gratuliert und meinte, dass sei alles, was er für mich tun könne. Yamaha hätte alle Teile für diese alten Modelle aus dem Programm genommen.
Für die DS7 gibt es, wie auch für die fast baugleiche RD noch so gut wie alles, manche Yamaha Händler haben aber nicht mehr die entsprechenden Kataloge, dann kann man aber im Internet sich die richtigen Teilenummern raussuchen, mit denen kann dann jeder Yamaha Händler dir die Teile bestellen. Dazu gibt es jede Menge Verschleißteile von zuliefer Firmen, selbst die Zylinder werden in Asien noch nachproduziert.
Grüße zippi
Re: Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von grumbern
Meiner Erfahrung nach, sind die heikelsten Teile meist aus Blech, oder nicht mehr erhältliche Normteile (Schrauben, Lager, Dichtungen...).
Vieles ist auch nicht wirklich rentabel, weil es oft Nischenprodukte sind, osnst hätte da schon jemand Blut geleckt. Wer so etwas nachfertigt, ist oft selbst ein Idealist und macht das mit großen Auslagen und Minimalem Gewinn.
Gruß,
Andreas
Re: Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von Refused
Unter den XJ-Fans gibt es viele, die die Lufthutzen für die unverkleidete N-Version suchen. Entweder zum Rückbauen und Restaurieren oder weil sie einfach verloren gegangen sind.
Es gab meine ich Bestellungen von gedruckten Teilen aus dem Ausland und einer aus dem Forum hat sich jetzt wohl sogar die Mühe gemacht, das Teil in Spritzguss herzustellen:
Gerade bei #eBayKleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 3-306-1414
Re: Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von Zetti
Ich habe die Erfahrung gemacht das es mit Gummiteilen für meine Z400 K4 echt düster aussieht.
Ruckdämpfer und Luftfilter Ansaugstutzen sind so gut wie nicht zu bekommen. Auch nicht als Reproduktion.

Re: Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von jmradtke
zippi hat geschrieben: 2. Jun 2021
Für die DS7 gibt es, wie auch für die fast baugleiche RD noch so gut wie alles, manche Yamaha Händler haben aber nicht mehr die entsprechenden Kataloge, dann kann man aber im Internet sich die richtigen Teilenummern raussuchen, mit denen kann dann jeder Yamaha Händler dir die Teile bestellen. Dazu gibt es jede Menge Verschleißteile von zuliefer Firmen, selbst die Zylinder werden in Asien noch nachproduziert.
Grüße zippi
Die Teilenummern hatte ich! Es kann durchaus sein, dass es inzwischen wieder etwas mehr gibt, Retro-Welle sei dank. Seinerzeit Ende der 90er hat mein Vertragshändler in Berlin mir kein einziges Teil von meiner Liste verkaufen können (oder wollen??).
Re: Ersatzteile, die es nicht mehr gibt ?!
Verfasst: 2. Jun 2021
von Statler
Moin Denis,
weder nicht wollen, noch nicht können. Er durfte ganz einfach nicht.
mcmuff hat geschrieben: 2. Jun 2021
Denis, 30 jahre alt
Ende der 90er warst du ungefähr 9 Jahre alt und damit noch nicht geschäftsfähig.
Gruß,
Markus