Also wo fang' ich an... am besten mit dem 1VJ-Zylinderkopf-Umbau. Der ist nämlich komplett in die Hose gegangen.
Von den neu bestellten Ventilen war eines bis an den Ventilschaft durchgeschliffen und auch wenn ich prinzipiell weiß, dass da nix passieren SOLLTE, hab ich eine Nacht lang schlecht geschlafen (mit Albträumen von abreißenden Ventilen - achtung das ist ein Einlassventil, das wird dort nicht mal so heiß) und dann den Zylinderkopf um noch eine Woche zu verschieben.
Dann mal den Kopf genauer angeschaut, naja... jungfräulich ist was anderes. Alte Stehbolzen ausgedreht, testweise neue eingesetzt, festgestellt, dass die Gewinde ja doch ziemlich ausgelutscht sind, Löcher im Alu zugeschweißt, Mutter auf einen Stehbolzen aufgeschweißt...
Und warum gibts keine Fotos vom fertigen Kopf? Weil der Depp von Vorbesitzer selber die Sitze nachgeschnitten hat und das in einem total komischen Winkel. Das war der Moment wo der Kopf dann "in Pension" geschickt wurde. Grantig heimgefahren, mit meiner Liebsten einen Tee getrunken und beschlossen mich der Sache an einem anderen Tag anzunehmen.
An einem anderen Tag hab ich dann beschlossen dem Leistungsmangel auf die Spur zu kommen. Im Vorfeld wollte ich aber noch zwei Sachen am Fahrwerk erledigen:
1) ein neuer Kettenschleifer auf der Schwinge
2) ein neuer Schmiernippel rechts, weil der alte nicht mehr dicht war und das Fett nicht ordentlich in die Buchse wollte
Die Quelle des Übels am Motor wurde dann recht schnell gefunden (Schmiedekolben mit tiefen Taschen sei dank ist nix passiert):
Wovon es keine Bild gibt ist die Zerlegung des restlichen Zylinderkopfes, wo ich alle Ventile noch mal heraussen hatte, um sicherzugehen, dass keines in der Führung hängt oder undicht ist. (Alles gut.)
Mit frisch zusammengebautem Motor hab ich mittlerweile schon gut 120km (Stand gestern Abend) abgespult und abgesehen davon, dass der Tacho (wieder mal) am Sterben ist, läuft das alte Mädel genau so, wie ich mir das gewünscht hab.
Zur Leistungsausbeute, jetzt wo die Steuerzeiten stimmen, mit dem 11.5:1er Kolben und der schärferen Nocke hab ich SEHR VIEL Mitte, die bei rund 2200-2300 U/min beginnt und bis ungefähr 5000 U/min geht. Obenraus muss ich mir die Bedüsung anschaun, da kommt (gefühlt) nicht mehr als vorher, was für mich bedeutet, dass ich entweder am Ende des 43F-Endtopfes angekommen bin (unwahrscheinlich) oder sie obenraus ein bissl magerer läuft als gut ist für die maximale Leistung. Da nix klingelt, fahre ich allerdings den Motor jetzt einfach mal ein und übertreib' es nicht mit den Drehzahlen. Meine Sorge mit dem klappernden Kolben bei kalten Temperaturen hat sich allerdings ein bissl bewahrheitet, kaum ist das Öl handwarm ist das aber vorbei. Das erzieht mich halt mal wieder ein bissl in Richtung braver sein beim Warmfahren des Motors.
Der Blog-Post ist hier:
https://greasygreg.blogspot.com/2020/11 ... re-xt.html
Und wer auf den Blog schaut, wird feststellen, dass ich ein neues Projekt habe, wo ich hoffentlich heute oder morgen dazu komme, endlich auch hier mal einen neuen Thread zu eröffnen.