Moin.
Dass ich länger nichts berichtet habe, liegt weniger daran, dass nix passiert ist - nur halt nix wirklich spektakuläres und manches hat etwas länger gedauert. Zunächst habe ich festgestellt, dass eines der drei im Zylinderkopf liegenden Gewinde krank war. Das hat mir ein sehr freundlicher und extrem kompetenter Zeitgenosse mittels einer Gewindebuchse repariert und bei der Gelegenheit die beiden anderen auch gleich frisch gemacht. Die Vergaser wurden ebenfalls gereinigt und überholt, dann habe ich einen Ölfilter nachgerüstet und durch den Einbau eines Flatterventlis in die Kurbelgehäuseentliüftung die Möhre tatsächlich für britische Verhältnisse halbwegs öldicht bekommen.
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Leichten Herzens habe ich mich schließlich von den 11 Jahre alten Dunlop TT100 getrennt (erstaunlich, was mit den Pellen im Trockenen noch ging) und Avon AM26 aufgezogen. Die Pellen sind der Hammer - die Rastengummis haben schon arg gelitten. Nach Montage der zurückverlegten Rastenanlage sitze ich jetzt endlich so auf dem Krad, dass ich mich halbwegs wohlfühle. Den bereits gekauften M-Lenker werde ich nicht verbauen, sondern entweder einen komplett geraden oder evtl. nur leicht gekröpften Lenker (dann aber mit Kröpfung nach unten). Damit wird das Ganze noch etwas Vorderrad-orientierter und dynamischer.
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Bei Montage der Rastenanlage wäre das Einfachste gewesen, den Originalschalthebel um 180° zu drehen. Ich mag aber das Schaltschema (1. Gang oben) sehr und habe mich deswegen entschieden, den etwas lustig aussehenden und zwei mal umgelenkten Hebel, der auf der Raste sitzt und den Kicker umkreist wie der Adler seine Beute, zu montieren. Bei der dazugehörenden Schaltstange ist mir das Gewinde im Gabelkopf abgerissen. Das Teil war eh zu lang, deswegen wirds gekürzt und ein neues Gewinde draufgeschnitten. Dafür muss ich aber erst meinen Kumpel mit der Drehbank besuchen - so lange wollte ich allerdings nicht warten, weil ich fahren wollte. Also mal flugs aus der Schrottkiste ein Flacheisen in passender Länge rausgekramt, ein paar Racing-Löcher reingebohrt und fertig ist das Provisorium. British Iron meets German Maschinenbau.
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Eine meiner neuen Lieblingsbeschäftigungen: Ventile einstellen - musste ich wegen der Kopfde- und Neumontage nebst neuer Kopfdichtung jetzt ja schon drei mal machen. Sehr geil und in einer Viertelstunde erledigt. Wenn ich daran denke, was das bei meinen moderneren Krädern mit Shims und Desmodromik für ein umständlicher Scheiss ist...es war nicht alles schlecht früher.
Gruß,
Markus
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