Also, es muss was her für den Alltag. Bestellt wurde ein V2, Kardan, günstig. Eigentlich sollte man, wenn es nach mir gegangen wäre, hier eine MotoGuzzi V50 Aufbaustory lesen. Aber die Dinger sind nicht mehr billig. Long story (mehr davon am Blog) short, geworden ist es eine Ex-Gendarmerie Honda CX500, Ez. 1982 mit rund 73000km im Zustand wo jeder erfahrene Oldtimerkäufer gesagt hätte Finger weg.

Erster Schritt: Alle Roststellen am Rahmen (das Moped ist rund 10 Jahre in einem feuchten Stadel gestanden) mit Rostumwandler austupfen und Klopftest, um sicherzugehen, dass nix durchgerostet ist.
Nach dieser Ersterhebung gabs dann mal einen Ersatzteileinkauf beim Polen meines Vertrauens:
Es ist natürlich immer ein tolles Gefühl, wenn die Bremsflüssigkeit im Stand ausrinnt, während das Moped 3-4 Monate bei Vatern in der Garage steht. Der Verkäufer hat hier sogar extra seine Wartungsbemühungen noch betont. (Mir war schon beim Kauf klar, dass da alles neu muss. Das Ausmass des Pfusches war aber dann schon beeindruckend.)
Das das gute Stück in Zukunft als Alltagsmoped laufen soll, waren Edelstahlbremskolben ein absolutes muss.
Zusammen mit Stahlflexleitungen und einer 14er Pumpe ergibt das eine echt brauchbare Bremse
Die Gabel war auch sehr weit entfernt von Offenbarung, aber offensichtlich hat der Vorbesitzer die Honda mal mit dem Hochdruckreiniger gewaschen.
Die montierten Simmeringe haben genau nichts mehr geleistet...
Die Gabel ist schon ganz schön zerschossen, aber abgesehen von 2-3 Steinschlägen auf einem Holm rettbar.
Selber Holm nach ca. 5 Minuten polieren:
Und dann gabs da (abseits vom kaputten Zündschloss, dass ich vergessen hab zu fotografieren) noch ein "kleines" Problem. Schon mal gefragt, was passiert, wenn jemand mit dem Schlagschrauber eine M12x1.75 in ein M12x1.50 Gewinde jagt?
Nun ja, ursprünglich wollte ich das ausbuchseln, nachdem ich die Preise für vordere Motordeckel gesehen hab, ist es einfach ein gebrauchter Motordeckel geworden. Wenn man den Kupplungszug drauf lässt, lässt er sich recht schön runternehmen und ganz ehrlich, das Getriebe unter dem Motor ist für den Ingenieur in mir schon eine Freude zum Anschaun.
Die hintere Bremse war, wie nicht anders erwartet, komplett unauffällig und wurde nur ein bissl mit der Drahtbürste aufgerauht und die ausgefransten Kanten ein bissl versäubert.
Ich bekenne mich schuldig, Reifen-mäßig gabs keine Experimente, zwei gebrauchte BT45 zusammen für rund 25 Euro fanden auf die Felgen.
Öleinfüllen war ein bissl humorig, ohne Trichter mit Schlauch geht das auf keinen Fall in menschenwürdiger Weise.
An der Elektrik hat sich vor uns schon die Wartungsmanschaft der Gendarmerie Kärnten versucht und danach noch mind 1-2 Hobbybastler. Alles in allem nicht schlimm, aber viel Arbeit um Lüsterklemmen und verdrillte Kabelenden zu entsorgen. Außerdem war noch ein neues Zündschloss fällig, wo ich prompt das falsche gekauft hab. Aber da beim originalen nur der Schließzylinder hakelig war, wurde das Schaltelement einfach hin und her getauscht.
Und so steht sie dann in all ihrem "Glanz" und "Gloria":
Noch offen ist eine Vergaserüberholung, das geht aber in einem Aufwasch mit den frisch bestellten Ansaugstutzen und neue Blinker (oder hat hier wer zwei hintere CX-Blinker über?) für hinten, sowie eine Entrostung und Lackierung des originalen vorderen Kotflügels. Dann sollte das gute Stück eigentlich Pickerl-tauglich sein.
Mehr Bilder, Backstories, etc. wie üblich am Blog: http://greasygreg.blogspot.com/2018/08/ ... cx500.html