Es begann damit, das ich mich zu Ende 2013 dazu entschloss, einen Cafe Racer meinen anderen Mädels zur Seite zur stellen.
Grund: die Optik begeistert mich (häufig) und ich wollte ein Bike in einer Leistungsklasse, das man auf deutschen Straßen auch mal, zumindest kurzfristig, auswringen kann.
D.h., Fahrwerk muss nicht perfekt, und die Leistung angemessen, aber doch recht überschaubar sein .
Da meine handwerklichen Künste leider gegen null tendieren, suchte ich schon mehr oder weniger fertige Umbauten. Meine Wahl fiel dann auf eine bei ebay angebotene Honda Seven Fifty RC42.

Der Kaufpreis 3500€ im tadellosem, fahrfertigem Zustand.
Freies Rahmenheck und umbedüste Vergaser mit offenen Trichtern – herrlich.
Da sollte sie sein und es waren nach den Bildern nur noch ein paar Kleinigkeiten, die geändert werden mussten. Was sie nicht sein sollte, ein Eurograb. Da hab ich schon 2 hier stehen.
Also, ungesehen kauft und gedacht, sie kommt hier an (mit spezieller Spedition), anmelden und losdüsen

Haha, über 50 Jahre alt und naiv wie ein Kleinkind.
Da sie nicht anspringen wollte, hab ich ihr erst mal neue Kerzen und eine neue Batterie spendiert.
Ok, sie sprang dann irgendwann an, aber mit einem sehr unschönen Motorlauf. Dazu stellte ich fest, das die Gabelsimmeringe hin waren.
Hab die Kiste vom örtlichen Hondahändler abholen lassen. Folgende Misstände sollten beseitigt werden:
1. Gasgriff geht nicht von selbst zurück
2. Chokezug ohne Wirkung
3. Gabelsimmeringe tauschen
4. Ölwechsel
Soweit, so gut. Nach 2 Tagen Anruf des Händlers - ein Gabelrohr krumm
Rechnung 650 Tacken (allerdings inkl. ein paar vernünftiger Gabelfedern, die ich ihr in diesem Zuge gegönnt habe) und die Aussage des Schraubers: Die läuft wie ein Sack Nüsse - toll.
Von so Kleinigkeiten wie fehlender Hupe usw. rede ich gar nicht mehr.
Der Händler meinte, das die Bedüsung nicht paßt und Pilze immerhin marginal noch den gänzlich offenen Trichtern vorzuziehen seien. Also ein paar Pilze bei Tante Louise geordet und montiert.
Dann lies das Wetter eine Probefahrt zu, damit ich mir ein eigenes Urteil bilden konnte.
das Gute: sie fährt
das Schlechte: wie sie fährt
Tourt sehr langsam ab, dadurch kaum Motorbremse vorhanden
Standgas im warmen Zustand ist Glückssache
Ansonsten, nicht wie meine Zett, aber erträglich (Gasannahme usw.)
Besser, aber noch weit entfernt von gut oder einer akzeptablen Fahrbarkeit.
Mein Fazit zum damaligen Stand: wenn nicht falsch gekauft, dann zumindest überteuert.
Nach vielen Beschwerden beim Verkäufer, kamen wir überein, das er mir 500€ zurücküberweist. Das ist auch erfolgt und hat mich erstmal wieder etwas optimistischer in die Zukunft schauen lassen.
Mit meinem Kumpel (ein Schraubergott) haben wir dann die Sycronität der Vergaser und Kompression geprüft. Das ergab keine Maxwerte, aber alles akzeptabel und im Rahmen.
Hier im Forum wurde mir zu vernünftiger Bedüsung, am besten mit Dynojetkit und Abstimmung auf dem Prüfstand geraten. Dieses leuchtete mir zwar ein, stand aber im krassen Gegensatz dazu, das der CR kein Eurograb werden sollte. Die Ausgaben von 800€ bisher waren ja schon im Verhältnis zum Kaufpreis sehr happig.
Deshalb versuchte ich es auf dem anderen Weg. Nicht mehr Sprit wegen mehr Luft, sondern weniger Luft. Also den Querschnitt mit Einsätzen in den Luftfilter durch probieren anpassen.
Da das Wetter nicht immer Probefahrten zu lies, begann ich andere Baustellen zu eröffnen.
So wurde eine Sebring 4-1 Anlage für 250€ bei ebay geschossen, sowie ein kleiner, kurzer Carbonendtopf, der an den Sebringkrümmer gefrickelt werden sollte. In Summe die nächsten 450 Tacken ausgegeben.
Dazu spendierte mir meine Freundin zu Weihnachten die Tacho/Drehzahlmessereinheit von T&T, die ja ebenfalls mit 150€ zu Buche schlägt.

Zum Auspuff: Sebring Krümmer 4-1 in Verbindung mit dem kurzen Pott ist viel zu laut. Bin bestimmt in der Hinsicht kein Weichei, aber dat geht nich.
Is im Moment alles in der Bucht und kann gekauft werden.
Zum Instrument: Das Teil zeigt ums Verrecken keine vernünftigen Werte an. Noch einen Konverter dazwischen geschaltet (weitere 35 Ocken), Tacho hingefummelt, DZM nix zu machen.
Dazu noch Probs mit der inzwischen ebenfalls für 200€ gekauften Gimbel Rastenanlage und mittlerweile so angepisst von dem Bock, das ich ich einen sofortigen Verkauft (nur noch weg das Ding) in Erwägung gezogen hatte.
Nach 2 durchgegrübelten Nächten hatte ich mich dann zur Kosten intensivten Möglichkeit durchgerungen.
Nochmal zum Hondahändler und den machen lassen (inkl. Dynojetkit, den ich mittlerweile für 150€ gekauft hatte) und einer Komplettanlage, die auch an dem Louis Cafe Racer verbaut ist. Kostete mich übrigens weitere 750€.
Die ansonsten in der Zeit getätigten Käufe habe ich mal als Pillepalle nicht im Detail hier aufgeführt.
Sind so Kleinigkeiten wie Hitzeschutzband (welches aber noch am Sebringkrümmer sitzt), 2 Düsensätze, neue Spiegel usw.
Gestern habe ich sie nach ca. 4 Wochen !!! wieder abgeholt. Der Tacho war fritten und Louis hat mir den anstandslos ausgetauscht. Er funktioniert übrigens immer noch nicht so 100%ig (muss noch etwas mit den Einstellungen spielen). Ansonsten läuft sie gut und so, wie ich es mir erhofft habe.
Die Rechnung vom Hondahändler habe ich noch nicht, aber ich werde sie erst öffnen, wenn mein Kardiologe mit dem Defillibrator neben mir steht.
meine Zeit gestern war knapp bemessen, so das ich nur ein paar wenige Kilometer gefahren bin. Heute ist das Wetter katastrophal. Ich halte euch (bei Interesse) auf dem Laufenden....
Ach ja – als nächstes werde ich sie putzen





