So, nachdem erst mal der schwarze Motor für BerT_2.0 fertig ist
wurde es nun Zeit, den BerT_1.0 mal auf die Bühne zu wuchten.
Oder besser gesagt, den Ersatzmotor, der hier noch rumlag.
Laut Vorbesitzer erst 28.000 km gelaufen,
was sich ja erst mal sehr gut anhört.
Alten Motor raus, neuen Motor rein und fertig ?
Bisserl schmutzig ist er ja und auf den Deckeln befinden sich ein paar Kratzer und Ablagerungen.

Standart vor dem Einbau ist natürlich, das Ventilspiel messen und einstellen.
Also, runter mit dem Ventildeckel.

Erwartungsgemäß waren alle sechs Einlaßventile unter Maß,
die Auslaßventile ohne Tadel.
Im Ganzen im Ventildeck alles recht sauber,
nur die feinen schwarzen Ablagerungen machten mich mißtrauisch,
ebenso der leichte Ölnebel am Kettenschacht.
Kupplungsdeckel mal abnehmen, selbes Bild.
Natürlich wurde auch hier mit Hylomar und noch einer anderen Paste rumgematscht.
Das bedeutet viel Reinigungsarbeit.

Auch die Ursache für den Ölnebel war nach Demontage der Nockenwellen rasch gefunden.
Da hat einer nach der Kopfmontage einen Schraubenkopf abgerissen
und dann seinen Mist mit Dichtpaste zugekleister.

Man wundert sich, wie schlampig in manchen Werkstätten gearbeitet wird.
Statt den Fehler zu korrigieren wird einfach zugepappt.

Also blieb nur die Demontage des Kopfes übrig.

Wenigsten präsentierte sich der Wasserkasten in sehr sauberem Zustand.

Kein Wunder, denn alle ablagerungsfähigen Stoffe fanden sich hier wieder.

So schaut das aus, wenn Zeug zu lange herumliegt.
Die Kanäle für die Kühlflüssigkeit wachsen regelrecht zu.

Dieser Motor wurde bereits schon einmal zerlegt,
die Anlässe dazu sind mir nicht bekannt.
Aus Gründen des mechanischen Mißtrauens ging es nun an die Ölwanne.
Auch die Entfernung des Ölfilters förderte wieder Schlamperei ans Licht,
hier ein unachtsam montierter O-Ring.

Wanne runter, auch hier wieder jede Menge feine Ablagrungen.

Man muss sich auch nicht darüber wundern,
denn was sich im Grobsieb fand sprach Bände.

Nunja ... musss man halt mal eine Putzaktion starten
und auch gleich das alte Überdruckventil entsorgen
und ein neues bereitlegen.

Wie auch immer, der Entschluß zur Totalzerlegung stand fest.
Hier sieht mal eindrücklich, wie man NICHT mit Dichtmasse umgehen sollte.
Auch die KW-Hauptlager sind austauschbedürftig.
Neben Riefen finden sich auch Eindrücke als Hinterlassenschaft
unsauberer Schrauberarbeit.

Zumindest sind Kurbeltrieb, Kolben und Laufbuchsen in einwandfreiem Zustand.
Der Motor ist wohl nach der "Revision" meines Vorschraubers
nicht lange gelaufen, sonst sähe das durch dem Mikroabrieb anders aus.

Hmmmm ... Fünfganggetriebe ... brauche ich nicht.

Flott auf den Speicher, um eines mit sechs Gängen rauszusuchen.
Dabei fiel mir in einer Ecke eine Bewegung unter einem alten Spinnenweben auf.
Ein (echter) Spatz hatte sich darin verfangen.
Keine Ahnung, wie lange er schon darin herumzappelte,
aber er war dann doch sehr empfänglich für Wärme und Erholung auf dem Arm.

Für diesen Tag war es dann mit der Schrauberei vorbei.
Erst mal den kleinen Kerl habwegs versorgt
und dann zur Auffangstation in Mönchengladbach gebracht.
http://www.wildvogelrettung.de
Demnächst gehts mit dem Motor weiter.
Gruss, Jochen !