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Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Lackierung, Oberflächenveredelung, optische Details
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MichaelZ750Twin
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von MichaelZ750Twin »

Hi Sven,
ich strahle auch unter nicht optimalen Bedingungen und habe mich mit dem gleichen Problem rumgeärgert.
Erst der Einsatz eines "speziellen" Ansaugrohrs mit Lufteintrittsröhrchen hat das Problem zuverlässig erledigt.
Hier ein beliebiger Link zu einer Strahlpistole, die solch ein Ansaugrohr am Schlauchende hat.

Meiner Meinung nach erhöht der zusätzliche Lufteinlass die Strömungsgeschwindigkeit und/oder lockert das Strahlgut im Ansaugbereich so auf, das es vom Luftstrom der Pistole problemlos angesaugt werden kann. Seither macht das strahlen endlich Spaß ;)
LG, Michael
"Es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen – es gibt nur die in der jeweiligen Situation bestmögliche Entscheidung" (Mae Leyrer)

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MichaelZ750Twin
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von MichaelZ750Twin »

LG, Michael
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Keola
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von Keola »

Möglicherweise hilft dir ein Umbau des Ansaugrohres vom Prinzip her wie in diesem Video ab 8:20:



Somit entsteht eine Luftströmung nahe des Absaugpunktes und das Strahlgut wird mitgerissen.

Ich habe die selbe Kabine oder zumindest eine extrem ähnliche (sind ja alles Chinaböller):

https://www.powerplustools.de/sandstrah ... abine.html

Da sah das Ansaugröhrchen so aus wie er es vor der Modifikation beschreibt. Ich habe leider keinen persönlichen vorher-nachher Vergleich, da ich die Modifikation gemacht habe bevor ich das erste mal gestrahlt habe. Aaaber im Ersatzteilkatalog, der meiner Kabine beilag, sieht das Rohr genau so aus wie es der Kollege umgebaut hat :stupid:


Gruß

Markus

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kramer
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von kramer »

grumbern hat geschrieben: 20. Dez 2020 Ganz einfach: Weil der Kompressor die ganze Zeit läuft und die Luft sich nicht ausreichend im Kessel beruhigen kann.
Mag ein Grund sein.
Ich überleg aber grad, warum eigentlich überhaupt Kondensat im Kessel ensteht.
Bei der Kompression wird die Lufttemperatur, und damit das Lösungsvermögen für Wasserdampf, ja eigentlich höher. Dabei dürfte es ziemlich gleich sein, ob die Kompression (von 1 auf x bar) mit einer kleinen oder einer großen Maschine gemacht wird.
Schädlich -im Sinne von Kondensatentstehung- kann eigentlich nur die Expansion im Kessel sein, bei der die Gas-Temperatur rasant in den Keller geht (Löslichkeit für Wasserdampf nimmt mit der Temperatur ab).
Ideal wär also ein Kessel, der immer den gleichen Druck hat. Würde also heißen:
1. Große Maschine, die in der Lage ist, den Entnahmegasstrom ausreichend zu kompensieren (also doch :-) )
2. Großer Kessel als potenter Druckpuffer
3. Nur kleine Hysterese zulassen (unterer Einschaltdruck für Kompressor)

Grüße

Peter

PS: Irgendwelche Denkfehler meinerseits?

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grumbern
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von grumbern »

Ja, Druckluft nimmt weniger Feuchtigkeit auf, als entspannte. Die Feuchtigkeit wird quasi "herausgedrückt". Nimm mal eine Spritze, halte sie zu und drück den Kolben runter. Die Wandung wird beschlagen.
Gruß,
Andreas

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Jan
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von Jan »

Zu 90% vermute ich unzureichende Leistung des Kompressors.
Viele verwechseln Ansaugleistung mit Abgabeleistung. Wie hier schon erwähnt - unter 400l/min ABGABEleistung brauchst du nicht anzufangen. WICHTIG: auch hier wird oft nicht richtig gelesen - die Abgabeleistung wird in Stufen angegeben. D.H. zB. bei 1 Bar macht er 500l/min, bei 8 bar aber nur noch 75l/min. Damit das Spiel funktioniert, brauchst du bei 6 bar min. 400l/min, das ist aus der Erfahrung raus das absolute Minimum, um überhaupt damit arbeiten zu können.
Auch hier spielt das Kesselvolumen eine Rolle. Meine Erfahrung Kessel weniger als 200L macht keinen Sinn. Wie auch bereits erwähnt, beruhigte Luft ist eine gute Sache, besser als dass der Kompressor permanent läuft.
Ein Wasserabscheider spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, bei größeren Strahlarbeiten empfiehlt sich auch ein Lufttrockner. Ich habe 2 Wasserabscheider montiert (kleiner am Kompressor, großer vorm 2. Kessel), manchmal wundert man sich, was da schon nach kurzem Betrieb drin ist oder was nach nem Monat in einem Kessel sein kann (regelmäßiges Entwässern ist wichtig!). Je nach Strahlgut beginnt dieses dann zu klumpen.
Das Strahlgut ist eine weitere Sache - was wird verwendet? Welche Körnung? Es gibt Material, dass dann einfach zu groß bei zu schwacher Leistung ist.
Ein anderer Punkt sind die Schläuche und Verbindungen. Es ist auf maximale Größe zu achten, um die Leistung auch nutzen zu können. Unter 10mm INNEN brauchst du nicht anzufangen. 1/4" ist auch eher zu klein, 3/8 bis 1/2" Anschlüsse sind besser, Stichwort "Engpass". Auch hier auf Qualität achten - die meisten "Selbstbauschläuche", also mit Schellen, sind Mist. Investier in große, industriell verpresste Schläuche, Markenware bevorzugt.

Es gibt schon einen Grund, warum es meistens Profis sind, die solche Arbeiten anbieten, das benötige Equitment kostet halt auch ne Mark. Ein ehrlich gemeinter Rat - wenn schon der Kompressor nichts kann (Leistung), dann gibt es 4 Möglichkeiten - 1. man nimmt diese kleinen Strahlkanonen mit Behälter obendrauf und beschränkt sich auf Kleinteile (günstigste Variante, hier ein Beispiel (nimm einfach nur eine gute, keine Fernostware): https://www.ebay.de/itm/Sandstrahlpisto ... SwPgxVM9Az )), 2. man gibt das ganze in einen Fachbetrieb (unterm Strich meistens das günstigste bei vielen Teilen), 3. Hänge einen Strahlkessel an deine Kabine, achte aber darauf, dass er auch mit wenig Leistung klarkommt (ordentliche Recherche machen, hier ein nicht repräsentatives Beispiel: https://www.ebay.de/itm/Mobile-Sandstra ... SwdjtdcNOk , das Strahlgut kannst du in deiner Kabine sammeln und anschließend zurück in den Kessel geben, ich würde nichts unter 75l kaufen, sonst musst du zu oft diesen Prozess durchführen), 4. man rüstet auf, dann aber gleich richtig (denke gebraucht kommt man nicht unter 1500 Euro raus, neue Maschinen und Teile Tendenz 5-6k, wohlgemerkt rede wir dann nur von Kompressor, Kessel, Schläuche, Abscheider - Kabine, Kanone, Absaugung kommt immer on top).

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sven1
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von sven1 »

Hallo Jan,

meine Idee war, Kleinteile selber zu machen, da es recht aufwändig ist, immer alles in einen entsprechenden Betrieb zu bringen. Davon mal abgesehen, lohnt es auch nicht immer.
Größere Sachen, lasse ich immer vom Profi machen, da ist mir der Hobbystatus "light" meiner Werkstatt durchaus bewußt (das wird sich aber auch die kommenden 10 Jahre wohl nicht wirklich ändern, weil ich keine Möglichkeit habe irgendwo vernünftig eine schwerere Maschine aufzustellen.)
Bei meiner Strahlkabine war halt eine Pistole mit dabei und ich habe einfach mal an einer Felge rumprobiert (hatte ich per Abbeizer entlackt, da fehlten nur noch ein paar kleine Kanten.) Das hat soweit ganz gut geklappt, jedenfalls bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Im Endeffekt, wird es aber aufgrund der fehlenden Kompressorkapazität auf solch eine kleine Pistole hinauslaufen, um mal schnell ein Kleinteil zu entrosten oder anderweitig zu reinigen.
Ich werde jetzt nicht viel Geld in Technik stecken, die ich in dem Umfang ca. 1 mal im Jahr nutze. Da bringe ich den Kram lieber weg.
Für Dich, ich habe mit Korund getestet, allerdings bei nebligen Wetter draußen im Garten, da die Box noch nicht so dicht ist, wie ich mir das vorstelle.

Grüße

Sven
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Jan
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von Jan »

Bei der Minimalnutzung wäre mein Tipp diese kleine Pistole mit Behälter obendrauf in der Kabine benutzen und dein Strahlgut wieder auffangen. Bleibt alles schön sauber und du kannst es mehrfach benutzen. Habe selbst zusätzlich so eine Pistole im Einsatz, die funktionieren super, aber halt nicht lange, ergo nur Kleinteile. Und nimm als Strahlgut Silikat in feiner Körnung, kostet meist 0,5 Euro/Kilo.

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Keola
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von Keola »

Evtl. ist das hier eine Alternative:

https://www.logiblast.at/

Ein bekannter von mir hat sich so ein Freistrahlgerät an seine selbstgebastelte Kabine gehängt. Er sagt er sei ganz zufrieden, da er aber vorher keine andere Strahlkabine hatte ist ein Vergleich schwierig. Ich habe es selbst noch nicht gesehen. Angeblich benötigt man wesentlich weniger Kompressorleistung, da das Material nicht angesaugt werden muss. Nachteilig ist, dass man den Druckbehälter mit Strahlmittel ständig nachfüllen muss.

Das hat jetzt leider weniger mit der Eingangsfrag zu tun....

Gruß

Markus

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Ratz
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Re: Sandstrahlen Probleme mit der Materialzuführung

Beitrag von Ratz »

sven1 hat geschrieben: 23. Dez 2020 meine Idee war, Kleinteile selber zu machen,
Eine schnelle billige Hilfslösung ist ein langer Luftschlauch, den du einmal ums Haus rum führst. Damit hat die Luftfeuchtigkeit mehr Zeit zum kondensieren und der Wasserabscheider direkt vor der Strahlkabine kann das Wasser dann auffangen.

Wasserabscheider direkt am Kompressorkesselausgang sind rausgeworfenes Geld.
Wenn du keine Angst vor dem Teufel hast brauchst du auch keinen Gott!

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