Jetzt fang ich noch mal ganz von vorn an.
Mit knapp 58 gings los mit den ersten Fahrversuchen. Bei ATU mehr oder weniger um die Ecke sah ich eine 125er, von der ich glaubte, dass ich drauf passe. Der Preis schien heiß - weil ja der EURO nur halb so teuer schien wie die gerade abgeschaffte DMark. Fahren durfte ich das Gerät mit meinem uralten Lappen, aber trotzdem war mir mulmig zumute, und um die Hauptstraße an einer Ampel zu queren hab ich die Maschine lieber geschoben. Heute grausts mir, wenn ich mir die alten Fotos ansehe, aber damals war ich völlig unbeleckt vom Krad-Fieber, und die KYMCO Hipster hatte mir auf den Wald- und Forstwegen hier im Umland viel Spaß bereitet. Geschwindigkeit hatte mich eh nie interessiert, und das Motörchen schnurrte brav und konsumierte kaum mehr als 2 Liter / 100 km. Sympathisch!
Heute muss ich schmunzeln, wenn ich ein Bild von meiner Einstiegsdroge sehe. Aber sie erfüllte ihren Zweck. Plötzlich wollte meine Frau auch mitfahren, und wir zuckelten gemeinsam durch den Hamburger Speckgürtel, aber immer abseits der Hauptverkehrswege. Dann wollte Souline es selbst probieren. Voooorsichtig! Menschenleere Strecke geradeaus! Und es dauerte nicht lange, bis sie selbst so was haben wollte. Also wurde eine lütte 125er Suzuki angeschafft - ich glaube, sie nannte sich Intruder, wie die Große. Meine Hipster (allein der Name

) wurde meinen langen Haxen angepasst. Also kam als erstes ein höherer Sattel drauf. Der sah immerhin deutlich gefälliger aus, als das, was dann später auf anderen Krädern produziert wurde. Und die Fußrasten kamen noch weiter nach vorn. Ich glaubte, das muss so sein. Ein Irrglaube, von dem ich bald geheilt wurde. Immerhin spulte ich mit diesem optischen Monster in einem Jahr 10.000 Kilometer ab. Beachtlich!
In diesem Jahr passierte viel! Souline wollte plötzlich den 3er (Krad-Schein) machen. Die lütte Suzuki genügte ihr nicht mehr. Die war allerdings noch schwächer auf der Brust als meine 'Hipster'. Tja, schade eigentlich - ich kam inzwischen gut klar mit der KYMCO, aber das ging natürlich gar nicht. Also musste ich auch inne Fahrschule. Der Grund für Soulines Entscheidung aufzurüsten war wohl, dass sie in der Lufthansa Motorradsparte eine Estrella entdeckte. Die wollte sie haben! Und sie bekam sie auch. Und da sie den Schein noch vor mir bekam durfte ich sie mal schwarz fahren. Bloß pass ich absolut nicht auf das kleine Damenmopped.
Dann kam die KYMCO weg, und ich holte mir eine fast neue W 650. Die blieb aber für etliche Jahre (im Grunde immer noch) das Sonntagskrad.
Inzwischend im Ruhestand hatte ich viel Zeit und hatte Spaß am schrauben gefunden. Ein Freund im LOUIS Flohmarkt empfahl mir, eine SR 500 zu holen. Das sei ein Schrauber-Mopped. Gesagt - getan. Es blieb alllerdings nicht bei einer. Insgesamt wurde es vier, wobei die letzte ein sehr trauriges Schicksal ereilte. Von der hab ich leider kein Foto, aber vielleicht kann ich im Netz noch eins finden. Denn die war mir - im Gegensatz zu den ersten (Sitz-) Umbauten richtig gut gelungen.
Die Nr. 2 sah viel viel schlimmer aus. Aber ich war nun mal nicht bereit, mich zu falten und mich dem Krad anzupassen. Aber dass die Rasten unter'n Arsch gehören, das hatte ich inzwischej gelernt! Aber erst später bei anderen Krädern umgesetzt.
Jetzt mach ich erst mal ne Babbelpause.
