Gurky hat geschrieben:Fangt mal erstmal an die richtigen Begriffe zu verwenden.
Gefragt wurde nach Kompression, gemeint ist Verdichtungsverhältnis
Erhöhung der Verdichtung kann die erste und günstigste Tuningstufe sein.
Weglassen der Fußdichtung und stattdessen Verwendung von Silikon, dann Bedüsung neu anpassen und die ersten Fünf PS sind im Kasten. Unter 11:1 brauch man meist auch noch keine Oktanerhöhung.
Bei den Kolben mit Dach würde ich dann aber auch schon den Zylinderkopf, spez. die Ansaugwege mit einbeziehen.
Wenn es damit losgeht, dass die Einlasskanäle bearbeitet werden, die Brennräume und die Quetschkante angepaßt werden muss, rappeln die Arbeitsstunden nur so dahin. Der angestrebte Erfolgt ist dann noch nicht mal garantiert und vielen geht dann ganz schnell das Geld aus. Mit jeder weiteren Tuningstufe steigt exponential auch der finanzielle Aufwand.
Tuning ist weitgehend Erfahrungssache...
Klar gibt es überlieferte Arbeiten, die zum Standardprogramm gehören. Man sollte sich aber grundsätzlich vor Augen führen, was "Tuning" eigentlich bedeutet. Abstimmen. Und genau darum gehts. Nur die optimale Abstimmung der einzelnen Schritte ergibt auch ein sattes Ergebnis.
Wir hatten vor einiger Zeit einen Peugeot auf der Rolle, der hat ALLES gemacht, was es gibt. Und das Ergebnis hat ihm die Tränen in die Augen getrieben. Der Motor lag nur knapp in dem Bereich, der mit einfachem Tausch der Wellen und einigen Kleinigkeiten auch erreichbar gewesen wäre. Er hat einfach den Fehler gemacht, sich "schlau" zu lesen und dann gerechnet: das bringt 5 PS, dies 3 PS, der Krümmer 6 PS und das hier 12 PS. Dann ein Strich drunter und zusammengerechnet:-)
Leider haben sich manche Angaben dann als reine Werbetexte erwiesen und manche Massnahmen haben sich gegenseitig aufgehoben, das Ergebnis umgekehrt oder sogar verschlechtert. So klappt das nicht. Nur der Austausch mit Leuten, die sich mit genau dem Motor auskennen, bringt da Verwertbares, einfach deshalb, weil jeder Motor, auch wenn es immer das selbe Bausmuster ist (z.B. Reihenvierer, 2ltr., 16v) anders ist. Ein Hondamotor wird auf die selben Arbeiten anders reagieren als ein Kawa-Treibsatz.
Wer sich als Laie damit beschäftigen will, sollte sich zuerst die Grundkenntnisse aneignen. Dazu eignet sich hervorragend ein Sonderheft der Markt, das vor Jahren mal erschienen ist, darin werden die einzelnen Kapitel schön verständlich behandelt und auch auf einige der urbanen Tuninglegenden eingeht. Ist zwar für Autos geschrieben, die grundlegenden Wahrheiten sind aber für Mopetten übertragbar.
Ausserdem sollte man sich klar werden, was man von dem Motor überhaupt erwartet. Drehmomentmaschine mit breitem Drehzahlband oder Drehorgel mit nutzberem Bereich in Taschentuchbreite? Kraft für V-max oder mehr für Durchzug/Beschleunigung usw? Und erst, wenn man da einen klaren Plan hat, sollte man anfangen zu bauen.
Das erspart viel Geld, Nerven und Tränen:-)
Gruss
Obelix