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Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

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sven1
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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von sven1 »

Wie verhält sich die Verbindung des Gummis zur "Trägerplatte" ?

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scrambler66
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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von scrambler66 »

sven1 hat geschrieben: 19. Dez 2022 Wie verhält sich die Verbindung des Gummis zur "Trägerplatte" ?
ob das Material jetzt noch die gleiche Festigkeit aufweist muss natürlich im fahrbetrieb erst noch ausprobiert werden. Ich weiß aber, was du meinst - bei meiner XT350 haben sich damals auch alle paar 10.000km die Gummistutzen vom Aluträger gelöst. Bei meinen Hondas ist mir das bisher noch nicht passiert.
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ManniP
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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von ManniP »

sven1 hat geschrieben: 19. Dez 2022 Wie verhält sich die Verbindung des Gummis zur "Trägerplatte" ?
Die Frage ist mehr als berechtigt. Habe mir Wintergrünöl besorgt und ein Bad mit IPA angesetzt. Die Gummiteile sind sehr schön weich geworden. Der Ansaugstutzen hat es nicht überlebt. Aber der Reihe nach:
Weil der gewollte Prozess über die Oberfläche der Gummiteile läuft, habe ich vorab eine Reinigung mit Diesel vorgenommen. Im Falle des Ansaugstutzens hat das zu einer weiteren Versprödung geführt. Am Flansch hat es leichte Ablösungen des Gummis vom Aluminium gegeben:
Ansugstutzen vor Wintergrünöl.jpg
Die Einlagerungsdauer war bei mir 3 Tage. Zwischendurch habe ich immer wieder den Gummiflansch geprüft, ob ein Effekt eintritt. Der war nicht zu spüren, also habe ich den Versuch abgebrochen. Auf der Waage konnte ich eine Gewichtszunahme von knapp 4,5% feststellen und interessanterweise war auch der Flansch elastisch wie ein Neuteil. Ich vermute, dass im Wesentlichen die Umgebungstemperaturen dafür verantwortlich sind. In der Garage war es bitterkalt.
In die zuvor durch die Reinigung mit Diesel entstandenen Spalte ist das Wintergrünöl natürlich reingeflossen und hat für eine großflächige Ablösung sowie eine deutliche Oxidation des Aluminiums gesorgt. Das Teil ist Schrott.
Ansaugstutzen nach Wintergrünöl.jpg
Wenn ich das Ganze nochmal machen sollte, werde ich mir eine Halterung bauen, die dafür sorgt, dass nur die Gummiflansche in die Flüssigkeit eintauchen. Wahrscheinlich werde ich aber zu Mesamoll übergehen. Der Geruch des Wintergrünöls ist schon heftig. Habe lange gegrübelt, woher ich das kenne. Es riecht wie die Mundspülung Listerine, nur viel intensiver.

Beste Grüße
Manni
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ManniP
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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von ManniP »

Nachsatz: die reinen Gummiteile (Antriebsdämpfer) hatten eine Gewichtszunahme von 7,8%

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scrambler66
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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von scrambler66 »

ManniP hat geschrieben: 22. Feb 2023 Weil der gewollte Prozess über die Oberfläche der Gummiteile läuft, habe ich vorab eine Reinigung mit Diesel vorgenommen. Im Falle des Ansaugstutzens hat das zu einer weiteren Versprödung geführt ...
Hört sich an, als wäre das ein Problem der Reinigung mit Diesel, nicht des Wintergrünöls. Habe inzwischen auch ein paar Versuche gemacht https://forum.nx250.de/viewtopic.php?p=27768#p27768 - und weil ich ein fauler Sack bin, habe ich auf jede vorhergehende Reinigung verzichtet. Als Testobjekte dienten Ansaugstutzen der NX250/NX650, alle waren zwar vorher steinhart, aber ohne Risse oder Abplatzungen.
Gelagert wurden sie im warmen Heizungskeller, in luftdichten Behältern. Ergebnis: alle Stutzen riechen nun so schön esoterisch, wurden blitzeblank und butterweich, ohne das sich das Gummi irgendwo gelöst hätte. Danach wurden sie weiterhin im Heizungskeller gelagert, denn wenn das Wintergrünöl mit der Zeit wieder ausgast müsste das durch die Wärme beschleunigt werden. Tatsächlich sind sie nach 2 Monaten wieder etwas weniger weich geworden - mal sehen, wie der Prozess weitergeht.
Eine weitere Anwendung habe ich mit Membrane der Beschleunigerpumpe gefunden - ohne Benzin werden die hart und spröde und brechen, mit Wintergrünöl sind sie wieder weich und können montiert werden. Aber auch hier steht der langzeittest noch aus.


Bild
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karlheinz02
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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von karlheinz02 »

scrambler66 hat geschrieben: 23. Feb 2023
ManniP hat geschrieben: 22. Feb 2023 ...vorab eine Reinigung mit Diesel vorgenommen. Im Falle des Ansaugstutzens hat das zu einer weiteren Versprödung geführt ...
Hört sich an, als wäre das ein Problem der Reinigung mit Diesel, nicht des Wintergrünöls. ...
Würde ich auch so vermuten, hätte zur Reinigung maximal Spiritus verwendet. Wenn man die Bilder des Stutzens ansieht, fällt auf dass das Alu korrodiert ist, vermutlich war die Verklebung vorher schon "unterwandert". Selbes Problem hatte ich an meiner Yamaha übrigens auch, ich konnte den Vergaser einfach abziehen:
20191108_150624.jpg
Kann man übrigens wieder verkleben, im Datenblatt von UHU Plus zB. ist die nötige Vorbehandlung für Gummi detailliert beschrieben. Bei meiner SRX sind jetzt mit JB-Weld reparierte Stutzen verbaut, hab ich allerdings nicht selbst gemacht sondern per Teiletausch von einem Kollegen erworben.
Also, noch nicht wegwerfen die Teile.

Viele Grüße, Karl-Heinz
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Grüße aus dem Grenzland,
Karl-Heinz

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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von ManniP »

Danke für den Hinweis, Karl-Heinz! Weggeworfen wird bei mir erstmal nichts. Vielleicht sollte ich auch mal mit Klebstoff experimentieren.

Beste Grüße
Manni

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Matthi
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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von Matthi »

Könnte man evtl das nehmen, so wie in der Anleitung 3% in Öl verdünnt?

Ich hab es mal probehalber pur auf einen alten Gabeldichtring aufgetragen.
Der hat sich nach einiger Zeit völlig aufgelöst.
Aber wie gesagt stark verdünnt. :dontknow:

https://www.ebay.de/itm/230376647165
Screenshot_20230224-205708_Chrome.jpg
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Matthi
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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von Matthi »

Kann keiner was dazu sagen?
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ManniP
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Re: Gummiteile mit Wintergrünöl aufbereiten?

Beitrag von ManniP »

Ich leider nicht. Habe Mesamoll und Wintergrünöl ausprobiert. Ergebnisse sind hier für das Forum dokumentiert.

Beste Grüße
Manni

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