Ratz hat geschrieben: Probier doch mal die Elektrode bei der Kehlnaht gar nicht zu ziehen sondern laß sie einfach abbrennen. Dabei kann nach dem Zünden (wenn der Winkel stimmt) die Elektrode sogar mit der Ummantelung das Werkstück berühren. Und dann läßt du die Elektrode einfach in die Kehle fallen. (Allerdings darf der Winkel der Elektrode nicht zu spitz sein da du sonst nicht genug Einbrannt bekommst.)
Vielen Dank! So wird ein Schuh draus ;) Meine Kehlnähte sehen zwar immernoch aus wie ein riesen Schlachtfeld aber die "guten Stellen" häufen sich
Noah hat geschrieben:Hier mal ne Ecknaht... für E-Hand Leute.... Das sieht doch Top aus
Versuche dich doch mal an realistischeren Schweisversuchen, 2 Bleche würdest du real nie nur an den Ecken miteinander verbinden, und wenn dann würdest du die Schweißnaht nie über die ganze breite ziehen sondern nur einen Punkt zwischen den Blechen hochziehen, in deinem Fall hättest du an der Stoßstelle die Elektrode etwas halten können damit es da etwas dicker wird.
Muss aber gestehen auch ca 30 Jahre keine Elektrode mehr in der Zange gehabt zu haben...
...90° T-Stoß, einseitig eine kehlnaht rein und dann kaputtbrechen im Schraubstock damit du mal selbst siehst wie es innen ausschaut, dann evtl mal ein Rundrohr auf ein Blech aufsetzen (Deckel) und rundherum verschweissen (kannst dann gut einen Wasser Dichtheitstest machen), danach ggf mal was Praktisch nutzbares wie einen Rollbaren Hocker aus Vierkantrohr, sowas kann man in jeder Werkstatt mal gebrauchen.
f104wart hat geschrieben:Erkennt man da nicht sogar schon einen Riss in der linken Hälfte?
Linkes Blech, obere Kante bei ca 2/3tel???
Zuerst dachte ich an Einbrandkerbe, mittlerweile bin ich eher bei Schlackerest.
Oder das eher Waagerechte? Schlackehammer evtl...
In der Vergrößerung sieht man es etwas besser. Du hast Recht, es könnte auch ein Schlackerest sein. Der Schatten über dem oberen Pfeil deutet darauf hin.
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Jau da war noch ein bisschen schlacke dran. Ich hab das Teil mal zerbrochen und die bruchstelle sieht...naja wie soll ichs beschreiben... sieht eben so aus wie stahl der "zerreisst". Ein bisschen heller und so ausgefranst :D
Dann hab ich ein ein entsprechendes teil mit dem Winkelschleifer aufgetrennt. Hier das Bild dazu...
000_0504.JPG
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Zuletzt geändert von f104wart am 15. Jan 2017, insgesamt 1-mal geändert.
Grund:Foto ausgeschnitten und vergrößert, Beiträge zusammengefügt.
Also ich habe ja nichts gegen Pfadfindertum und auch mal etwas herumzuspielen um durchaus unkonventionelle Loesungen fuer Probleme zu finden. Ich bin selbst durchaus jemand der fuer's Schweissen bezahlt wird, aber niemand der das "richtig", also unter Anleitung gelernt hat. Nichtsdestotrotz, und sei bitte nicht beleidigt, ist das zwar ganz niedlich wenn man mal ein paar Threads zum Laecheln hat, aber ich frage mich dann doch, wohin das bei Dir fuehren soll.
Fakt ist, dass das Elektrodenschweissen das mitunter aelteste Lichtbogenschweissverfahren ist. Davor kam Flamme, danach kam Schutzgas (und danach kommt Laser, - alle anderen Verfahren einfach mal als zu speziell ignorierend). Und genau die einzige stelle an der etwas ohne Schutzgas noch eine Daseinsberechtigung hat ist an Stellen, wo die Umgebungsbedingungen Schutzgas nicht zulassen, es also einfach wegpusten. Das sind hauptsaechlich On-Site Reperaturen die quick&very-dirty sein duerfen, weils einfach nur darum geht, etwas kaputtes so zu reparieren, bis es die Zeit zu einer richtigen Reperatur ueberlebt und man damit irgendwie weitermachen kann, oder eben Pipelines.
Und selbst dort wurde das Elektrodenschweissen defakto durch Fuelldraht verdraengt. Weniger Schlacke, besserer Einblick, weniger Spitzen, weitaus flexibleres Verfahren, und die Schweissgeraete sind beinahe genauso gut transportierbar.
Ergo: die Elektrode ist tot.
Du hast nunmehr mal einen Einblick darin gehabt, wie man mit Elektroden schweissen kann, und wie man es nicht kann, hast gelernt, dass damit nicht alles in beliebigen Positionen schweissbar ist, und wenn Du ein bisschen aufgepasst hast, hast du auch gemerkt, dass es jahrelange Uebung braucht, um damit was anderes als angekehlte Stossschweissungen zu machen.
Nun hast Du zwei Moeglichkeiten: entweder du postest weiterhin Bilder davon, wie Du Dinge versuchst zu schweissen, und laesst Dir von allen Mitlesenden dieses Threads auf 20 verschiedene Arten durch die Blume sagen, dass das total sinnlos und nicht zielfuehrend ist, oder du wirst einfach mal realist, kratzt ~500 Euro zusammen und kaufst Dir, genau wie zu Anfang beschrieben W.w. ein Mag oder ein Wig Schweissgeraet und machst endlich Naegel mit koepfen, und kannst hinterher nicht nur Schrott zusammenbraten, sondern vielleicht tatsaechlich Probleme loesen - und falls Du gut darin wirst - auch mal ein paar Euro nebenher verdienen indem du Dinge von anderen schweisst.
Ich weiss dass einen da manchmal der Stolz und die Dickkoepfigkeit packt, weil es muss ja theoretisch auch irgendwie mit Elektrode gehen - aber wenn Du nach diesem Verfahren weiterhin vorgehst, kommst Du nicht weit im Leben, und genausowenig in der Garage.
Und spaetestens wenn Du mal eine ach so schoen verschliffene Elektrodennaht mit Schlackeeinschluss hast brechen sehen, weil der Einbrand eben doch nur oberflaechlich war, hast Du sowieso keine Lust mehr etwas zu riskieren.
Mir tut dieser Thread etwas weh, weil ich staendig sehe wie jemand seine Zeit damit verschwendet zu versuchen sich selbst und anderen zu beweisen dass die Erde eine Scheibe ist.
Also get real or die tryin', kauf Dir was ordentliches, und erspare Dir den exkurs ueber mittelalterliche und komplett ueberholte Fabrikationstechniken.