Hari, deine Stimmung kommt mir sowas von bekannt vor und ich fühle echt mit, aber wenn ich das hier lese, wird mir ganz anders. Man könnte meinen, es geht einen nix an, aber wenn du das so offen erzählst, tut's das ja schoon. Eins vorweg: Für Medizin brauchst du keine außergewöhnlichen geistigen Kapazitäten, sondern reines Sitzfleisch, aber das weißt du ja wahrscheinlich selbst. Die Naturwissenschaften bis zum Physikum bewegen sich weitab der jeweiligen Hauptstudiengänge, weil .. klar .. eben etliche gleichzeitig rein müssen, das ganze aber auch rein praxisorientiert bleibt. Die handlichen Schwarten für die Prüfung hatten bezeichnende Namen: Harms "Physik für Mediziner" oder "Kompendium Chemie für Mediziner". Recht überschaubar, gibt's wahrscheinlich heute noch. Biochemie wurde aus dem Fachschafts-Skript reingedroschen. Für Anatomie, jedenfalls bei den Vierbeinern, gab's damals schon prima Atlanten. Überhaupt keine Raketenwissenschaft, reines Pauken. Das Wichtigste ist: für Prüfungen nicht in den dicken Schinken von Thieme&Co. verzetteln, da kann man später immer noch nachschlagen. Wenn du jetzt im klinischen Teil bist, wird sich das ganze gelernte Zeug verdichten und endlich Anwendung finden, das kann ich dir versprechen. Pharma z.B. ist dann gar kein Hexenwerk mehr. Spezielle Patho baut auf der Allgemeinen systematisch auf. Und so zieht sich das weiter - auch in der Klinik wird nur mit Wasser gekocht. Schmeiss jetzt nach dem ganzen Aufwand bloß nicht die Brocken hin, wenn eine Dumpfbacke wie ich das hingekriegt hat, schaffst du das lockerKinghariii hat geschrieben: 9. Nov 2023 Erwäge nun den Abbruch [...] weil ich offensichtlich nicht über die notwendigen geistige Kapazitäten verfüge die heutzutage im Medizinstudium gefordert werden.

So, Wort zum Sonntag beendet, das musste mal raus. Tu uns den großen Gefallen und lass den Kopf nicht hängen
