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Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

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TortugaINC
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Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von TortugaINC »

Was bringt denn die zerstörende Prüfung eines Frästeils aus geprüften Material?

Gruß,
Ti
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grumbern
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Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von grumbern »

Mal ganz nebenbei: Im allgemeinen haben die oberen Gablebrücken gar nicht mal so große Lasten zu halten, sondern stabilisieren einfach nur die Standrohre. Somit kommen da größstenteils Zugkräfte drauf, wirkliche Torsions- oder Stoßbelastungen kommen da nicht hin. Deshalb haben viele alte BMWs dort auch nur ein einfaches Stahlblech verbaut und schon vor zig Jahren oft die oberen Brücken aus Aluguss, während die untere noch massiv aus Stahl war :D
Alles halb so wild...
Gruß,
Andreas

FranzJosef911
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Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von FranzJosef911 »

@grumbern:
Dass die obere Gabelbrücke in der Regel viel geringere Lasten aufnehmen muss als die untere liegt in der Natur der Sache. Das „Gewicht“ des Motorrades wird über die untere abgestützt. Die obere verhindert das die Gabel nach längs oder seitlich ausweicht und schützt dadurch die untere, deren Klemmungen sonst unzulässig mit Torsion belastet werden würden. Dadurch kommt die obere fast ohne Biegesteifigkeit aus, und kann relativ flach gehalten werden. Ob das dann gut aussieht, ist eine andere Frage.

Dennoch ist es denkbar, eine Brücke zu konstruieren, die im Betrieb versagt, auch wenn sie „weniger aushalten“ muss.

@Tortugal
Im Fahrzeug- und Flugzeugbau werden tragende Bauteile, die dauertest ausgelegt - und berechnet - wurden, in der Regel auf einem Pulserprüfstand mit einem vorher festgelegten Lastkollektiv und einer zyklenzahl größer 10^6 belastet. Wenn das Teil bricht, war es falsch dimensioniert oder aus dem falschen Material. Zeitfestigkeit wird mit entsprechend reduzierten Zyklenzahlen nachgewiesen. Wenn es danach noch intakt ist, kann man für das Teil eine Fahrfreigabe für die praktische Erprobung anstreben. Nach der kann man an eine Typisierung denken.....

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olofjosefsson
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Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von olofjosefsson »

Ich nehme an du meinst 10^7 Lastwechsel.
Gruss und Danke,
Olof

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TortugaINC
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Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von TortugaINC »

2x10^6 sind etabliert, kommt immer auf die Anwendung an. Üblicherweise werden eh Lastkollektive verwendet.
Bei ner Radnabe wäre es deutlich zu wenig, beim Seitenständer übertrieben viel...
Wenn das Bauteil richtig Bemessen wurde, dann ist das Prüfverfahren nicht zerstörend.
Des Weiteren wird die Bauteil-Betriebsfestigkeit nachgewiesen.
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olofjosefsson
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Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von olofjosefsson »

Bei Alu 10^7 in der Regel
Gruss und Danke,
Olof

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TortugaINC
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Motorrad:: DR500, Ducati

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von TortugaINC »

Im Maschinenbau wird bei 2x10^6 von dauerfest gesprochen. Wobei beim Nachweis ja eh entsprechend der Anforderung auf der Wöhlerkurve von 2x10^6 ausgehend in die jeweilige Richtung interpoliert wird. Kommt vermutlich auch aufs Regelwerk an, welches man verwendet.
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BMWfahrerWNSTR

Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von BMWfahrerWNSTR »

Und Alu ? 10^7
Eigentlich alles was kein Stahl ist

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TortugaINC
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Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von TortugaINC »

Alu hat streng genommen keine Dauerfestigkeit.
Nach FKM ist der Knickpunkt bei 1x10^6. Bis dahin ist k=5, danach ist k=15. Beim Betriesfestigkeitsnachweis wird auf diesen Linien interpoliert. Je nachdem wieviele Lastspiele gefordert werden. Auch wenn bei Wikipedia was anderes steht^^
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sven
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Re: Gabelbrücke aus Polen --> Materialgutachten

Beitrag von sven »

FranzJosef911 hat geschrieben: 27. Feb 2021 Dass die obere Gabelbrücke in der Regel viel geringere Lasten aufnehmen muss als die untere liegt in der Natur der Sache. Das „Gewicht“ des Motorrades wird über die untere abgestützt.
Was meinst du mit "liegt in der Natur der Sache"?
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