Diagnosehilfe Stotterproblem
Verfasst: 9. Okt 2014
Hallo,
Ich habe nun bei meiner 550er die scharfe Nockenwelle verbaut, erhöhter Hub und andere Steuerzeiten.
Vorab schonmal wichtige Infos:
-Welle ist richtig eingemessen, mehrmals kontrolliert
-Vergaser überholt und sauber, Spritfilter zwischengeschaltet
-Zündung korrekt eingestellt
In den ersten vier Gängen zieht sie wie Schmidt's Katze mit merklichem Leistungszuwachs. Zu Testzwecken habe ich nun auf der BAB das Volllastverhalten festgestellt.
Sie zieht alle ersten 4 Gänge sauber ohne einen einzigen Mucks und ohne Leistungslöcher durch (ganz wie vor dem Nockenwellenumbau), schalte ich jedoch ca bei Tempo 155 in den letzten, also fünften Gang, fängt die Maschine bei Vollgas praktisch sofort an zu stottern und wird langsamer bis auf ca 120 kmh. Bei auskuppeln bleibt die Maschine gerade so an, sie geht nicht aus. Sie spricht nicht auf "Wiederaufreissen" des Gases an. Nach einer gewissen Zeit des "Spazierfahrens" ist die Leistung wieder abrufbar, spätestens nach der nächsten Ampel bis zum Wiedereintritt bei nächstem Volllastversuch im 5. Gang. Charakteristik bei Eintritt des Stotterns ist ähnlich wie ein Drehzahlbegrenzer, jedoch ein regelmäßiges Stottern ohne Auspuffknallen etc.
Angesichts der Tatsache, dass die ersten Gänge tadellos zu fahren sind, bin ich der Auffassung, dass dies nur ein Gemischproblem sein kann. Zündungsprobleme, Ventilflattern o.ä. würde sich bei gleicher Drehzahl in jedem Gang wiederfinden.
Verbaut sind CB 750 Vergaser (da ja auf 626ccm aufgerüstet und Kanäle gemacht sind) mit 135er Düsen. Kerzenbild soweit im optimalen Bereich. Trichter mit 60mm Länge und Sieb.
Einzige Systemänderung ist die neue Nockenwelle. Diese hat ca 1,5mm mehr Hub auf Ein- und Auslassventil sowie schärfere Steuerzeiten.
Meine Theorien soweit sind folgende:
A) Durch den höheren Ventilhub und die dadurch entstehende größere und längere Füllung wird gerade so viel mehr Sprit bei Volllast im 5. Gang eingesaugt, dass die Förderleistung durch Benzinhahn, Spritfilter und Y-Verteiler auf beide Vergaseranschlüsse gerade nicht mehr ausreicht und das Motorrad weiter abmagert, wenn länger bei Volllast gefahren wird.
Dies würde auch den Leistungsabfall/Geschwindigkeitsabfall erklären.
Benzinhahn ist der einer CX 500. Die reine Durchflussmenge muss vollständig genügen, denn der Tank lässt sich über den Benzinhahn in etwa 20-30 Minuten voll entlehren. Optional würde ich testweise aber auch gern den Benzinhahn mit doppeltem Abgang der CB 550 verwenden und testen, hat jemand einen günstig abzugeben?
Auf Benzinhahn folgen ein Benzinfilter aus Papier sowie der Y-Verteiler auf beide Vergaseranschlüsse. Durchmesser der Leitung werden hierdurch etwa auf 4-4,5 mm reduziert.
B) Die Nockenwelle bewirkt eine andere Resonanz im Ansaugsystem, sodass die Trichterlänge nicht mehr eindeutig stimmt. Bei schnell vorbeiströmender Luft bei 155 kmh "verschluckt" sich die Maschine schließlich.
Diese Theorie spricht allerdings gegen den sauberen Durchzug in jedem bis auf den letzten Gang, denn sie würde vermutlich immer bei gewissen Drehzahlen auftreten.
Was meint ihr? Ähnliche Probleme gehabt? Teilt euch bitte mal mit.
Vielen Dank,
Oette
Ich habe nun bei meiner 550er die scharfe Nockenwelle verbaut, erhöhter Hub und andere Steuerzeiten.
Vorab schonmal wichtige Infos:
-Welle ist richtig eingemessen, mehrmals kontrolliert
-Vergaser überholt und sauber, Spritfilter zwischengeschaltet
-Zündung korrekt eingestellt
In den ersten vier Gängen zieht sie wie Schmidt's Katze mit merklichem Leistungszuwachs. Zu Testzwecken habe ich nun auf der BAB das Volllastverhalten festgestellt.
Sie zieht alle ersten 4 Gänge sauber ohne einen einzigen Mucks und ohne Leistungslöcher durch (ganz wie vor dem Nockenwellenumbau), schalte ich jedoch ca bei Tempo 155 in den letzten, also fünften Gang, fängt die Maschine bei Vollgas praktisch sofort an zu stottern und wird langsamer bis auf ca 120 kmh. Bei auskuppeln bleibt die Maschine gerade so an, sie geht nicht aus. Sie spricht nicht auf "Wiederaufreissen" des Gases an. Nach einer gewissen Zeit des "Spazierfahrens" ist die Leistung wieder abrufbar, spätestens nach der nächsten Ampel bis zum Wiedereintritt bei nächstem Volllastversuch im 5. Gang. Charakteristik bei Eintritt des Stotterns ist ähnlich wie ein Drehzahlbegrenzer, jedoch ein regelmäßiges Stottern ohne Auspuffknallen etc.
Angesichts der Tatsache, dass die ersten Gänge tadellos zu fahren sind, bin ich der Auffassung, dass dies nur ein Gemischproblem sein kann. Zündungsprobleme, Ventilflattern o.ä. würde sich bei gleicher Drehzahl in jedem Gang wiederfinden.
Verbaut sind CB 750 Vergaser (da ja auf 626ccm aufgerüstet und Kanäle gemacht sind) mit 135er Düsen. Kerzenbild soweit im optimalen Bereich. Trichter mit 60mm Länge und Sieb.
Einzige Systemänderung ist die neue Nockenwelle. Diese hat ca 1,5mm mehr Hub auf Ein- und Auslassventil sowie schärfere Steuerzeiten.
Meine Theorien soweit sind folgende:
A) Durch den höheren Ventilhub und die dadurch entstehende größere und längere Füllung wird gerade so viel mehr Sprit bei Volllast im 5. Gang eingesaugt, dass die Förderleistung durch Benzinhahn, Spritfilter und Y-Verteiler auf beide Vergaseranschlüsse gerade nicht mehr ausreicht und das Motorrad weiter abmagert, wenn länger bei Volllast gefahren wird.
Dies würde auch den Leistungsabfall/Geschwindigkeitsabfall erklären.
Benzinhahn ist der einer CX 500. Die reine Durchflussmenge muss vollständig genügen, denn der Tank lässt sich über den Benzinhahn in etwa 20-30 Minuten voll entlehren. Optional würde ich testweise aber auch gern den Benzinhahn mit doppeltem Abgang der CB 550 verwenden und testen, hat jemand einen günstig abzugeben?
Auf Benzinhahn folgen ein Benzinfilter aus Papier sowie der Y-Verteiler auf beide Vergaseranschlüsse. Durchmesser der Leitung werden hierdurch etwa auf 4-4,5 mm reduziert.
B) Die Nockenwelle bewirkt eine andere Resonanz im Ansaugsystem, sodass die Trichterlänge nicht mehr eindeutig stimmt. Bei schnell vorbeiströmender Luft bei 155 kmh "verschluckt" sich die Maschine schließlich.
Diese Theorie spricht allerdings gegen den sauberen Durchzug in jedem bis auf den letzten Gang, denn sie würde vermutlich immer bei gewissen Drehzahlen auftreten.
Was meint ihr? Ähnliche Probleme gehabt? Teilt euch bitte mal mit.
Vielen Dank,
Oette