Die Frage ist, ob es hier richtig und falsch überhaupt gibt...
Wenn Du mit Deiner Einstellung so zurecht kommst, ist es grundsätzlich erstmal okay.
Wie Du damit aber im Vergleich, zum Beispiel auf der Rennstrecke oder wenn wir mit unterschiedlichen Einstellungen gemeinsam durch den Vogelsberg heizen, aussiehst, ist eine ganz andere Sache.
Ich kann Ralph-Peters Ausführungen insofern bestätigen, da ich früher (!!) auch lieber "hart" gefahren bin.
Auf meiner Hausstrecke gibt es einen Strassenabschnitt, der sehr wellig ist. Für mich war´s eigentlich normal, dass ich dort über die Huppel gefahren bin wie ein Stein, der flach über´s Wasser geworfen wird. Ich dachte, das muss so sein, denn ich war ja auch recht schnell unterwegs und fühlte mich dabei auch nicht wirklich unwohl. Für mich war das die Strecke, an der ich fest machte, ob ich einen guten oder einen schlechten Tag habe.
Beim Ankern vor einer Kurve (ich bremse meist sehr spät) und runterschalten begann das Hinterrad zu stempeln. Das schob ich dann halt auf den Grad der Verzögerung und den Kardanantrieb.
Nachdem ich die Dämpfung runter gedreht und die Vorspannung der Konis zurückgenommen habe, hat mein Hinterrad auf dieser Strecke wesentlich mehr Bodenhaftung und auch das Stempeln war plötzlich weg.
...Und jetzt stell Dir diese Situation vorher/nachher in einer Kurve vor.
Das ein Moped "wie ein Brett liegt", bedeutet nicht, dass es bretthart ist, sondern das Moped möglichst viele Unebenheiten schluckt,
die Räder dabei aber auf der Fahrbahn bleiben.
Und das geht nur, wenn die Federung nicht zu hart und die Zugstufe weich genug ist.
Auf unsere einfachen Gabeln übertragen bedeutet das: Federweg möglichst groß, Losbrechmoment so klein wie möglich, die Federung gerade so hart, dass sie beim Ankern nicht durchschlägt und das Öl so dünn wie möglich, damit sie schnell genug wieder ausfedert.
Die Federung wird durch die Federrate und das Luftpolster bestimmt, die Dämpfung über die Viskosität des Öls.
Und da wir bei den einfachen Gabeln, über die wir uns hier unterhalten, keine getrennte Zug- und Druckstufeneinstellung haben, müssen wir uns auf die Zugstufe konzentrieren. Das bedeutet: Öl so dünn wie möglich, aber nur so dick wie nötig.
Ein Indiz für ein gut abgestimmtes Fahrwerk ist, dass es vorne und hinten gleichmäßig ein- und ausfedert.
...Was bei Didi eventuell auch tun kann ist, dass er vielleicht auch seine Kurvenlinie nochmal etwas unter die Lupe nimmt.
Ich hatte mit der CX500C früher auch das Problem, in den Kurven aufzusetzen. Nachdem ich bewusst an meiner Linie "gearbeitet" habe und mir angewöhnt habe, Kurven möglichst weit aussen anzufahern, spät (!!) einzulenken und den Scheitelpunkt möglichst weit an den Kurvenausgang zu legen, bin ich wesentlich schneller und setze trotzdem nicht mehr auf. ...Ohne, dass ich dazu am Moped und der Einstellung etwas geändert habe.
Das Durchschieben der Gabel aus optischen Gründen war für mich schon immer ein Thema, dem ich sehr skeptisch gegenüber stehe.
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