barfly34 hat geschrieben: 30. Nov 2018
Warum hackt ihr alle darauf herum, dass es Menschen gibt dir ihren Unterhalt damit verdienen das sie schöne Dinge bauen?
Und das es Kunden gibt, die solche Motorräder kaufen ?
Niemand hackt auf irgendwenm rum, sondern sagt nur seine Meinung.
...Das erste, was mich bei dem "Hookie Style" stört ist, dass die Dinger "Cafe Racer" genannt werden, aber auch nicht das Geringste mit einem Racer zu tun haben.
Das zweite, was man sehr häufig sieht, ist, dass hier in aller Regel nur auf Optik wert gelegt wird, die Technik aber völlig vernachlässigt wird.
Da wird ein Heck abgeschnitten, die Kiste tiefer gelegt, härter gemacht, die Krümmer mit Mullbinden eingepackt und nen Haufen Geld dafür verlangt.
Es ist nicht nur Hookie, den ich kritisiere.
Ich hab schon Umbauten eines "königlichen" Customizers gesehen, wo der zu lange Originalkabelbaum unter dem Tank in Schlaufen gelegt und mit Kabelbindern zusammengeschnürt hat. DAS ist für mich weder Kunst noch Handwerk, sondern einfach nur Pfusch, der mit Gold aufgewogen wird.
In der ROADSTER war mal eine Reportage über CX-Umbauten, wo fünf professionelle Customizer vorgestellt wurden.
Zwei davon haben die Einkolben-Bremssättel mit Doppelkolben-Bremsscheiben kombiniert, was zur Folge hat, dass die Beläge nach innen über die Reibfläche hinaus ragen und die Bremswirkung dadurch drastisch verringert wird. DAS hat nichts mit fachgerechter Arbeit zu tun und ist lebensgefährlicher Pfusch!
Fragen wir uns aber mal, woran das liegt?
Da sind zum Einen die "Customizer", die in der Mode eine lukrative Verdienstmöglichkeit auf Zeit sehen und mit wenig Aufwand viel Geld verdienen wollen.
Auf der anderen Seite aber können sie für das, was die Kunden bereit sind, zu zahlen, gar keine saubere und tiefgründige Arbeit abliefern, wenn sie davon leben wollen oder müssen.
Die Kunden wollen einfach nur ein hippes Moped haben, mit dem sie dazu gehören können und das cool aussieht. Ob und wie die Kiste fährt, ist erst mal zweitrangig. "Offene Luftfilter", Shinkos oder Firestone-Reifen, durchgeschobene Gabel, abgeschnittenes Heck...
Das so was im Moment hipp ist, steht ausser Frage. Ebenso aber auch, dass es "wertschöpferisch" keinen Bestand hat.
...Marvin Diehl von
KRT Framework in Beelen ist der erste und bislang einzige Customizer, dar handwerklich nach meinem Geschmack arbeitet. Da passt einfach alles bis ins letzte Detail.
Bei ihm kann man auch unter die Sitzbank, unter den Tank oder dort hin schauen, wo man normalerweise nicht hinschaut.
Bei ihm steht das Handwerk und die Arbeit im Vordergrund, nicht der Profit. Es gibt keinen "KRT-Style" wie bei Hookie, wo ein Moped aussieht wie das andere. Sein Style ist die Qualität seiner Arbeit und Handwerksskunst auf allerhöchstem Niveau.
Sein Geld verdient er mit Serienteilen, die er für BMW-Motorräder herstellt. In seinen Umbauten steckt all sein Können und seine Kreativität und vor allem sehr viel Idealismus. Natürlich hat seine Arbeit ihren Preis, aber siees auch wert. Und deshalb kann man bei ihm auch von Wertschöpfung reden.