Seite 1 von 3
Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 4. Nov 2024
von mrairbrush
So sehen also günstige Lackierungen aus. Angeblich frisch lackierte Harleytankhälfte. Oben Bläschen, darunter nicht durchgehärteter Spachtel. Nach Unten hin geflutet, eine einzige Rotznase und weitere Bläschen.
Ergebnis, alles runter und neu machen.
Re: Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 4. Nov 2024
von DocShoe
....Lackierer ist ein Lehrberuf....wie so viele andere....
Re: Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 4. Nov 2024
von f104wart
Ist doch nur ne Harley.

Re: Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 4. Nov 2024
von mrairbrush
DocShoe hat geschrieben: 4. Nov 2024
....Lackierer ist ein Lehrberuf....wie so viele andere....
Was meinst wie viele gelernte so etwas produzieren? Der Rocket Tank ist ja auch bei mir gelandet weil gelernte Lackierer überfordert waren. Kam von einem Autohaus die normale Sachen vor Ort lackieren lassen. Die wenigsten schaffen es noch einen Farbton von Hand ohne Rezeptur nachzumischen. Möchte nicht wissen wie einfach jetzt eine Meisterprüfung ist. War ja schon zu meiner Zeit ziemlich simpel. Wäre ja nicht schlimm wenn man es dann wieder richtet. Bei dem Ausmaß hat einer geflutet. Das konnte man früher machen wenn es eine Nase gab, dann hat man drauf gehauen damit es sauber zum Rand abläuft. Bei alten MS-Lacke könnte es noch gehen. Moderne HS-Lacke ziehen viel zu schnell an.
Re: Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 4. Nov 2024
von mic
Hallo
Ich ziehe echt den Hut vor eurem Handwerk.
Im Fahrzeugbau hatte ich eine Zeitlang die Vorarbeiten zum Lacken gemacht und war beim Spachteln schon leicht überfordert, aber auch stolz wenn der Meister einen Daumen nach oben hob. Mein Nachbar hat es auch richtig gut drauf aber sonst kenne ich auch keinen mehr, der etwas von dem ganzen versteht.
Gruß Micha
Re: Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 4. Nov 2024
von DocShoe
Moin,
immer wenn ich meinem Lacker über die Schulter schaue, denke ich...gelernt ist gelernt...vor allem beim klarlacken, nein, das zieht Nasen!!!! tut es nie, aber Du kannst reingucken!
Künstler!
Re: Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 4. Nov 2024
von obelix
Was meinst wie viele gelernte so etwas produzieren?
Beinahe alle...
Als ich meinen GTI lacken liess ist, das richtig ausgeartet.
Alle Stellen, die ich selbst gespachtelt hatte, sieht man bis heute ned. Alles, was der Lackierer gespachtelt hat, hat sich nach spätestens 2 Wochen abgezeichnet, hat sich gesetzt oder sogar ausgeblutet in den Decklack. Und dann wollte er auch noch knapp 30% mehr als abgemacht, obwohl man die ersten Spachtelplatten schon gesehen hat - das mit dem Aufpreis hat er dann sehr schnell zurück genommen*ggg*
Ein anderer hats geschafft, ein Lochblech für den Kühlergrill nur von einer Seite zu lacken, die andere war noch Stahlblech in roh. Und als Krönung - er hat die falsche Seite angeblasen:-)
Felgen - nur von aussen mit weissem Decklack, innen alles nur mit weisser Grundierung zugschmotzt...
Komplettlackierung an meinem CTI - A-Säule nur vom Schweller bis ca. zur Hälfte hoch lackiert - schaut prima aus, wenn man die Türe offen hat!
Ich führ das auf den ständigen Lösemittelkontakt zurück, da stirbt irgendwann alles Mögliche im Hirn ab:-)
Und wenn man was reklamiert, wars die Vorarbeit oder die Lacke haben sich ned vertragen oderoderoder...Schneller ne (faule) Ausrede wie die Maus ein Loch. Blöd bloss, dass ich selber Fahrzeugbauer bin und sowas dann mal ganz schnell vom Tisch ist:-)
Gruss
Obelix
Re: Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 4. Nov 2024
von grumbern
Und ich dachte schon, Du hättest Deine Kaffeekasse lackiert...
Re: Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 4. Nov 2024
von jenscbr184
Handwerk. Jedes hat seine Meister und seine Pfuscher.
Re: Lackierung für die Kaffeekasse
Verfasst: 5. Nov 2024
von Statler
jenscbr184 hat geschrieben: 4. Nov 2024
Handwerk. Jedes hat seine Meister und seine Pfuscher.
So sieht`s aus. Es gibt auch Ärzte, da kannst du froh sein, wenn sich deren Tätigkeit auf das Ausstellen eines Rezeptes beschränkt, weil alles andere schnell gefährlich wird für den Patienten. Und: Die meisten sind doch hier mit dem Schrauben an Motorrädern ganz bewusst außerhalb ihrer Ausbildungsberufe unterwegs, weil's Hobby ist und Freude macht. Dass das Ergebnis - egal ob mechanische Bearbeitung, Schweißverbindung oder eben auch eine Lackierung - nicht so oft mit dem eines Profis mithalten kann, liegt in der Natur der Sache, entspricht aber eben auch dem "build - not bought"-Gedanken.
Dazu kommt, dass es wenig wirtschaftlich ist, einen Hocker für unter 1000 Euro zu kaufen, diesen selbst mit Hausmitteln nach eigenen Vorstellungen umzufrickeln und dann für die 3-5 Lackteile mehr Geld als für den Fahrzeugwert zu versenken. Deswegen werde ich wohl auch weiterhin spachteln, schleifen und lackieren, obwohl ich's nicht gelernt habe. Wir können uns ja darauf verständigen, dass ich die Ergebnisse fortan aus Respekt vor Rolfs Kunstwerken nicht mehr als "Lackierung", sondern als "Farbgebung" oder "Korrosionsschutz" bezeichne.
Gruß,
Markus