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Progressive Federn_Einbaurichtung und Wirkungsweise

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Alrik
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Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von Alrik »

sven hat geschrieben: Nur so am Rande: die Feder wird überhaupt erst dadurch progressiv daß Windungen auf Block gehen.
Solange das nicht der Fall ist bleibt linear,auch wenn sie "progressiv gewickelt" ist.
Is das so? :dontknow:
Ich hab da grad echt Probleme, mir das zusammenzureimen. Ne progressive Feder ist doch eigentlich nix anderes als ne Reihenschaltung von zwei... nee, das passt auch nicht.
Scheiße, was is das lang her.... :oops:
Lächle! Du kannst sie nicht alle töten.

Konkrete Anfragen zu Abnahmen von Umbauten im PLZ-Bereich 64, 63, 60, 61 und Umgebung vorzugsweise per PN.

sven

Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von sven »

919 hat geschrieben: Is das so? :dontknow:
Jep!
Ne progressive Feder ist doch eigentlich nix anderes als ne Reihenschaltung von zwei...
Ja, aber das ist ja kein Widerspruch. Die Federrate berechnet sich aus den Parametern
Drahtstärke, Schubmodul, Federdurchmesser und Anzahl der federnden Windungen.
Beim Einfedern ändert sich an den ersten drei Größen praktisch nichts, aber wenn
Windungen auf Block gehen bleiben weniger federnde übrig und die Federrate er-
höht sich.

Gruß
Sven

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f104wart
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Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von f104wart »

919 hat geschrieben:
sven hat geschrieben: Nur so am Rande: die Feder wird überhaupt erst dadurch progressiv daß Windungen auf Block gehen.
Solange das nicht der Fall ist bleibt linear,auch wenn sie "progressiv gewickelt" ist.
Is das so? :dontknow:
Ich war mir auch unsicherr und habe noch verschiedene Überlegungen dazu angestellt. Das hat aber alles keinen Sinn ergeben.

Hier im Text auf Seite 112 wird Sven´s Aussage auch nochmal bestätigt.
einfedern+einer+progressiven+feder

...obwohl, wenn ich mich nicht täusche, dann ist es bei den Ventilfedern (CX 650) so, da der Gesamtfederweg im Arbeitsbereich (Ventilhub) geringer ist als die Summe der Windungsabstände im progressiven Teil der Feder. Das müsste ich aber nochmal genau nachmessen.

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nopanic
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Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von nopanic »

Aber im enger gewickelten Teil braucht es größere Kräfte, um eine Bewegung zu erzeugen. Ergo wird zB die Gabel beim sehr starken Anbremsen immer härter.
Gruß, Klaus (nopa)
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...zu alt, um erwachsen zu werden...

sven

Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von sven »

Nein, der Windungsabstand ist egal.
Der enger gewickelte Teil geht halt früher auf Block,
und die verbleibenden Windungen bilden eine härtere
Feder als alle zusammen.

edit: oder andersrum, wenn die Federrate bei eng ge-
wickelten Windungen höher wäre, dann wäre jede linear
gewickelte Feder progressiv, weil sich beim Einfedern ja
der Abstand der Windungen verringert.

edit²: in Glg 4.32 aus f104warts link sieht man ja daß
der Abstand der Windungen in der Formel zur Berechnung
der Federkonstante gar nicht vorkommt.

Gruß
Sven
Zuletzt geändert von sven am 31. Mär 2014, insgesamt 1-mal geändert.

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nopanic
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Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von nopanic »

Im enger gewickelten Teil hat es eine andere Federrate.
http://de.wikipedia.org/wiki/Federkonstante
Das heißt, es benötigt größere Kräfte, um die Feder zu beanspruchen.
Auf Block sollte eine Feder eigentlich nie gehen.
Gruß, Klaus (nopa)
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sven

Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von sven »

Nein, auch in der Formel in Wikipedia steht daß die Federrate
unabhängig vom Windungsabstand ist:

D = G*d^4/(8*d^3*n)

Und deshalb müssen Windungen auf Block gehen wenn die
Feder progressiv wirken soll. Zumindest bei zylindrisch
gewickelten Schraubenfedern.
Man kann das in der Praxis aber auch anders realisieren,
z.B. mit Schraubenfedern die konisch gewickelt
sind. Obwohl die nicht auf Block gehen (weil die Enden
in die anderen Windungen "hineinpassen") ist das Prinzip
der Verringerung der Zahl der federnden Windungen dasselbe.

Gruß
Sven

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f104wart
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Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von f104wart »

sven hat geschrieben:Nein, der Windungsabstand ist egal.
Der enger gewickelte Teil geht halt früher auf Block,

...Ist der enger gewickelte Teil nicht deshalb weicher, weil die Steigung geringer ist (Gewinde, Kräftedreieck) ??

Je größer die Steigung (größere Windungsabstand), umso größer ist auch die senkrecht wirkende Kraftkomponente.

Würde die Steigung im Extremfall gegen 90 Grad gehen, wäre die Kraft am größten. Eine "senkrecht stehende einzelne Windung" hätte demzufolge dann gar keine Federwirkung mehr.
Zuletzt geändert von f104wart am 31. Mär 2014, insgesamt 1-mal geändert.

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nopanic
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Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von nopanic »

Wenn eine Feder auf Block geht, ist sie komplett zusammengedrückt, wirkt also gar nicht mehr.
Die Gabelfedern, die als progressiv gehandelt werden, haben unterschiedliche Federraten, also unterschiedliche Härtegrade und reagieren auf unterschiedliche Belastungen.
Gruß, Klaus (nopa)
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f104wart
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Re: Progressive Federn - "Fragen zur Einbaurichtung"

Beitrag von f104wart »

nopanic hat geschrieben:Wenn eine Feder auf Block geht, ist sie komplett zusammengedrückt, wirkt also gar nicht mehr.
Das ist ja das, was Sven sagt.

Dazu müssen wir die unterschiedlichen Federtypen mal vergleichen:

Bei einer linearen Feder ist die Steigung über die gesamte Länge gleich. Alle Windungen werden gleichmässig zusammen gedrückt, die Anzahl der Windungen bleibt gleich und die Kennlinie ist eine Gerade.

Bei den progressiv gewickelten Federn gibt es im Wesentlichen zwei Arten:
Ist die Feder auf einen bestimmten Teil ihrer Länge enger gewickelt, entstehen praktisch zwei lineare Federn mit unterschiedkicher Federrate hintereinander. Der enger gewickelte Teil mit der geringeren Steigung ist weicher, federt als erster ein, geht auf Block und die Anzahl der verbleibenden Windungen verringert sich um die auf Block liegende Anzahl.

Jetzt beginnt der zweite und härtere lineare Teil mit der größeren Steigung einzufedern. Die Feder wird straffer. Die Feder ist so ausgelegt, dass dieser Teil unter Berücksichtigung der größten zu erwartenden Belastung nicht auf Block geht, da die Federwirkung ansonsten aufgehoben würde (die Feder schlägt durch).
Die Kennlinie dieser Feder ist eine im unteren Teil geknickte Gerade.

Jetz gibt es noch die über die gesamte Länge progressiv gewickelte Schraubenfeder, bei der die Steigung mit jeder Windung zunimmt. Beim Einfedern geht eine Windung nach der anderen auf Block. Die Zahl der verbleibenden Windungen verringert sich also stetig, am Ende der größten zu erwartenden Belastung sind aber noch eine gewisse Anzahl Windungen übrig, damit die Feder nicht durchschlägt. Die Kennlinie dieser Federbeschreibt eine ansteigende Kurve.
nopanic hat geschrieben:Die Gabelfedern, die als progressiv gehandelt werden, haben unterschiedliche Federraten, also unterschiedliche Härtegrade und reagieren auf unterschiedliche Belastungen.
Das ist das, worum es eigentlich geht. Man will damit erreichen, dass die Gabel bei geringer Belastung komfortabel einfedert und mit zunehmender dynamischer Radlast straffer und härter wird und nicht zu weit eintaucht.

Dieses Prinzip trifft auch für die hinteren Federbeine zu, nur das hier die statische Belastung durch das Gewicht des Fahrers/Beifahrers/Gepäck eine wesentlich größere Rolle spielt als am Vorderrad. Deshalb gibt es hier auch die Möglichkeit, die Feder der (statischen) Belastung entsprechend vorzuspannen und so die Neutralstellung der Maschine zu justieren (...nicht verwechseln mit dem Einstellen der Zug-/Druckstufe. Diese gehört in den Bereich der Dämpfung und hat mit der Federung nichts zu tun!!)

...So, jetz is awwer genuch!! Ich möcht nur mal wissen, wer DEN Thread aufgemacht hat :roll:

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