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Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von Joker74
Hallo Leute…

Hier kurz meine Vorstellung…
viewtopic.php?t=34771


Ich will mir demnächst einen „Reise-Scrambler“ bauen.
Einsatzzweck:

- Tatsächliche Ausfahrten, mehrtägige Touren und Reisen (Balkan, Skandinavien, Schottland...)
- Schottertauglich (kein Enduro, kein TET.. dafür hab ich eine KTM)
- Nicht für Show, nicht für´s Posen, nicht für die Eisdiele, sondern echtes Motoradfahren (aber halbwegs fesch, soll sie schon werden, klar. :grinsen1: )
- Ich fahre flott und sportlich (kein „Gegend-Schauen“ oder Bummeln, sondern Konzentration auf die Kurven) meist auf Landstraßen; und meist kurvige 400-500km am Tag
- Aber wenn´s denn mal sein muss: auch einen Tag lang km-Fressen auf der Autobahn
- Dies soll mein letztes Moped werden
(zB: nächste geplante 4-Tages-Tour (noch mit 11er GS):
quer durch Österreich und Slowenien über Landstrassen und Pässe nach Rijeka, entlang der Küstenstrasse (Jadranska Magistrale) nach Split, über gemäßigte kroatische Schotterstraßen des TET zurück nach Slowenien und Österreich.


Anforderung:
- Scrambler (im wahrsten Sinne des Wortes) eher ein „Reise-Scrambler“
- 2, (1, 3) Zylinder… 4er mag ich definitiv nicht mehr… der gewohnte Druck von unten einer R1100 bzw. KTM-1 Zylinder will ich nicht mehr missen… mit der 4-Zylinder-Orgelei bin ich dauernd zu schnell unterwegs… außerdem schon etwas Schalt-faul…
- 650-750 ccm sehe ich bei 1-,2- Zylindern für mich als Minimum.. speziell wenn die Motoren nicht hochgezüchtet sind… aber eher wird es Richtung 850-1100 gehen
- Technik gaaaaanz einfach, robust, zuverlässig, einfach servicierbar und reparierbar gehalten, sowenig Elektronik wie möglich.. eher Vergaser als Einspritzer
- Motor einfach, robust, standfest, durchzugsstark und selbst servicierbar.. hohe km-Leistungen erwartbar.
- Bequeme Sitzposition, eher enduromäßig, damit auch tlw. im Stehen gefahren werden kann,
- Fahrwerk soll mit modernen Komponenten auf ein halbwegs modernes Niveau (ca. 1990er) gebracht werden können; evtl. sogar etwas höher gelegt
- vernünftige Leistung soll an den vorderen Bremsen möglich sein.. Hinten eine Trommel wär mir egal…
- sowenig Elektronik-quatsch wie möglich.. KEIN ABS..
- Kickstarter wäre der Hammer (aber kein Muss); im Falle des Falles soll man sie „anlaufen“ können
- Reifen werden Pirelli Rally STR, TKC 70, Karoo Street, oder ähnliche…
- Optik eher sekundär, „Form follows Function“, grösserer Tank (=Reichweite), Enduro-Lenker, Einzelsitz-dahinter Platz für Gepäck, so im Stile der 60er, Steve McQueen… (Royal Enfield hat mit der Interceptor –speziell der Version „Bear“- ein wunderbares Teil herausgebracht, aber ich zweifle, dass der 650er für mich genügt und würd eben gern selbst bauen)
- Ich hab zwar keine Scheu vorm Basteln.. aber je mehr das Motorrad von Werk aus schon geeignet ist, desto besser (bei einer 850T5 wäre ich zB mit neuen Fahrwerk und eigener Sitzbank und diversem Kleinkram schon wieder fertig und zufrieden)

Bin mittlerweile schwer am Einlesen in die Möglichkeiten und sehe bisher als mögliche Kandidaten
BMW R100, R80
BMW K75 (muss aber noch eine Probefahren… die K100 mit 4 Zylinder mag ich nicht)
Moto Guzzi California (letzte Vergaser-Version) oder auch Cali 2,3
Moto Guzzi div.: Mille, V1000, 850 (T3-T5)
Moto Guzzi Nevada 750 (muss ich noch probefahren, fürchte mit 750 und 50PS
Suzuki DR800

Hier im Forum muss ich die ganzen Kauf-Beratungen noch durchlesen.
Würde mich aber noch freuen, wenn ich zusätzlich hier noch ein paar eurer ErFAHRungen, Entscheidungshilfen, (begründete) Meinungen, Argumente etc. erhalten würde… auch Tips nach weiteren Modellen, die für meinen Einsatzzweck in Frage kommen...

vielen Dank

Stefan

Re: Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von LastMohawk
Hallo Stefan,
du hast ja eine sehr genaue Vorstellung, das ist klasse.
Zu deiner Frage:
gut ich bin ein bekennender BMW 2-Ventil Fahrer und mag die einfache und robuste Technik, sowie den Durchzug aus dem Keller. Ich an deiner stelle würde mir eine "Wasserrohr GS" suchen. Grund, du hast schon die Basis für den Scrambler und es ist durchaus möglich, dort ein ansprechendes Fahrwerk zu verbauen. Reparieren kann man die in jedem Hinterhof. Und der Motor ist nicht tot zu bekommen.
Warum gerade ne Wasserrohr? naja ist halt eine späte d.h. mit den besseren Komponenten ausgestattete GS mit dem 1000er Motor und 60PS.

viel Erfolg beim Suchen eines geeigneten Mopeds.

Gruß
der Indianer

Re: Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von TortugaINC
Ich denke auch das ne R80 oder R100 ideal wäre.
Die DR-Big ist auch ganz cool, wobei die DR650 fast die gleiche Leistung hat und die Modelle mit Kickstarter aber im Zuge eines Scramblerumbaus auf um die 150kg gebracht werden können.
Die relativ modernen Enduros finde ich persönlich als Scrambler nicht so schön. Eine W650 oder W800 sind an sich auch gut geeignet um einen Scrambler zu bauen, finanziell noch im Rahmen.
Guzzis sind schön, aber für meine Geschmack Racer und keine Scrambler.

BG

Re: Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von Bambi
Dann sage ich mal hier Heftig willkommen, Stefan!
(Deine Vorstellung habe ich natürlich auch gelesen.)

Eine T4 Scrambler hatten wir hier schon einmal:
viewtopic.php?t=20273
Achtung, meine damalige Warnung hinsichtlich der Links für die Moto Guzzi Gufo von Stephan H. Schneider gilt leider immer noch!

Als Big-Fahrer würde ich natürlich auch zur Big raten - wobei ich hinsichtlich dieses Punktes
'- Aber wenn´s denn mal sein muss: auch einen Tag lang km-Fressen auf der Autobahn'
eher abraten würde. Eigentlich hatte ich seinerzeit meine Big gekauft um so auf längeren Strecken mit Autobahn zügiger unterwegs sein zu können als mit meinen anderen Motorrädern. Letztlich beschränke ich mich mit der Big doch auf ca. 110 - 120 lt. Tacho weil sie darüber - nicht nur bei mir - das Ölsaufen anfängt.

Diesen Vorschlag einer Ducati Monster fand und finde ich immer noch sehr appetitlich:
https://www.affetto.nl/portfolio/riverground/

Bei den BMW-Zweiventilern gibt es stark unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der Eignung. Die Einen fahren damit tatsächlich bis ans Ende der Welt und weiter. Die Anderen warnen davor, daß die Maschinen doch inzwischen viel zu alt dafür seien ...
(Ah, Harald, unser letzter Mohikaner, ist schon hier. Der zählt - durchaus zu Recht - zu den Einen. Ich stimme ihm übrigens weitgehend zu, die Anderen haben in vieler Hinscht auch andere Ansichten. Die das alte Motorrad dann nicht erfüllen kann ...)

Schöne Grüße, Hans-Günter 'Bambi' Bambach

Re: Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von GalosGarage
Bambi hat geschrieben: 24. Mär 2025
Diesen Vorschlag einer Ducati Monster fand und finde ich immer noch sehr appetitlich:
https://www.affetto.nl/portfolio/riverground/
geiles Teil .daumen-h1:

Re: Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von Dacapo
Ich glaube ich würde ne KTM 620 oder so dafür nehmen. Wobei Autobahn ist sie vielleicht auch nicht unbedingt super zu geeignet.

Re: Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von vanWeaver
Stefan, schon mal ne TDM gefahren?

Re: Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von Grottenschrauber
https://kradblatt.de/buell-xb-12-x-ulysses/
Bringt schon einiges mit, was du dann nicht mehr extra anbauen musst....

Gruß, Stefan

Edit hat noch mal deinen Katalog durchgelesen.....wahrscheinlich doch zu modern....

Re: Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von Joker74
Hallo Leute

vielen Dank für die Antworten bisher..

Ui… das mit dem Scrambler hab ich wohl etwas zu übertrieben ausgedrückt und dargestellt…


also sie soll schon gemässigten Schotter (oder eine Stella Alpina, gibt´s die heuer wieder?) abkönnen… und auch die Optik eines Scramblers haben..
aber Hauptaugenmerk soll schon auf den Reisen und Kurven liegen…

wenn ich wirklich TET fahren oder richtig in den Dreck, dann hab ich ja die LC4..


@ Indianer:
ja, die 2V waren eigentlich eh meine Favoriten bisher… 
auf der Suche nach grösseren V2s sind mir jetzt eben die Guzzis eingefallen (und von Form und Basis extrem positiv aufgefallen)…

den Ausdruck „Wasserrohr-GS“ kenn ich nicht,
zuerst dacht ich wegen dem Rundrohr-Rahmen.. aber das hat anscheinend was mit dem Alter zu tun.. magst ma das erklären? Danke

GSen sind halt nochmals ein wenig teurer… und soooo dringend muss die jetzt nicht höher sein… 
und nur eine Scheibe vorn.. (ich fahre schon flott und Bremse hart)

weisst du, passen auf die GSen auch die Tanks der niedrigen Rs ?


@ Tortuga:
DR… bin ich erst später draufgekommen, dass die eigentlich zu ähnlich der LC4 wär… wäre doppelt gemoppelt.. wobei´s da wirklich a paar sehr tolle Umbauten gibt.. und des Gewicht wäre natürlich ein Wahnsinn…

Guzzi - eher Racer… jo LeMans und so.. aber wenn ich mir California und Co. und vorallem deren Radstände anschau, würd ich eher den Begriff „Cruiser“ verwenden (um nicht das böse Wort mit Cho…r zu verwenden)


@ Bambi:
ui… ja, die T4 gefällt mir… auch die Hohe Sitzbank..
eben dieses Potiential seh ich in den Guzzis..
(wobei mein Lenker etwas höher und mit Querstrebe wär..)

Monster hätt ich auch überlegt (sogar ST4)… aber ich glaub bzgl. Tank und Sitzbank wird eine Lösung (für meinen Geschmack) schwierig… und Desmo und Einspritzung… weiss net, ob des zu " bombensicher nach Novosibirsk und retour" passt…

aber die im Link gefällt ma net… jo, ok.. höher gelegt.. aber sonst die Optik = wie gehabt..

bzgl. „2v zu alt“… na, der Meinung bin ich nicht..

ja, wenn eine 75 /5 (das Bild bei Wikipedia… sabber..) mit 15tkm daherkommt, dann fände ich die auch zu schade…


aber wenn man sowas ordentlich überholt.. an den richtigen Stellen die richtigen Komponenten verbaut…
ähhh.. Bambi & Indianer.. zu welchen Gattung zählt ihr euch jetzt: Warnen? (vor was?) oder „ja, mach ma“


@ Dacapo:
LC4 hab ich eben schon… und eben.. soooo enduro-mässig, soll´s mit der Reise-Scrambler nicht werden…


@ vanWeaver:
TDM… nein noch nicht gefahren… (nur die Schwester.. die TRiXi)

ich weiss, die wär eigentlich eine tolle Basis… bekommt man um kein Geld.. gibt´s wie Sand am Meer..
ABER… gefällt mir leider gar net.. auch noch keinen schönen Umbau gesehen…
und ich denke, dass ich ebenfalls weder Tank noch Sitz ordentlich hinbekommen würd..

wenn ich wirklich zu einem modernen Rahmen greifen würde, dann zu einer VTR (wo ich aber nicht wüsste, wohin mit diesen dämlichen seitlichen Kühlern..)


@ Grottenschrauber
jo richtig…
und noch dazu so ein Projekt aus einem „Exoten“… hab ja schon Bedenken wegen Guzzi…
(Achja und ich will eher nicht ANbauen sondern ABbauen *gg*)


Also nochmals: vielen, lieben DANK bisher…

ich wart noch ein paar weitere Inputs ab, bevor ich mit meinen nächsten Fragen komme..


LG Stefan

Re: Beratung: Basis für "Reise-Scrambler"

Verfasst: 24. Mär 2025
von mrairbrush
Wenn damit große Touren machen willst würde ich zu Kardan tendieren. Brauchst Dich unterwegs nicht um Kette kümmern. 2 Zyl. hat in der Regel immer genug Dampf aus dem Keller. Schwierig. Gummikuh (R80 GS) mit Kickstarter vielleicht?
Anregung: https://www.autobild.de/artikel/bmw-r80 ... 78233.html
Oder https://sportevolution.blog/2019/10/15/ ... rderungen/