mein Name ist Stephan, 36 Lenze jung und komme aus Brandenburg, etwa 30 Kilometer südlich der Hauptstadt.
Meine frühe Kindheit habe ich in Schönefeld verbracht, wo meine beiden Onkel ihre Simson Schwalbe Mopeds in unserem Gartenhaus untergestellt hatten. Auf diesen beiden Fahrzeugen haben mein Cousin und ich regelmäßig „Rennen gefahren“… bis sie nach der Wende zum Verschenken vor das Gartentor geschoben wurden.

Eine ging weg, die andere wurde einfach vergraben.
Mit dem Umzug in das Haus meiner Großeltern sollte sich dann aber ein weiterer motorisierter Spielplatz für mich auftun:
Die in der Garage eingelagerte AWO Sport meines damals in Göttingen lebenden Bruders. Diese Bekanntschaft sollte später noch Folgen haben…

Als ich selbst in dem Alter war, in dem die sonstige Dorfjugend für gewöhnlich mit ihren Mopeds die umliegenden Wälder und später die öffentlichen Straßen unsicher machten, hatte ich so gar kein Interesse an Zweirädern… Autos waren da viel interessanter… und später auch Mädchen…

Mit 17 hieß es dann endlich die Fahrschule besuchen zu können, denn der Opel Tigra meiner Mutter wartete bereits auf mich. Ja und weil man ja nie weiß was mal wird, macht man eben den Motorrad Führerschein gleich mit… wofür auch immer…
Lange Rede, gar kein Sinn.. die AWO meines Bruders ging mir trotz allen Autos und Mädels jahrelang nicht aus dem Kopf und so musste kurz entschlossen eine eigene AWO ran.
So zog 2011 mein erstes eigenes Motorrad bei mir ein: eine AWO Touren aus 1955.
Der Vorbesitzer hatte sie bereits leicht modifiziert mit einer fremden Gabel, abgesägten Schutzblechen und einem Lackkleid in modernem Braun Metallic.
So fuhr ich noch genau einen Monat durch die Gegend um sie dann zu zerlegen und mit dem geplanten Umbau zu beginnen.
Da nun aber aus noch ungeklärter Ursache mal wieder Autos und Frauen in den Fokus rückten, lag die arme AWO letztendlich bis 2016 in all ihren Einzelteilen (auch Motor, Getriebe und Kardan) in der Garage.

Als mein Bruder 2016 begann seine AWO wieder herzurichten, ist dann auch bei mir endlich der Knoten im Kopf geplatzt und ich habe mich Hals über Kopf auf meine AWO gestürzt und sie innerhalb von 4 Monaten nach meinem Geschmack hergerichtet.
Seitdem hat sie zwar hin und wieder mal ein bisschen Kosmetik bekommen und nach der ein oder anderen Reparatur verlangt, alles in allem ist sie aber die letzten 5 Jahre in jeder freien Minute eine treue Begleiterin gewesen. Da sind einige tausend Kilometer zusammen gekommen.
So weit so gut…
Seit einiger Zeit habe ich mich dann zunehmend mit Cafe Racern beschäftigt.
Gefallen hat mir diese Art Motorräder schon lange, aber nun musste ein eigenes Gefährt her.
Mit diesem Plan habe ich mich hier im Forum angemeldet…einfach um zu schauen, was so geht…
Da fertig kaufen langweilig ist, ging es darum, eine geeignete Umbaubasis für schmales Geld zu finden.
Gefunden habe ich dann eine Kawasaki KZ400 (ca. 46.000 km gelaufen, laut Zulassung eine D mit EZ 1984, aber Baujahr 1981 laut Kawasaki) im Umland der Hauptstadt, die einerseits locker ins Budget passte und andererseits für den Preis von 1000€ viel zu gut aussah.
(Sie ist braun, wie die AWO beim Kauf… eigentlich war das schon Zeichen genug)

Termin gemacht, hin, kurze Runde ums Eck, bezahlt, aufgeladen, Abfahrt! Hat keine 30 Minuten gadauert.

Das war Ende August und bis heute hat sie bereits 2000 km aufgespult bekommen. Funktioniert ganz wunderbar und fährt sich klasse.
Jetzt wird Winter und es steht einiges an Kosmetik an. Was genau, das wird sich noch zeigen.
Bis jetzt musste zumindest schon die viel zu mächtige Sitzbank weichen. Vorerst nur gegen eine nur wenig hübschere, unbequemere und nur halbwegs passende China-billig-Sitzbank, aber das taugt (wenigstens dem Auge) mehr als das beim Kauf montierte Geschwür. Keine Sorge, da wird der Winter eine schöne UND bequeme Individual-Lösung hervorbringen.
Auch ein flacher Lenker wurde noch schnell montiert.
Ich bin sicher, beim anstehenden Aufhübschen wird mir dieses Forum eine große Hilfe sein.

So und damit hat das vorangegangene Geschwafel dann auch endlich mal ein Ende…

Ich wünsche euch allen eine entspannte und erfolgreiche Schrauberzeit im anstehenden Winter und danke für die hilfreichen Informationen und Anregungen, die ich hier bisher schon abfischen konnte.

Gruß,
Stephan
